Das Halbtax Plus-Ticket der SBB richtet sich an die Gelegenheits-Pendlerinnen und -Pendler. Konkret ist es sinnvoll für Leute, die nur in Teilzeit beschäftigt sind oder mindestens ein, zwei Homeoffice-Tage pro Woche einschieben – die Details beschreibe ich hier.
Es sei «vorab schwer abzuschätzen, ob es sich wirklich lohnt», erkläre ich in diesem Beitrag. Denn lohnen tut es sich, wenn wir weniger fahren, als es für ein Strecken- bzw. Jahresabo nötig wäre, aber mindestens so viel unterwegs sind, dass wir das einbezahlte Guthaben auch wirklich aufbrauchen und in den Bonusbereich vorstossen.
Auf Twitter hat mir Dorothea Baur zum Abo und zu meiner Behauptung eine aufschlussreiche Rückmeldung zukommen lassen:
Ich bin happy mit dem Halbtax Plus 1000 (naja, seit es in der SBB als default Zahlungsmittel erfasst ist). Ob es sich lohnt, habe ich anhand meiner Fahrtkosten der letzten Jahre berechnet – bei der SBB kann man sich ja sehr einfach eine Übersicht darüber besorgen.
— Dorothea Baur (Dr.) (also on bsky) (@DorotheaBaur) June 5, 2024
Diese Übersicht kannte ich nicht – und da ich vermute, dass es vielen von euch auch so geht, ist sie mir einen eigenen Blogpost wert. Sie ist nicht nur für den Entscheid pro oder kontra Halbtax Plus nützlich, sondern je nachdem auch für die Steuererklärung oder für die Planung des Familienbudgets.
Zukünftige und vergangene Bestellungen
Also, die sogenannte Kaufübersicht ist nur über die Website zugänglich, nicht über die App¹. Sie findet sich nach dem Einloggen via Swisspass im Profil bei Bestellungen oder direkt unter diesem Link. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass hier nur die bereits gekauften, aber bislang nicht verfahrenen Billetts auftauchen. Das liegt daran, dass bei Zeitraum wählen standardmässig nächste 90 Tage eingestellt ist. Hier kann auch eine Zeitdauer in der Vergangenheit gewählt werden: von einer Woche bis zu einem Jahr.
Auch eine individuelle Dauer ist möglich. Ich habe versucht, hier eine Periode einzustellen, die weiter zurückreicht, als ein Jahr. Aber das scheint nicht zu funktionieren.
Die Billette lassen sich einzeln oder insgesamt auswählen und via Schaltfläche PDF exportieren als Liste herunterladen. Diese Übersicht enthält dann auch eine Summe. In meinem Fall verrät die, dass ich in den letzten zwölf Monaten für 845 Franken Zug gefahren und damit der optimale Kandidat fürs Halbtax Plus bin.
Fazit: Gut zu wissen! Weitere Erläuterungen zur Kaufübersicht gibt es bei den SBB.
Der Rollkoffer, ein Fortschritt?
Und um uns in Erinnerung zu rufen, wie schnell sich auch der öffentliche Verkehr wandelt, hier dieses schöne Video aus dem SRF-Archiv über Berufe, die es nicht mehr gibt – Gepäckträger bei den SBB von 1972.
Fussnoten
1) Es gibt in der App eine Übersicht der letzten Billette, aber die reicht kein Jahr zurück. Um sie zu öffnen, tippen wir im Menüband unten auf Billette & Abos und schalten dann oben um von Gültig auf Abgelaufen. Bei mir tauchen hier die letzten fünf Tickets auf. ↩
Beitragsbild: Fürs Trainspotting brauchts kein Billett – Bahnsteigkarten waren in der Schweiz unüblich (csr_ch, Pixabay-Lizenz).