Es ist nur ein kleines Ärgernis. Trotzdem: Wenn wir ihm pro Tag 15-mal begegnen, dann lohnt es sich trotzdem, eine Lösung zu suchen.
Es geht um eine Dialogbox von iPhone oder iPad, in der wir gefragt werden, ob wir der App, zu der wir gerade gewechselt haben, den Zugriff auf die Zwischenablage gestatten wollen. Konkret heisst die Meldung zum Beispiel so: «Firefox möchte von Simplenote einsetzen. Möchtest du dies erlauben?»
Bei mir ist es vor allem Firefox, bei dem diese Frage andauernd erscheint. Warum, werde ich gleich erklären. Jetzt aber erst der eigentliche Tipp: nämlich, wie man diese Dialogbox zum Verschwinden bringt. Es geht folgendermassen:
Wir öffnen am iPhone oder iPad die Einstellungen und scrollen zur fraglichen App, in meinem Fall zu Firefox, und tippen sie an. In der App-spezifischen Konfiguration finden wir den Menüpunkt Aus anderen Apps einsetzen, der die Optionen Fragen, Ablehnen und Erlauben bereithält.
Bei Apps, denen wir vertrauen, dürfen wir auf Erlauben umschalten. Bei Apps, in die wir nie Inhalte einfügen, ist die Option Ablehnen die richtige. Und bei allen anderen würde ich es bei Fragen belassen.
Firefox mit lauteren Absichten
Dass Firefox mir ständig diesen Dialog präsentiert – zumindest, bevor ich die Option abgeändert habe, liegt daran, dass ich sowohl die Zwischenablage als auch Firefox intensiv nutze und andauernd zwischen diversen Apps hin und her wechsle. Firefox greift bei jeder Aktivierung auf die Zwischenablage zu und sieht nach, ob dort ein Link abgelegt ist. Falls dies der Fall ist, schlägt Firefox vor, diesen sogleich zu öffnen¹.
Apple hat den Nachfrage-Dialog eingebaut, weil es Apps gab (und vermutlich immer noch gibt), die die Zwischenablage nicht deswegen auslesen, um eine nützliche Funktion für Nutzerinnen und Nutzer anzubieten, sondern um Daten zu sammeln.
Linkedin auf Schnüffeltour
Das war vor vier Jahren sogar in Boulevardmedien wie «The Sun» ein Thema: «Google, Reddit und Linkedin wurden allesamt erwischt, als sie mit demselben Trick wie Tiktok auf deinem iPhone herumgeschnüffelt haben». Und Linkedin wurde deswegen sogar verklagt.
Here is LinkedIn copying and pasting from my notes app “Bear” pic.twitter.com/CsjocmjUm4
— d (@m0nald) July 2, 2020
Der Nachfrage-Dialog hat heute vor allem präventive Wirkung: Er verhindert, dass Apps diese Spionagemethode anwenden, weil sie es nicht mehr unbemerkt tun könnten. Für uns Nutzerinnen und Nutzer ist es sinnvoll, sie zu kennen und so steuern zu können, welche Apps an den Inhalt der Zwischenablage herankommen und welche nicht.
Fussnoten
1) Theoretisch zumindest. Als ich es eben mit der Version 123.3 probiert habe, war das nicht der Fall – und zwar, obwohl die entsprechende Option eingeschaltet ist. Sie findet sich in den Einstellungen im Abschnitt Allgemein bei Anbieten, kopierte Links zu öffnen. ↩
Beitragsbild: Wenn Apps Hunde wären … (Dall-e 3)