Die iPhone-Tastatur ohne Umlaute: Woran es liegt

Manchmal gerät die vir­tuel­le Tasta­tur am iPhone oder iPad durch­einan­der: Das führt dazu, dass Ä, Ö und Ü ver­schwin­den, Akzent­zei­chen an der fal­schen Stel­le auf­tre­ten oder die Buch­sta­ben kom­plett ver­rutschen: Wie man dieses Mal­heur be­hebt.

Neulich hatte ich ein lästiges Problem bei der Texteingabe am iPhone. Irgendwie war nämlich die virtuelle Tastatur durcheinandergeraten.

Bei meinen Behebungsversuchen ist mir aufgefallen, dass es zwei verschiedene deutsche Tastaturen gibt. Eine, bei der die Buchstaben etwas weiter auseinanderstehen und versetzt erscheinen. Und eine zweite, die dichter gedrängt ist und die Knöpfe schmaler sind. Und bei der ich dazu neige, daneben zu tippen.

Der Unterschied besteht in der Platzierung der Tasten für die deutschen Umlaute. Im zweiten Fall sind sie direkt zugänglich. Bei der luftigeren Variante müssen wir das Pop-up-Menü bemühen¹.

Tastaturlayouts richtig auswählen

Es gibt zum Glück eine einfache Erklärung für den Sachverhalt – und eine simple Lösung für den Fall, dass die Tastatur nicht so erscheint, wie man es gerne hätte und es sich auch gewohnt ist.  Allfällige Probleme² und deren Lösung haben natürlich mit den Tastatureinstellungen zu tun.

Die Belegung der virtuellen Tastatur. Für die meisten Fälle ist «Quertz – Deutsch» erwünscht.

Diese Tastatureinstellungen werden am iPhone und iPad unter Allgemein in der Rubrik Tastatur und hier im Untermenü Tastaturen vorgenommen. Wir wählen als erstes die Haupttastatur aus. Wie die beschriftet ist, hängt davon ab, ob wir nur eine oder zwei Sprachen eingestellt haben und welche Sprache wir mit Deutsch kombinieren³.

In den Einstellungen zur zweisprachigen Tastatur finden wir die installierten Sprachen, plus diverse Tastaturbelegungen. Die steuern, wie die Buchstaben im virtuellen Keyboard und auch in den Pop-up-Menüs angeordnet sind.

Es gibt in meiner Kombination die folgenden Varianten:

  1. QUERTZ – Deutsch: Bei der sind die Umlaute auf der virtuellen Tastatur sichtbar
  2. QUERTZ: Hier werden die Umlaute ins Pop-up-Menü ausgelagert und sind nicht direkt zugänglich.
  3. QUERTY: Der Buchstabe Z ist mit dem Y vertauscht und steht nicht zwischen T und U, sondern links unten neben der Umschalttaste.
  4. AZERTY: Hier sind gemäss dem Standard in Frankreich noch ein paar weitere Tasten vertauscht.
  5. Dvorak: Mit diesem Layout werden die Buchstaben so angeordnet, dass sie effizient zu tippen sind. Wer blind tippen kann, ist allerdings völlig aufgeschmissen.

Dvorak eher nicht …

Wenn die Tastatur plötzlich so ausschaut, wurde, vermutlich versehentlich, Dvorak ausgewählt.

Kurz: Viele Leute schätzen die erste Variante (QUERTZ – Deutsch). Ich komme mit QUERTZ am besten klar, weil ich hier, wie oben erwähnt, die Buchstaben am besten treffe. Die anderen Tastaturen taugen wohl nur für besondere, individuelle Bedürfnisse.

Drei abschliessende Bemerkungen:

Erstens das ẞ: Ob das scharfe S sichtbar ist, hängt davon ab, ob als Sprache Deutsch (Schweiz), Deutsch (Deutschland) oder Deutsch (Österreich) ausgewählt ist.

Zweitens, Unordnung im Pop-up-Menü mit den Umlauten: Auf dieses Ärgernis bei der Texteingabe von Akzeptzeichen hat mich vor einiger Zeit eine Leserin aufmerksam gemacht.

Bei ihr waren im Pop-up-Menü die Umlaute auf eine andere Weise angeordnet, als sie sich das gewohnt war – siehe Screenshot: Das Ü stand nicht mehr direkt neben dem U, sondern etwas nach links versetzt.

Weil sie Ä, Ö und Ü nicht mehr blind auswählen konnte, musste sie die Umlaute jeweils im Menü aufspüren. Das kostet Zeit und führt zu häufigen Falscheingaben.

Eine lästige Variante des Problems: Die Umlaute sind im Pop-up-Menü falsch sortiert (oben richtig, unten falsch).

Ich konnte die falsche Anordnung der Umlaute im Pop-up-Menü reproduzieren. Ich habe es aber nicht geschafft, herauszufinden, was der Auslöser für dieses Problem war. Immerhin: Durch Hin- und Herwechseln zwischen QUERTZ – Deutsch und QUERTZ liess sich die ursprüngliche Situation wiederherstellen.

Drittens, die «Vielfalt» bei der Texteingabe: Wie es zu diesen unterschiedlichen und nicht optimalen Anordnungen der Tasten gekommen ist, erkläre ich übrigens im Beitrag «Die heutige Tastatur ist die abartigste Monstrosität».

Fussnoten

1) Für Leute, die nicht ganz durchblicken, ein paar Details zu dieser Methode der Texteingabe. Es geht darum, am iPhone – und analog auch bei Android-Telefonen – Zeichen einzugeben, die auf der Tastatur nicht direkt zu sehen sind. Die sind zugänglich, indem wir etwas länger auf einen Buchstaben tippen (Apple spricht auch von long-press gestures): Es erscheint dann ein Pop-Up-Menü, weitere, zum ausgewählten Buchstaben passende Zeichen-Varianten anzeigt.

Das sind die sogenannten diakritischen Zeichen, also nebst den Umlauten auch Akut und Gravis, die wir aus dem Französischunterricht kennen, aber auch viele andere Glyphen für Betonung, Aussprache und andere Zwecke. Wenn wir z.B. lange aufs A drücken, Ä, À, Á, Â, Æ, Ã und Å. Diese Varianten lassen sich nun einfach auswählen, indem wir den Finger gedrückt halten, zum gewünschten Zeichen fahren und dann loslassen.

2) Ich habe neulich selbst experimentiert und war nachhaltig verwirrt, weil es mir nicht auf Anhieb gelungen ist, die gewohnten Verhältnisse wiederherzustellen. Das hatte mit einer fiesen Eigenart der Tastatur beim iPhone und iPad zu tun: Ändern wir die Einstellung, macht sich das nicht immer sogleich bemerkbar. Unter gewissen Umständen erscheint die ausgewählte Tastatur erst dann, wenn das virtuelle Keyboard neu geladen wird. Das heisst, dass wir erst z.B. die Emoji-Tastatur aktivieren und zur Texteingabe zurückwechseln müssen, damit die neue Einstellung zum Tragen kommt.

3) Zur Erklärung: Bei iOS und iPad OS kann die Hauptsprache mit einer zweiten Sprache kombiniert werden. Der Vorteil ist, dass das Betriebssystem automatisch erkennt, in welcher Sprache getippt wird und die Rechtschreibkorrektur anpasst, ohne dass wir zwischen den beiden Sprachen wechseln müssten. Um diese Funktion zu nutzen, installieren wir die beiden gewünschten Sprachen über den Knopf Tastatur hinzufügen.

Es ist möglich, mehr als zwei Sprachen auszuwählen. Doch die weiteren Tastaturen werden nicht mehr kombiniert, sondern separat aufgeführt. Falls wir nebst Deutsch und Englisch – beim iPhone angezeigt als Deutsch u. Englisch auch griechisch hinzufügen wollen, dann können wir das. Wir müssen dann aber für die griechische Rechtschreib- und Autokorrektur und die anderen Funktionen jeweils zu dieser Tastatur wechseln.

Beitragsbild: Ein Durcheinander wie im Suppenteller (Sigmund, Unsplash-Lizenz).

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