An manchen Dingen – so banal sie auch sein mögen –, scheiden sich die Geister. Zum Beispiel: Soll man Dateien auf dem Desktop deponieren, ja oder nein? Ich bin für ein klares Nein.
Ein ähnlicher Zankapfel ist die Unsitte beim Mac, die zuletzt geöffneten Apps wieder zu starten. Ich will das nicht, Punkt. Denn es ist ganz einfach: Wenn ich nicht fertig gearbeitet habe, dann fahre ich meinen Computer nicht runter, sondern klappe den Deckel zu. Dann brauche ich den nur aufzuklappen, um dort weiterzumachen, wo ich aufgehört habe.
Also, ganz entscheidend: Die Option Beim nächsten Anmelden alle Fenster wieder öffnen muss unbedingt abgeschaltet werden.
Warum sich den Klick ins Dock nicht sparen?
Es gibt eine verwandte Angelegenheit, nämlich den Autostart von Programmen. Er ist für Hilfsprogramme gedacht, die im Hintergrund darauf warten, dass wir ihre Dienste in Anspruch nehmen. Aber wieso sollten wir nicht auch jene Programme selbst starten lassen, die wir ohnehin immer benötigen? Ich komme gleich auf diese Frage zurück, aber zuerst der Hinweis, wie das beim Mac geht.
Beim Mac haben wir zwei Möglichkeiten, das zu bewirken: Wir halten die Control-Taste gedrückt, klicken auf ein Programm-Icon im Dock und wählen Optionen > Bei der Anmeldung öffnen aus dem Kontextmenü.
Oder wir öffnen die Systemeinstellungen und wählen Allgemein > Anmeldeobjekte. Hier fügen wir unter Bei Anmeldung öffnen die gewünschten Objekte hinzu. Und immer lohnenswert: Im Abschnitt Im Hintergrund erlauben überprüfen, ob dort auch wirklich nur notwendige Programme oder Tools eingetragen sind – oder auch solche, die bloss CPU-Zyklen und Akku verschwenden.
Diese Beschreibung gilt für Mac OS Ventura und neuer. Bei älteren Versionen finden sich die Anmeldeobjekte in den Systemeinstellungen bei Benutzer:innen & Gruppen in der gleichnamigen Rubrik.
Der ultimative Trick für Autostart-Perfektionierer
Also, warum nicht den Browser automatisch starten lassen, damit er schon parat ist, wenn wir ihn benötigen? Ich habe das ausprobiert, bin aber wieder davon abgekommen. Der Grund dafür liegt darin, dass es doch ab und zu vorkommt, dass ich den Browser nicht benötige – weil ich nur schnell eine Datei einsehen, verschicken oder sonst etwas Administratives tun will – und er mir dann in die Quere kommt.
Allerdings: Es gibt einen Trick, das Öffnen der Anmeldeobjekte zu verhindern. Wenn wir den verinnerlicht haben, dann spricht nichts dagegen, z.B. den Browser autozustarten. Denn wenn wir ihn nicht brauchen, wenden wir einfach diesen Trick an. Wir halten nach dem Anmelden einfach die Umschalttaste gedrückt.
Bei Windows ist die Lage nicht so rosig
Abschliessende noch zwei Dinge:
Erstens der Hinweis, wie sich dieser Sachverhalt bei Windows präsentiert:
- Wie man die beim letzten Mal geöffneten Apps bei Microsofts Betriebssystem automatisch beim nächsten Start zur Verfügung hat, diskutiere ich im Beitrag Vermeintlich einfache Dinge, die in der Realität unglaublich kompliziert sind.
- Die Sache mit den automatisch startenden Programmen erkläre ich im Beitrag Die drei Eskalationsstufen bei der Windows-Fehlerbehebung im Abschnitt «Zu viele Hintergrundprogramme».
- Bei Windows gibt es meines Wissens keine Möglichkeit, die Ausführung der Autostart-Apps temporär durch eine Taste zu verhindern. Falls doch, lasst es mich bitte wissen!
Zweitens eine Frage: Habt Ihr klare Vorstellungen über Richtig oder Falsch, bei denen ihr bei euren Kolleginnen, Freunden oder Bekannten aneckt? In diesem Fall schreibt mir doch dazu einen Kommentar – die unterschiedlichen Vorlieben finde ich spannend, und sie gäben auch ein hübsches Listicle her …
Beitragsbild: Bitte aus den Autostartobjekten entfernen, es macht einfach zu viel Lärm (Nasa, Unsplash-Lizenz).