Zu Weihnachten habe ich einen Sphero (Amazon Affiliate) geschenkt bekommen. (Da es ein Geschenk war, habe ich es mir verklemmt nachzusehen, wie teuer das Teil ist und kann diese Information an dieser Stelle auch nicht publik machen. Ich hoffe, man sieht mir das nach.)
Die Kugel, die sich selbst einlocht.
Der Sphero ist eine Kugel von 7,6 Zentimentern durchmesser, die farbig blinken und recht zügig über den Boden rollt. Mit gut 7 km/h kann sie abdüsen. Angetrieben wird sie von einem kugelförmigen Motor im Inneren, der sich gegenüber der äusseren Schale frei drehen kann.
Robust genug für den Ausseneinsatz
Die Schale soll so robust sein, dass man ihn auch draussen benutzen darf und kleinere Zusammenstösse oder Abstürze kein Problem sind. Für härtere Touren gibt es das Nubby Cover, das dem rasenden Ball auch mehr Grip verleiht. Er kann ausserdem kleine Kunststücke aufführen und tänzeln oder ansatzweise hüpfen. (Naja, fast.)
Seinen Bewegungsdrang lebt der Sphero nicht unkontrolliert aus, sondern vom Smartphone gesteuert. Apps gibt es für Android und das iPhone. Die Befehlsübermittlung erfolgt via Bluetooth. Das ist, so würde ich vermuten, schneller und zuverlässiger als WLAN. Das Pairing ist allerdings etwas knifflig. Es funktionierte bei mir am Weihnachtsabend mit dem iPhone nicht. Zum Glück hatte ich das iPad dabei, mit dem der Sphero sofort harmonierte. Meine Erfahrung zeigt, dass es bei Pairing-Problemen helfen kann, die Verbindung zu trennen und neu einzurichten.
Wenn das Pairing geklappt hat und der Sphero von der App gefunden wurde, funktioniert die Steuerung allerdings prächtig. Man kann ihn entweder über einen virtuellen Joystick oder durch Neigen des Geräts in Bewegung versetzen.
Wie man den Sphero ausrichtet
Da der Sphero eine Kugel ist und somit kein Hinten und Vorne hat, muss man ihn vor dem Losfahren in die richtige Position bringen. Dazu gibt es eine blaue LED. Über eine Schaltfläche dreht man das blaue Licht zu sich her, worauf ein Druck auf die Fortwärts-Taste ihn in Blickrichtung wegfahren lässt.
Das funktioniert gut, solange man sich selbst nicht um seine Achse dreht. Wenn man Sphero hintendrein läuft, sollte man das Steuergerät immer in der gleichen Himmelsrichtung halten, weil sonst die Ausrichtung nicht mehr stimmt. Praktisch wäre eine Funktion, die den Sphero via Bewegungssensor Drehungen des Steuergeräts ausgleicht. Aber das kommt vielleicht noch.
Man kann nun mit dem Sphero selbstgewählte Parcours fahren und sich in der geschickten Steuerung üben. Die App gibt einem Missionen vor, die man ausführen kann, aber nicht ausführen muss. Für die Erfüllung von Missionen gibt es Punkte, mit denen man weitere Kunststücke freischalten kann, die der Sphero dann per Tastendruck ausführt.
Man kann auch Zombies jagen
Das ist amüsant, zumal es nebst der Haupt-App auch viele Zusatz-Apps gibt. Zum Beispiel solche, um Zombies zu jagen. (The Rolling Dead-App für Android und das iPhone.)
Das macht Spass. Noch lustiger ist der Sphero jedoch mit Mitspielern: Mit anderen Leuten, die ihren eigenen Sphero haben. Oder mit einem Haustier, das man mit der Kugel durch die Gegend jagt und, je nach Charakter des Tiers, dadurch beglückt oder auf die Palme treibt. Im Hersteller-Video schnappt ein Hund nach dem Ball, was mich zur Annahme bringt, dass der Sphero eine unfreundliche tierische Reaktion aushalten wird.
Jedenfalls so lange man nicht die Elefanten im Zoo damit triezt. Da ich keine Haustiere halte, bin ich versucht, den Sphero auf Nachbars Katze loszulassen. Da das aber ein Sensibelchen ist, verkneife ich es mir vielleicht besser. Ich weiss nicht, wie die rechtlichen Konsequenzen wären, wenn man mittels Spielzeug ein fremdes Tier zum Ausflippen bringt.
Man kann ihn auch zum Programmieren benutzen
Der eigentliche Clou vom Sphero ist aber die Programmierbarkeit. Über die Macrolab-App (Android und iPhone) entwickelt man für seinen Sphero kleine Programme. Ich hatte bislang leider zu wenig Zeit, um etwas Originelleres hinzukriegen als «Fahr einmal quer durchs Wohnzimmer und laufe rot an, wenn du irgendwo dagegenstösst.»
Das ist eine wirklich coole Möglichkeit, mit der man es nun wirklich schaffen sollte, einem Kind oder Jugendlichen Spass am Programmieren zu vermitteln. Denn ein kleines Gadget, das im Idealfall genau das tut, was man sich ausgedacht hat, ist eindrücklicher als ein Programm, das Hello World auf den Bildschirm schreibt.
Soll man sich die bunte Kugel geben? Ja, wenn man der Versuchung widerstehen kann, mit ihr die Nachbarskatze in den Wahnsinn zu treiben. Beim gleichen Hersteller gibt es übrigens auch den BB-8-Roboter aus dem neuesten «Star Wars»-Film.
«Star Wars: Das Erwachen der Macht» Kurzkritik
Den ich, im Sinn einer Kürzestkritik, übrigens gern empfehle: Eine gute Fortsetzung, die sich an den Folgen aus den 1970ern orientiert und eine solide Geschichte hat, die Potenzial für die Fortsetzungen birgt, aber für sich gesehen mich nicht aus den Schuhen haut.