Wie Dateien aus dem Netz von allein auf dem Mac eintrudeln

Trans­loader ist eine raf­fi­nierte App, mit der Do­ku­mente und Res­sour­cen am iPhone oder iPad auf­ge­spürt und am Mac auto­ma­tisch he­run­ter­ge­la­den und ar­chi­viert werden. Sie eröff­net viel­fäl­tige Mög­lich­kei­ten zur Auto­ma­ti­sie­rung.

Transloader ist ein App-Gespann für Leute, die häufig mit dem iPhone und/oder iPad das Netz erkunden, ihre ernsthafte Arbeit jedoch am liebsten auf dem Mac erledigen.

Konkret funktioniert es so: Wir entdecken am Telefon oder Tablet eine Datei im Internet, die wir gern am Desktop-Rechner zur Verfügung hätten. Statt den Link in eine Notiz-App zu schreiben oder mit einer App wie Local Send zu übermitteln, vertrauen wir ihn Transloader an: Er reicht ihn vom iPhone oder iPad weiter an den Mac, wo der Download sogleich stattfindet.

Das heisst: Setzen wir uns an den grossen Computer, ist unsere Datei dort bereits angekommen. Ob PDFs, Programmdateien, Arbeitsdokumente oder sonstige Ressourcen; die Datenverwaltung wird mit diesem Programm um einiges leichter. Es ist auch möglich, den Download auf mehreren Macs durchzuführen und so quasi Dateien im eigenen Geräteverbund zu verteilen.

Damit das funktioniert, braucht es zwei Dinge: Erstens die App fürs iPhone oder iPad, mit der die Links gesammelt werden. Sie ist kostenlos im App-Store erhältlich. Zweitens die App für den Mac, die als Gegenstelle fungiert und die im Mac-App-Store zehn Franken kostet (es gibt auch gratis eine Testversion).

Der Download-Link am iPhone …

Die Verbindung zwischen den Geräten wird via iCloud hergestellt; ein Benutzerkonto oder eine Direktverbindung über ein Filesharing-Protokoll ist nicht nötig. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass der Austausch nur zwischen den eigenen Geräten möglich ist. Besucherinnen und Besucher können nicht bedient werden, selbst wenn ihre Geräte im gleichen WLAN eingebucht sind.

Es klappt auch mit Passwort-geschützten Ressourcen

Transloader stammt von Indie-Entwickler Matthias Gansrigler. Er zeigt viel Liebe zum Detail: Erstens lassen sich auch Passwort-geschützte Dateien herunterladen. Dazu überträgt die App das Log-in-Cookie via iCloud.

Zweitens gibt es die File Actions: Anhand bestimmter Merkmale lassen sich nach dem Download weitere Aktionen anstossen. Diese werden von Automator ausgeführt und eröffnen ein weites Feld von Möglichkeiten: Eine Datei könnte verschoben, umbenannt oder gemountet werden, falls sie ein Laufwerksabbild enthält. Derlei Aktionen sind anhand der Dateiendung, des Hosts, von dem die Datei stammt oder anhand des Typs möglich.

Fernsteuerungsmglichkeiten inklusive

Damit sind die Automatisierungsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft: Es gibt auch die Link Actions. Bei denen findet kein Download statt. Stattdessen wird die Adresse an eine App weitergeleitet. Das Beispiel in der Anleitung sind FTP-Adressen, bei denen eine Übergabe an die Downloader-App eines Drittherstellers erfolgt. Diese Option kann auch dazu benutzt werden, ein beliebiges Automator-Script anzustossen. Dazu wird ein Link mit einem selbst erfundenen URL-Schema übergeben. Mit putthismactosleep lässt sich das Script ausführen, das den Mac in den Ruhezustand schickt.

… wird fürs Herunterladen an den Mac übergeben.

Fazit: Eine raffinierte Lösung, mit der ähnliche Dinge möglich sind wie mit File Juggler für Windows bzw. Hazel für den Mac – mit dem Unterschied, dass die Aktionen per Fernsteuerung vom Mobilgerät aus angestossen werden. Ich könnte sie ausgezeichnet brauchen, wenn sie denn nicht nur innerhalb der Apple-Welt funktionieren würde. Denn ich verwalte mein Dateien-Archiv am Windows-Computer.

Beitragsbild: Genauso einfach, bloss mit Dateien (RDNE Stock project, Pexels-Lizenz).

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