Coverversionen: Sind sie in Zeiten von Uploadfiltern überhaupt noch möglich? Eine berechtigte Frage, die man sich vielleicht früher hätte stellen müssen.
Jedenfalls spalten sie seit jeher die Musikwelt. Ich kenne Leute, die nur das Original stehen lassen wollen. Weil es dem Urheber zukommt zu bestimmen, wie ein Song interpretiert werden muss. Weil Coverversionen oft eine Anmassung sind. Und weil das Wie eben so wichtig ist wie das Was – und man etwas Gutes nicht besser macht, indem man es nochmals durch die Mangel dreht.
Diesen Standpunkt untermauern die Coverversionsverschmäher mit Listen wie The Worst Cover Songs of All Time von «Rolling Stone». Und klar, dass Britney Spears, die «I Love Rock & Roll» trällert geeignet ist, einen in den Selbstmord zu treiben. Madonnas Version von «American Pie» ist Kacke. Und wenn Miley Cyrus sich an «Smells Like Teen Spirit» vergreift, dann muss man dankbar sein, dass Kurt Cobain schon tot ist.
Und ich habe Verständnis dafür, dass es Künstler gibt, die die Covers ihrer Songs nicht mögen. Das ginge mir wahrscheinlich auch so: Ich würde finden, dass ich alles richtig gemacht habe und es niemanden braucht, der mir die Deutungshoheit meines eigenen Materials streitig macht. Prince mochte offenbar viele Covers nicht. Dionne Warwick, Don Henley und Etta James waren auch nicht begeistert, wenn man dieser Liste glauben darf.
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