Ja, es gibt tatsächlich unterhaltsame Plaudereien über den Datenschutz

Ein Podcast aus hei­mi­schen Gefil­den, der eine Empfeh­lung wert ist: Martin Steiger und Andreas Von Gunten spre­chen über den ver­nünf­ti­gen und un­ver­nünf­ti­gen Um­gang mit Einsen und Nul­len im Netz.

In meiner Podcast-Unterrubrik «Ehret das einheimische Schaffen» empfehle ich heute gerne die Datenschutz-Plaudereien (RSS, iTunes, Spotify).

Er wird von zwei Leuten bestritten, die sowohl etwas von Datenschutz als auch vom Plaudern verstehen: nämlich von Martin Steiger und Andreas Von Gunten.

Das mit dem Glacé habe ich nicht verstanden.

Ersterer hat obendrein Ahnung von Juristerei – er ist nämlich in seinem Haupterwerb Anwalt für Recht im digitalen Raum und zweiterer ist Verleger. Er engagiert sich beim Verein Digitale Gesellschaft, die für Offenheit, Grund- und Menschenrechte im Netz kämpft. Und er bezeichnet sich als «linkslibertärer Humanist».

Und ja, manche könnten in diesem Blogpost leichte Anflüge von Klüngeleien erkennen: Denn beide Podcaster waren schon bei uns im Nerdfunk (hier, hier und hier) und ich hatte die Ehre, als Gast bei «Datenschutz-Plaudereien» teilzunehmen (hier). Aber was soll ich sagen, ausser, dass die Schweiz halt klein ist?

Mal unterhaltsam, mal lehrreich

Der Podcast zeichnet sich durch eine angenehme Länge aus; meist um die zehn Minuten. Es gibt Folgen, in denen sich Steiger und Von Gunten über aktuelle Themen unterhalten, die nicht immer juristisch-technisch-tiefgründig sein müssen. Etwa Folge 216, in der Alex A. im Fust eine Festplatte kauft, auf der schon Nacktfotos drauf sind. («Nacktfotos eines Achtzigjährigen» – wobei ich das so verstanden habe, dass nicht der Achtzigjährige nackt war, sondern er der Vorbesitzer dieser Bilder war.)

Es gibt auch Folgen, in der wir etwas für unseren eigenen Alltag lernen können. Namentlich die Folge 217, die die Frage adressiert, ob man eine Datenschutzerklärung akzeptieren muss oder auch ablehnen könnte.

Oder, auch sehr spannend, die Folge 213 über dsgvo-beschwerde.de: Das ist eine Website, über die man eine Website scannen kann und dann eine Einschätzung erhält, ob die Website möglicherweise Datenschutzverstösse aufweist. Ich habe diese Website ausprobiert und auf dieses Blog hier losgelassen und wurde auf «gravierende Umsetzungsdefizite» hingewiesen. Das liegt daran, dass die Datenschutzerklärung keine ausreichenden Hinweise auf Google Fonts und Jetpack aufweist.

Ein praktischer Nutzen für mich selbst

Bei Jetpack scheint sich dsgvo-beschwerde.de geirrt zu haben; dazu gibt es eine Passage. Der Hinweis auf Google Fonts hat aber tatsächlich gefehlt. Ich habe ihn mir von ChatGPT formulieren lassen und eingebaut. Womit der Beweis erbracht wäre, dass das Hören dieses Podcasts einen konkreten, praktischen Nutzen hatte.

Fazit: Ein Podcast, von dem ich nicht lückenlos jede Folge höre, den ich aber gerne abonniert habe, um mir die Folgen herauszugreifen, die gerade ein akutes Informationsbedürfnis ansprechen. Spannend fände ich, wenn die beiden Gastgeber noch etwas prononcierter abweichende Meinungen vertreten würden – wobei ich nicht weiss, wie oft sie sich in der Tat nicht einig sind. Bei den Nacktfotos des Achtzigjährigen war das ansatzweise der Fall, und davon verträgt es durchaus mehr.

Beitragsbild: Genauso sieht es aus, wenn die beiden ihren Podcast aufnehmen.

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