Ein kleiner Webtipp, wie ihr eure Porträtfotos ein wenig aufpolieren könnt. Nein, es geht nicht um die «magischen Avatare», die vor einem Jahr so beliebt waren. Die sind schon wieder in der Versenkung verschwunden. Denn so faszinierend es im ersten Moment auch war, aus ein paar Selfies fiktive Übermenschen-Varianten von uns selbst zu generieren, so schnell hat sich das auch abgenutzt.
Der Profile Pic Maker, zu finden unter pfpmaker.com, reitet zwar auch auf der KI-Welle. Er tut es aber nicht, um unsere heimlichen Superheldenfantasien zu befeuern, sondern mit einem ernsthaften Anspruch. Er peppt halbgare Selfies auf, damit wir als Profilbild für Online-Accounts und vielleicht sogar für eine Bewerbung oder sonst einen offiziellen Zweck verwenden können. Ich würde für diese letzten Fälle die Dienste eines professionellen Fotografs in Anspruch nehmen. Aber da sind die Ansprüche und die Budgetrahmen differierend.
Also, konkret: Im Modul Free AI Headshot Generator – das, wie der Name andeutet, kostenlos benutzt werden kann –, laden wir ein Selfie hoch. Es wird automatisch freigestellt, d.h. vom Rest des Bildes befreit. Nun lässt sich der Kopf vor beliebige Hintergründe setzen.
Standardmässig erzeugt die Software fast hundert Varianten mit unterschiedlichen Umgebungen. Es gibt Muster, Palmenstrände, Bokehs in diversen Farben, texturierte Wände, Büro- und Wohnumgebung, Kringel, farbige Flächen, Verläufe und was die Fantasie sonst noch hergibt. In ein paar Varianten werden auch Schattenspiele abgehalten, wobei sich die Palmwedel und Jalousien-Muster auch auf dem Gesicht abzeichnen. Das ist weniger mein Geschmack, aber die simplen Varianten mit einfarbigen Hintergründen gefallen mir gut.
Wie es uns gefällt
Über die Bearbeitungsknöpfe am oberen Rand wählen wir einen runden oder eckigen Zuschnitt und es gibt auch zwei Varianten mit abgerundeten Ecken (Rounded corners und Extra rounded). Wir wählen eine eigene Farbe für den Hintergrund und über den Knopf Edit Photo verkleinern, vergrössern und drehen wir das Porträtfoto.
Schliesslich gibt es bei jeder Variante einen Knopf mit einem Bleistift, über den wir das Bild detailliert bearbeiten: Wir dürfen den Kopf drehen und skalieren, mit Schatten oder Filtern versehen, farblich bearbeiten oder mit einem Schatten ausstatten. Es gibt auch die Möglichkeit, Hintergründe auszuwählen. Über den Knopf Add Image links bringen wir auch ein eigenes Foto in die Komposition ein.
Über den Knopf Add Decals fügen wir Brillen, Laseraugen (für die Bitcoin-Crowd) und andere Accessoires hinzu. Das Resultat wird, unter uns gesagt, dadurch jedoch meist nicht besser.
Schnell und unkompliziert
Fazit: All das wäre natürlich auch in jeder Bildbearbeitungssoftware möglich. Doch mittels Profile Pic Maker kommen wir viel schneller ans Ziel: Die automatischen Vorschläge taugen gut als Ausgangsmaterial, das wir mit ein paar Klicks unseren Vorstellungen anpassen. Einziger Kritikpunkt: Die Auflösung lässt mit 600 auf 600 Pixeln zu wünschen übrig. Für Profilfotos bei Websites reicht es, aber für die meisten anderen Zwecke ist das zu wenig.
Nebst diesem Gratis-Editor findet sich auf pfpmaker.com auch der AI Profile Pic Maker: Er funktioniert wie die eingangs erwähnten magischen Avatare. Es gibt hier die fantastischen Varianten mit Superhelden, doch interessanter ist die Variante Realistic: Bei der entstehen Motive, die nur bei genauem Hinsehen als künstlich zu erkennen sind.
Die Debatte, ob das moralisch vertretbar ist oder nicht, erspare ich euch und mir an dieser Stelle. Ich bin für eine derartige Aufmotzung meines Äusseren nicht zu haben, aber das darf jeder sehen, wie er will. Es bleibt anzumerken, dass die Erzeugnisse von AI Profile Pic Maker nicht kostenlos sind, weil sie viel Rechenzeit auf dem Server benötigen. Die Bilder sind ab neun US-Dollar zu haben.
Beitragsbild: Und so eine Aufnahme, meine Damen und Herren, bekommt nur ein richtiger Fotograf hin (Ali Nejatian, Pexels-Lizenz).