Dateisysteme gehören zu den Dingen, um die man sich als Anwender lieber nicht kümmert. Die Verwaltung der Daten und Dokumente sollte das Betriebssystem im Hintergrund erledigen, ohne den Benutzer mit technischen Details zu behelligen. Und das funktioniert in aller Regel auch genauso.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine solche Ausnahme bildet der Datenaustausch zwischen Windows und Macs. Die Querelen aus den 1990er-Jahren, als Datenträger aus den beiden Welten inkompatibel waren, sind zwar passé. Aber grosse Dateien machen auch heute noch Probleme.
Das liegt daran, dass sich Mac OS X nur auf das in die Jahre geratene Fat-Dateisystem versteht. Die Abkürzung steht für «File Allocation Table», was man in Deutsch gern mit Dateizuordnungstabelle übersetzt. FAT32 ist die Variante, die auf Datenaustausch-Festplatten und USB-Sticks am verbreitetsten ist. Sie hat einige Limiten, was die Zahl der Dateien und vor allem die Maximalgrösse angeht. Eine Datei kann nicht grösser als
vier Gigabyte sein. Das ist meistens kein Problem – ausser, wenn man Videodateien oder auch Festplatten-Images mit Software oder Partitionen für Virtualisierungsprogramme wie VirtualPC zwischen austauschen muss.
Dateien können maximal 512 Billionen Gigabyte gross werden
In diesem Fall kann man den Mac beibringen, mit dem moderneren NTFS-Dateisystem von Windows umzugehen. Mac OS X kann es von Haus aus nur lesen. Mit NTFS für Mac OS X von Paragon oder Tuxera NTFS for Mac ist auch schreibender Zugriff möglich. Kostenlos, aber nur erfahrenen Benutzern zu empfehlen, ist der Treiber NTFS-3G, der auf dem MacFuse-Projekt basiert.
Eine gute Alternative gibt es seit Mac OS X 10.6.5 mit ExFat. Apple hat in diesem Update still und heimlich Unterstützung für Microsofts jüngste Weiterentwicklung ins Betriebssystem integriert. ExFat hat eine maximale Dateigrösse von 64 Zettabyte, die empfohlene maximale Dateigrösse liegt bei 512 TB – ein Zettabyte entspricht einer Billion Gigabyte, ein Terabyte sind Tausend Gigabyte.
Auf seiten von Windows ist ExFat ab Windows Vista mit Service Pack 1 und bei Windows 7 vorhanden. Bei Windows XP muss das Update KB955704 installiert werden.
Neu formatieren, Datenaustausch klappt
ExFat steht als Formatierungsoption im Festplattendienstprogramm von Mac OS X zur Verfügung. Bei Probleme mit grossen Dateien, die zwischen den beiden Betriebssystemen verschoben werden müssen, also einfach den USB-Stick oder die externe Festplatte neu formatieren. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass durch die Formatierung bestehende Daten auf dem Medium verloren gehen – kopiert also vor der Neuformatierung alle wichtigen Daten auf ein anderes Laufwerk, und stellt sicher, dass das externe Speichermedium ausgewählt ist, bevor ihr die Formatierung startet!
Danke für den Artikel. Jetzt weiss ich, wieso mein XP im Geschäft die externe Harddisk nicht erkannte, die ich zu Hause mit meinem Mac machte. . .. Tschüss.