Tipps für den Windows-Energiesparmodus

Nicht nur die Laufzeit des Akkus lässt sich bei Micro­softs Be­triebs­system verlängern. Nein, es gibt auch eine ein­fache Methode, un­er­wünsch­te Hin­ter­grund-Akti­vi­täten ein­zu­dämmen.

Das traditionelle Herbst-Update für Windows 11 war für die meisten Leute eine Enttäuschung: In dieser Aktualisierung (Version 24H2) gibt es fast ausschliesslich Neuheiten für Besitzerinnen und Besitzer eines Copilot+-PCs. Für alle anderen ist kaum etwas abgefallen – wenn man von der neuen Outlook-App absieht, die ihrerseits grosse Fragen aufwirft.

Immerhin, nach längerer Suche habe ich eine Verbesserung entdeckt, die meine Zustimmung geniesst¹: Sie steckt in den Einstellungen in der Rubrik System unter Strom und Akku. Es handelt sich um den Energiesparmodus.

Er funktioniert genauso, wie man es vom Smartphone her kennt: Er reduziert Aktivitäten im Hintergrund, um die Laufzeit des Akkus zu verlängern. Es gibt eine Option, ihn automatisch einzuschalten, wenn die Batteriereserven unter ein bestimmtes Limit fallen. Standardmässig sind dreissig Prozent eingestellt, aber wir können auch einen anderen Wert zwischen zehn und fünfzig Prozent einstellen. Es gibt auch die beiden Optionen Immer und Nie, und wir dürfen angeben, ob im Energiesparmodus die Bildschirmhelligkeit reduziert werden soll oder nicht.

Der «Energiesparmodus» hat in Windows den «Stromsparmodus» abgelöst.
So geht es am schnellsten: Aktivierung über die Schnellaktionen.

Der Energiesparmodus ist auch die Schnelleinstellungen (auch Schnellaktionen und in Englisch Action Center genannt) zugänglich. Die rufen wir über den Infobereich in der rechten Ecke der Taskleiste auf, indem wir auf das Symbol mit WLAN, Lautstärke und Batterie klicken oder die Tastenkombination  a betätigen.

Drastisch eingeschränkte Hintergrund-Aktivitäten

Entscheidende Frage: Wie genau spart der Energiesparmodus Energie? Auskunft darüber gibt Microsoft in einem Supportdokument. Ich fasse zusammen:

  1. Einige Microsoft-Apps (Onenote, Onedrive, Smartphone Link) führen keine Synchronisation durch.
  2. Die Anwendungen werden an Hintergrund-Aktivitäten gehindert. Wichtige UWP-Apps können so konfiguriert werden, dass sie auch im Energiesparmodus Dinge wie Synchronisationen durchführen können. Das geschieht in den Einstellungen bei Apps > Installierte Apps: Beim entsprechenden Eintrag klicken wir am rechten Rand auf das Dreipunktemenü, betätigen den Befehl Erweiterte Optionen und achten nun auf den Punkt Hintergrund-App-Berechtigungen: Hier schalten wir von Energieoptimiert (empfohlen) auf Immer um. (Siehe dazu auch: Wie wir kaputte Windows-Apps reparieren)
  3. Windows führt nur noch kritische Updates aus.
  4. Das Betriebssystem lädt nur noch einen Teil der Telemetriedaten hoch.
  5. Es werden nicht mehr alle in der Aufgabenplanung hinterlegten Aktionen ausgeführt.

Letzteres könnte unter Umständen ärgerlich sein – es wäre gut, wenn Windows konkret darauf hinweisen würde, welche Aufgaben davon betroffen sind. Im Übrigen lernen wir, dass der Energiesparmodus auch eine unkomplizierte Methode darstellt, die Hintergrund-Aktivitäten der Apps einzudämmen. Der nachhaltigere Weg würde allerdings darin bestehen, gemäss Punkt zwei Apps, die im Hintergrund nicht aktiv sein müssen, generell daran zu hindern. Dazu sei erwähnt, dass es beim Punkt Hintergrund-App-Berechtigungen auch die Option Nie gibt.

Ein abschliessender Tipp: Um das Gegenteil zu bewirken, d.h. Windows zu Höchstleistungen anzuspornen und am Ruhezustand zu hindern, gibt es ebenfalls Methoden, beschrieben im Beitrag Windows und Macs wachhalten.

Fussnoten

1) Falls euch die Funktion bekannt vorkommt: Vor Version 24H2 gab es ein ähnliches Feature, das in Deutsch Stromsparmodus und in Englisch battery saver hiess. Die Unterschiede sind hier akribisch aufgelistet. Beispielsweise werden mit der neuen Funktion die Transparenzeffekte deaktiviert, die vorher unberührt geblieben sind, aber mutmasslich einen gewissen Einfluss auf den Stromverbrauch haben. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass sich der Energiesparmodus auch einschalten lässt, wenn der Laptop am Stromkabel hängt – das war vorher nicht möglich. Auf diese Weise kann er nicht bloss zur Entlastung des Akkus, sondern auch zum Stromsparen verwendet werden.

Beitragsbild: Keine Powerbank dabei? Besser mal den Energiesparmodus einschalten! (Andrea Piacquadio, Pexels-Lizenz)

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