Eine Bluetoothböxlein für den Hosensack (und feuchte Umgebungen)

Die JBL Go Essen­tial im Test: Für günstige vier­zig Franken/Euros gibt es einen Laut­spre­cher, der noch etwas mehr durch seine Mo­bi­li­tät als durch seinen Klang be­sticht.

Neulich trudelte ein Gadget als Geschenk ins Haus, weil ein anderes Gadget Geburtstag hatte¹. Da es im Handel für um die vierzig Franken zu haben ist, durfte ich es behalten, ohne unter Korruptionsverdacht zu geraten – problematisch wird es für uns Journalistinnen und Blogger bei Präsenten mit einem dreistelligen Preisschild.

Und diese Besprechung hier sorgt weiterhin für Transparenz, nicht wahr? Das Geschenklein ist nicht ganz so hoch wie eine Zigarettenschachtel, dafür etwas breiter und dicker (8,6 × 7,2 × 3,2 Zentimeter). Es wiegt 177 Gramm und ist damit mobil genug, dass es auch in der Jacken- oder Jeanstasche mitgetragen werden kann. Obendrein ist es wasserdicht, verspricht das Produktblatt. Da mir das bei einem Lautsprecher unglaubwürdig erschien, habe ich in kurzerhand in mein Wasserglas getaucht – so weit er halt reinpasste. Und siehe da: Er spielt weiter Musik, als ob nichts wäre.

Es handelt sich um die JBL Go Essential, die es für 41 Franken bei Digitec und für 41.70 Euro bei Amazon gibt (Affiliate).

Kräftiger, aber etwas dumpfer Sound

Der Sound aus der kleinen Box ist erstaunlich kräftig. Wir können damit während des Arbeitens locker Musik hören und auf Ferienreisen auch ein Hotelzimmer beschallen – bei einer Suite stösst die Box indes an ihre Grenzen. Aber sollte man sie draussen verwenden, zum Beispiel im Stadtpark, ist sie laut genug, um den direkten Nachbarn auf den Wecker zu gehen.

Was die Qualität angeht, müssen wir deutliche Abstriche machen. Die Box klingt eher nach Kofferradio denn nach Hi-Fi. Das heisst: Wir bekommen vor allem die Mitteltöne mit, die dumpf klingen und denen es an Details fehlt. Aber es kommt auf den Einsatzzweck an. Ich empfehle sie für anspruchslose Beschallung und für gesprochene Inhalte – zum Stichwort «Mach sie an, die Bluetoothbox» könnte man auch einschlägige Podcasts damit streamen.

Ein multifunktionales Kinderspielzeug

Und sie eignet sich fürs Kinderzimmer: Sie übersteht einen Sturz vom hohen Legoturm (ausprobiert) und vermutlich auch einen Einsatz als Wurfgegenstand (nicht ausprobiert).

Die Box hat eine Akkulaufzeit von beachtlichen fünf Stunden (Herstellerangabe). Sie hat Knöpfe fürs Ein- und Ausschalten, das Bluetooth-Pairing, Lauter und Leiser und fürs Starten und Stoppen der Wiedergabe. Ein kleiner Kritikpunkt noch: Aufgeladen wird sie über einen Micro-USB-Anschluss. Das ist nicht mehr zeitgemäss; heute sollten solche Geräte durchgängig USB-C haben.

Fussnoten

1) Der Jubilar heisst Fritzbox. Die erste Inkarnation dieser Router-Modems ist vor zwanzig Jahren an der Cebit gezeigt worden.

Seitdem sind in Berlin, wo AVM zuhause ist, insgesamt neunzig Varianten der Box entwickelt worden. Die Pressemeldung verrät auch, dass 60 Millionen Stück verkauft worden sind und die Verbindungsgeschwindigkeit in zwei Dekaden von acht Mbps auf zehn Gbps vertausendfacht wurde. Und beachtlich fand ich auch das, was die Marketing-Menschen Penetration nennen: In Deutschland verwende jeder zweite Haushalt eine Fritzbox.

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