Ein Kind mit Kopfhörern sitzt drinnen und schaut nach oben. Verschwommener Hintergrund mit einem Fernseher und einem Regal.

Ein Wissenspodcast für die Kinder

Im «Check­pod» klärt Checker Tobi Krell zu­sam­men mit einem Kind All­tags­fra­gen – spie­le­risch, ab­wechs­lungs­reich und so, dass es auch den Eltern Spass macht.

Dass ich nicht früher darauf gekommen bin! Podcasts sind nicht nur ein Ding für uns Erwachsene. Nein, sie sind auch eine hervorragende Medienform für Kinder. Denn bekanntlich sind die in der Lage, sich stundenlang ihren Hörspielen hinzugeben – gleichgültig, ob Kasperli, die drei Frage– oder Ausrufezeichen oder TKKG. Oder, oder!

Ein lächelnder Mann vor einer bunten Collage. Oben rechts sind die Buchstaben «BR» und unten ein orangefarbenes Feld mit dem Text «CheckPod».
Fürs Kind noch besser als ein Sechser im Lotto.

Podcasts sind eine willkommene Abwechslung zu den fiktionalen Geschichten. Und im Fall des Checkpod sogar lehrreich (RSS, iTunes, Spotify). Die Produktion mit dem kalauerigen Namen kommt vom Bayerischen Rundfunk und ist der Audio-Ableger von Checker Tobi. Das ist die Wissenssendung von Kika und der ARD für Sechs- bis Zehnjährige, die Alltagsthemen auf verständliche, unterhaltsame und dennoch solid-wissenschaftliche Weise erklärt.

Es wird auch mal gefurzt

Die Hör-Variante funktioniert ähnlich: Es gibt ein buntes, abwechslungsreiches Themenfeld, das von Mut, Mobbing, Religionen und Karate bis hin zu Autismus, Nudeln und dem Grundgesetz reicht. Ich habe mit meiner Tochter schon einige Folgen gehört und besonders gut ist uns die Folge über die Witze in Erinnerung geblieben: Kommt ein Mann zur Ärztin und nennt sein Leiden. Er müsse immer furzen, auch im Wartezimmer schon mindestens zehnmal. Doch zum Glück seien die Fürze sowohl geruchs- als auch geräuschlos. Die Ärztin verschreibt ihm ein Medikament. Nach einer Woche taucht der Mann wieder in der Praxis auf und sagt: «Was haben Sie gemacht? Nun stinken die Fürze fürchterlich!» Sagt daraufhin die Ärztin: «So, nachdem ihre Nase wieder funktioniert, wollen wir sehen, ob wir auch das kleine Problem mit Ihren Ohren beheben können.»

Ihr seht: Wissenschaftlich einwandfrei und absolut hochstehend. Im Ernst: Wie in der Sendung geht es darum, Dinge aus dem Alltag der Kinder greifbar zu machen. Im Unterschied zur Fernsehsendung, die oft vor Ort spielt, bekommt Moderator Tobi Krell ein Kind zur Seite gestellt, das drei Fragen zum Thema der Folge in den Raum stellt. Diese werden manchmal mithilfe von Telefonanrufen bei Expertinnen, manchmal von der schlauen, sprechenden Datenbank «Checki» erörtert. Am Schluss muss Tobi ein persönliches Geheimnis verraten oder zusammen mit dem Kind eine Aufgabe bewältigen, zum Beispiel einen lateinischen Zungenbrecher fehlerfrei aufsagen.

Auf Augenhöhe mit den Kindern

Mir gefällt, dass Tobi sich im übertragenen Sinn in die Hocke begibt, um sich auf Augenhöhe mit einem Kind spielerisch dem Thema zu nähern. Die Co-Moderatoren sind oft hervorragend ausgesucht: Sie vermitteln Selbstvertrauen und Eigenständigkeit und unterscheiden sich deutlich von den nicht erwachsenen Teilnehmern der Kindersendungen zu meiner Zeit, die wie in der Schule Untergebene oder reine Statisten waren.

Fazit: Eine gute Sache – und nicht nur eine treffliche Alternative zur Kinderhörspiel-Dauerberieselung, sondern natürlich auch zum Fernseher und zur Bildschirmzeit.

Bleibt eine Herausforderung: Wie bekommt man Podcasts am leichtesten ins Kinderzimmer? Die meisten Kinder-Lautsprecher sind für lokale Inhalte ausgelegt und nicht direkt aus dem Internet bespielbar. Die Lautsprecherbox unserer Tochter ist eine löbliche Ausnahme. Jooki ist nach sechs Jahren etwas altersschwach, aber noch immer in Betrieb, und dank Spotify Connect können ohne Umweg via Downloads Podcasts wiedergegeben werden.

Soweit ich sehe, ist der damit die Ausnahme. Bei der FAZ habe ich als Alternative die Wobie-Box entdeckt, die für 130 Franken bzw. Euro zu haben ist. Aber mir scheint, dass die Hersteller von kindertauglichem Audioequipment Aufholbedarf haben, was die zeitgemässen Medienformate anbelangt.

Beitragsbild: Die neue Folge fängt ja gut an (Alireza Attari, Unsplash-Lizenz).

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