Bluesky gehört zu den wenigen erfreulichen Überraschungen des Digitaljahrs 2024. Ich bin überzeugt, dass die Zeit reif für Bluesky ist. Den-Twitter-Account für unseren Podcast Nerdfunk habe ich inzwischen gelöscht. Stattdessen sind wir jetzt als @nerdfunk.ch¹ bei Bluesky vertreten.
Eine gute Gelegenheit, uns nach Hilfsmitteln umzuschauen, die uns bei der Nutzung von Bluesky helfen. Denn erinnern wir uns: Bevor Twitter die Programmschnittstellen kostenpflichtig gemacht hat, gab es ein vielfältiges Angebot von Drittdiensten. Meine Favoriten (unter vielen) damals waren friendorfollow.com und favstar.fm.
Da Bluesky das offene AT-Protokoll verwendet, gibt es bereits ein buntes Angebot an Drittdiensten. Zum Beispiel clearsky.app: Hier gibt es Statistiken über die Blockiergewohnheiten der Bluesky-User mit Ranglisten der Leute, die am meisten blocken und selbst am häufigsten geblockt werden. Es ist auch möglich abzufragen, wie es diesbezüglich um unseren eigenen Account bestellt ist. So habe ich erfahren, dass mein Account @matthiasschuessler.ch schon bei sieben Leuten auf der Blockliste steht. Lustigerweise erinnere ich mich bei keiner an eine Interaktion. Vielleicht eine Art Wettkampf um die Blockierweltmeisterschaft?
Auch sehr praktisch: Die Übersicht, auf welchen Listen ein Account verzeichnet ist, und eine Historie über die Modifikationen am Account wie ein geändertes Nutzer-Handle.
Es gibt eine Reihe weiterer solcher Bluesky-Apps. Ich brauche sie hier nicht alle aufzuzählen, weil Github bereits eine schöne Übersicht bereithält. Eine Auswahl dieser Tools:
- Bcounter: Eine Statistik zur Nutzerzahl, fast in Echtzeit.
- Das Handles directory: Hier werden die per Domain verifizierten User¹ aufgeführt und nach Top-Level-Domain aufgeschlüsselt. Während ich den Beitrag schreibe, gibt es 464 solcher Handles aus der Schweiz; darunter viele alte Bekannte wie martinsteiger.ch und bloggingtom.ch.
- dopplersky.com liefert Statistiken zu Nutzerprofilen und deren Wachstum.
- Unter skycle.app sehen wir unsere Bubble, visualisiert in konzentrischen Kreisen.
- Über starterpacks.net stöbern wir nach Staterpacks: Das sind Listen von Bluesky-Nutzerinnen und -Nutzern aus bestimmten Themengebieten, denen wir selektiv oder in einem Rutsch folgen können, um unseren Feed zu beleben.
- Sky Follower Bridge ist eine Erweiterung für den Chrome-Browser, die auf X die Follower ausliest und sie auf Bluesky sucht und sie zur Gefolgschaft anbietet. Ich finde das interessant, habe das Prozedere aber nicht ausprobiert, da man sein Passwort angeben müsste.
- Skythread vereinfacht das Lesen von Threads, indem die Einzelnachrichten zusammengezogen werden.
Ich rechne damit, dass das Angebot an Bluesky-Tools in der nächsten Zeit genauso stark wachsen wird wie der Kurznachrichtendienst selbst. Ein Lesezeichen lohnt sich daher unbedingt!
Fussnoten
1) Eine eigene Domain als Nutzername zu verwenden, ist einfach: Hier gibt es eine Anleitung des Hosters Cyon, hier erklärt Martin Steiger die notwendigen Schritte. Ich habe sowohl die Methode via DNS-Editor (Texteintrag _atproto. mit dem von Bluesky zurückgelieferten Code) als auch den Weg über die Textdatei atproto-did ausprobiert und beides hat tadellos funktioniert. Der Weg via DNS geht etwas schneller. ↩
Beitragsbild: Browndog anstelle von Bluesky wäre auch ein schöner Name gewesen (freestocks.org, Pexels-Lizenz).