Braucht es das? Ein Smartphone-Kühler im Test

Erst habe ich den Schweizer Smart­phone-Kühler von Onit für eine über­flüs­sige Spin­nerei ge­hal­ten. Ein Test hat mich eines Bes­seren be­lehrt.

Manchmal bekomme ich Testgeräte ungefragt zugeschickt. Oft sind das Dinge, die ich aus eigenem Antrieb nicht testen würde. Manchmal teste sie ich deswegen auch nicht. Und manchmal doch.

Heute ist so ein Fall. Ich habe ein Gadget in der Büro-Paketablage vorgefunden, das ich erst für groben Unfug hielt. Dann habe ich es ausprobiert und meine Meinung grundlegend geändert.

Es handelt sich um den Onit Smartphone-Kühler: Das ist ein relativ klobiger Aufsatz, der an der Rückseite des Smartphones festgeklemmt wird. Die eine der beiden Klemmen lässt sich ausfahren, sodass sich der Kühler für Telefone zwischen 6,8 und 8,9 Zentimetern eignet.

Fürs iPhone 15 Pro taugt er bestens: Er sitzt sicher auf der Rückseite und stört bei der Benutzung nicht wirklich. Im Gegenteil, er gibt auch eine Art Griff ab. Nicht ganz so elegant wie der Popgrip, den ich seinerzeit bei meiner Recherche für die nützlichsten Smartphone-Accessoires kennengelernt habe.

Damit die anderen in der S-Bahn etwas zum Staunen haben

Aber ziemlich cool ist das klobige Ding schon auch: Er hat eine RGB-Beleuchtung, die im laufenden Betrieb die Farben des Regenbogens durchwechselt. Wenn man ihn z.B. im öffentlichen Verkehr benutzt, sind einem die Blicke der Mitpendler und Mitpendlerinnen gewiss.

Aber allein deswegen wird man den Kühler nicht verwenden wollen. Darum drängen sich zwei Fragen auf:

  1. Funktioniert er?
  2. Braucht es sowas?

Die erste Frage lässt sich leicht beantworten. Ja, das tut er.

Gibt auch kalte Finger

Im Normalbetrieb – also ohne eine Leistungsfresser-App – wird das Telefon innert Minuten merklich kühl. Der Effekt macht sich auch beim Aufladen am wattstarken USB-C-Kabel bemerkbar, an dem das iPhone normalerweise fühlbar wärmer wird. Und wenn wir den Lüfter abnehmen und uns kurz auf die Hand halten, fühlt er sich geradezu kalt an

Zweite Frage: Die meisten Smartphone-Besitzerinnen und -Besitzer kommen selbstverständlich auch ohne Lüfter klar. Die verwenden es typischerweise nicht mit Apps, die den Prozessor über Gebühr fordern. Anders sieht das bei Gamern aus. Sie sind das Zielpublikum dieses Gadgets, wie sich schon anhand der RGB-Beleuchtung ableiten lässt.

Vielleicht auch für den Hochsommer

Nebst den Freundinnen grafikstarker Unterhaltungstiteln dürften auch Anwender anspruchsvoller Anwendungen wie Videoschnitt es schätzen, wenn das Gerät nicht in der Hand zu glühen beginnt. Schliesslich gibt es auch Leute, die ihr Telefon im strahlenden Sonnenschein benutzen (müssen). In dieser Situation neigt das Telefon dazu, sich mit einer Warnmeldung selbst für ein paar Minuten ausser Gefecht zu setzen, um sich in Ruhe abzukühlen. Die eingebaute Schutzfunktion gegen Überhitzen greift in den Sommermonaten an der prallen Sonne unter Umständen auch bei moderater Nutzung. Ob der Lüfter bei vierzig Grad am Schatten etwas auszurichten vermag, konnte bzw. musste ich bislang zum Glück nicht testen.

Fazit: kein zwingendes Gadget, aber auch kein überflüssiges. Der Onit Smartphone-Kühler, wird mit dem eingebauten Akku betrieben und hat drei Stufen, wobei sich der Ventilator mit maximal 6500 Touren pro Minute dreht. In dieser Stufe ist er hörbar, aber noch immer vergleichsweise ruhig. Wenn mein Laptop-Ventilator anspringt, ist der viel lauter.

Geladen wird der Kühler via USB-C. Bei Digitec ist er für um die 34 Franken erhältlich. Übrigens gibt es auch Powerbanks, die das Telefon gleichzeitig kühlen.

Übrigens: Bis eben hat mir Onit nichts gesagt. Via Brack habe ich erfahren, dass es kein Produkt ist, das aus Südkorea, Indien oder Tawain stammt, sondern aus dem aargauischen Mägenwil kommt. Dort hat die Furber AG ihren Sitz, die nebst Onit auch andere exotisch klingende Marken wie Furber & Furber.power (Haushaltsgeräte), Koor (Sport und Outdoor) sowie Cocon (Garten und Wohnen) im Portfolio hat.

Kommentar verfassen