Matthias ist gerade irgendwo

Mit loki.com lässt man sich tracken und zeigt, wenn man möchte, seine Position öffentlich einsehbar auf einer Website an.

Im Moment experimentiere ich mit loki.com herum. Hinter der Website steckt das Wireless WiFi Positioning System (WPS) von Skyhook. Das Unternehmen aus Boston hat die Technologie entwickelt, mit der iPhones und der iPod Touch ihre Position per WLAN bestimmen können. Die Technik gibt es auch für Notebooks. Eine Firefox-Symbolleiste zeigt einem auf einer Google-Map an, wo man gerade ist.

Diese Information kann man, wenn man will, auf einer persönlichen Seite oder via RSS-Feed auf Loki.com veröffentlichen (es Träumli für jeden Stalker). Und im Archiv kann man nachsehen, wo man wann war, wenn man es denn nicht mehr wissen sollte. Was bedeutet, dass man künftig mit dem Notebook auf Sauftour geht, damit man hinterher den Blackout mit Hilfe des Loki-Protokolls überbrücken kann.

Oder auch nicht. Während in Zürich Loki den Pfeil zielsicher auf die Karte setzt, ist das System in Winterthur orientierungslos:

Na gut, wenigstens ich weiss, wo ich bin und in den meisten Fällen ist das auch völlig ausreichend. Und wie man hier nachlesen kann, lässt sich die Wifi-Positionierung einfach in die Irre führen. Es reicht schon, dass jemand mit einem zur Positionsbestimmung registrierten Wlan-Hotspot umzieht, ohne das dem System mitzuteilen. Wenn man euch an dieser Stelle also plötzlich weismachen will, Matthias sei in Moskau oder auf dem Mars, dann seid misstrauisch. (Constant vigilance, wie schon Mad-Eye Moody sagte.)

Eine Spielerei, aber nett

Trotzdem; es ist eine nette Spielerei. Dass mein Browser weiss, wo ich bin, fände ich schon noch praktisch. Er könnte mir dann beispielsweise ein Bild von der Winti-Webcam zeigen, sodass ich nicht den Kopf heben müsste, um zu sehen, was für Wetter draussen herrscht. Darüber hinaus fallen mir nicht wirklich viele nützliche Einsatzmöglichkeiten für diese Technologie ein. Aber womöglich geht es gar nicht um die Nützlichkeit.

Sondern vielmehr darum, dass es ein gutes Gefühl ist, wenn einem der eigene Computer signalisiert, im selben Raum-Zeit-Kontinuum zu existieren wie man selbst. Software reagiert normalerweise nur passiv auf Umwelteinflüsse; beispielsweise dann, wenn man die Maus bewegt. Abgesehen davon nimmt das Betriebssystem nichts von der Welt wahr, in der es sich befindet. Mit Loki wird das, zumindest ein kleines bisschen besser. Damit versteht mich mein Computer zwar immer noch nicht, aber er hat zumindest eine Ahnung, wo ich mich herumtreibe.

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