The best rant against SEO in 2025

Die KI be­droht viele Be­reiche, auch das Busi­ness der Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung. Denn In­halte für die KI-Suche zu op­ti­mie­ren, ist ma­xi­mal ein­fach.

Die künstliche Intelligenz wird das Web, wie wir es heute kennen, stark verändern. Unser Tor zu diesem Web wird immer weniger die klassische Suchmaschine sein. Stattdessen vermitteln Bots uns die Inhalte. Google hat vor Wochenfrist die AI Overviews auch in der Schweiz lanciert.

Das ist eine bedrohliche Perspektive für alle Leute, die in diesem Web präsent sind und weiterhin präsent sein möchten. Aber hat es auch eine gute Seite? Wenn die Suchmaschine keine wichtige Rolle mehr spielt, dann fallen auch die Praktiken rund um die Optimierungen dieser Suchmaschinen flach.

Toll! Ich halte dieses Geschäft, das unter dem Kürzel SEO bekannt ist, für eine Fehlentwicklung. Erstens wegen der Auswüchse. Mit denen habe ich es ständig zu tun, weil mir täglich Leute vorschlagen, für Geld einen Beitrag oder Link in meinem Blog zu veröffentlichen, dessen einziger Zweck es ist, eine Website bei Google hochzujazzen. Zweitens, weil ich überzeugt bin, dass sich die Suchmaschine dem Web und nicht das Web den Suchmaschinen anpassen sollte.

Ist das nicht etwas langweilig?

Doch besagt die herrschende Lehrmeinung, man müsse z.B. die richtigen Schlüsselwörter in den Titel seines Blogposts packen, damit man ja gefunden wird. Das ist der Grund, dass es eine Million Beiträge gibt, die nach den gleichen Mustern angetitelt sind. Ein sehr beliebtes Muster ist The best [sowieso] in 2025.

Ein paar Beispiele aus dem echten Leben:

Die KI lässt sich, so die Hoffnung, von diesem banalen Tricklein weniger beeindrucken: Und die Beiträge im Web haben endlich wieder interessante Titel!

Doch was machen all die SEO-Experten, die fürchten müssen, dass ihnen nun die Felle davonschwimmen? Genau: Sie denken sich ein neues Geschäftsfeld aus. Und dieses neue Geschäftsfeld liegt in grösstmöglicher Nähe zum alten. Aus SEO wird AIO (AI Optimisation). Oder vielleicht auch GEO (Generative Engine Optimization), CSO (Conversational Search Optimisation), AEO (Answer Engine Optimisation) oder LLM-O (LLM Optimisation). Kein Begriff hat sich bislang verfestigt und manche dieser Kürzel, z.B. AIO, werden als Sammelbecken für unterschiedliche Dinge gebraucht.

Es gibt nur eine Antwort

Doch was sollen die Experten empfehlen? Wie können Webauftritte für die künstliche Intelligenz optimiert werden?

Die Antwort liegt auf der Hand: Wir haben festgestellt, dass der Grossteil des Optimierungspotenzials bisher in den formalen Elementen steckte. Da sich die Crawler, die die Inhalte für die KI-Suche einsammeln, für die nicht interessieren, bleiben nur die Inhalte. Die müssen optimiert werden. Umgangssprachlich würde man sagen: Sie müssen einfach gut sein.

Tatsächlich: Das entscheidende Merkmal der grossen Sprachmodelle ist ihr riesiger Hunger nach Information. Das ist auch die Kernbotschaft von Beiträgen, die erklären, «wie Sie Ihre Website für KI-Suchmaschinen optimieren». Ein exemplarisches Beispiel ist dieser Artikel:

Er hält fest, dass KI weniger Traffic bringt und die Optimierung aufwendiger macht. Er betont weiter, dass traditionelle SEO weiterhin sinnvoll sei. Klar, denn welcher Experte würde schon von sich aus sagen, dass seine bisherige Expertise ein Fall für die Mülltonne ist. Aber einen wahren Kern hat die Behauptung ja: Es gibt mit Google AI Overview Mischformen von KI und klassischer Suche.

Ein Silberstreif am Horizont

Und schliesslich:

Und je mehr das Web mit nichtssagendem KI-Content überschwemmt wird, desto wichtiger sind fundierte, eigenständige Artikel, die Expertise und Erfahrung zum Ausdruck bringen. Solche Texte sind naturgemäss umfangreicher, decken mehrere Aspekte eines Themas ab, liefern Pro- und Kontra-Argumente und führen Beispiele an.

Gemäss dieser Auflistung eignen sich Beiträge, die komplexe Fragen beantworten und Datenmaterial liefern. Also exakt die Tricks, die die Medien seit einigen Jahren praktizieren, um für Bildschirm-Nutzerinnen und -Nutzer spannender zu werden. Storytelling und Datenjournalismus gehören dazu.

Das ist, allen Unwägbarkeiten der KI zum Trotz, ein Silberstreif am Horizont. Wenn Inhalte gefragt sind, wird sich auch ein Modell entwickeln müssen, wie man sie finanziert. Mit Pro Rata habe ich neulich einen solchen Ansatz vorgestellt. Ich habe meine Zweifel, ob er der Weisheit letzter Schluss ist. Aber die Hoffnung ist berechtigt, dass sich eine Lösung ergeben wird – hoffentlich früher als später.

Beitragsbild: Er regt sich auch über SEO auf (Frankie Cordoba, Unsplash-Lizenz).

One thought on “The best rant against SEO in 2025

  1. @Matthias 😎 Der Silberstreif "Und je mehr das Web mit nichtssagendem KI-Content überschwemmt wird, desto wichtiger sind fundierte, eigenständige Artikel, die Expertise und Erfahrung zum Ausdruck bringen. Solche Texte sind naturgemäss umfangreicher, decken mehrere Aspekte eines Themas ab, liefern Pro- und Kontra-Argumente und führen Beispiele an."

    Das bleibt zu wünschen – auf dass dass das Modell , was heute KI darstellt, derart gewichtet ist und inhaltsreiche, kreative Beiträge erkennt.

    #ki

Kommentar verfassen