Heute habe ich eine betrübliche Mitteilung zu machen: Im Lauf des Tages erscheint bei Tagesanzeiger.ch und den anderen Tamedia-Newssites die letzte Folge «Digitale Patentrezepte».
Im finalen Video geht es um einen souveränen Umgang mit der Technik: Ich gebe zehn Tipps, wie man sich von Smartphone, Computer und anverwandten Geräten nicht unterbuttern lässt, sondern einen souveränen Umgang mit ihnen pflegt. Sie ist unter dem Titel Mit 10 Tipps zum besseren PC- und Handy-Nutzer online.
Dieses 267. Video ist ein würdiger Abschluss für ein Projekt, das mir viel bedeutet hat und das ich seit fast genau sechs Jahren mit viel Herzblut betrieben habe und das mich oft an den Rand eines Nervenzusammenbruchs führte. Denn solche Videos zu produzieren, ist kein Kinderspiel, auch wenn mir genau das anfänglich unterstellt worden ist. Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut, aber irgendein Schlaumeier hat unter dem Video kommentiert, nun seien wir offenbar schon zu faul, einen Text zu schreiben. Stattdessen würden wir einfach ein bisschen ins Handy quasseln.
Enges Zeitbudget und gelegentliche Nachtschichten
So war es natürlich nicht, wie jeder ahnen dürfte, der selbst schon einmal einer solchen Produktion beteiligt war. Ich habe die Videos bis anfangs Jahr jeweils im Alleingang produziert. Im Februar hat das Videoteam der Tamedia die Postproduktion übernommen, aber dafür habe ich mehr Aufwand in die Aufnahmen investiert.
Es blieb jedenfalls beim engem Zeitbudget und bei der Notwendigkeit, mich ranzuhalten, wenn ich keine Nachtschicht schieben wollte. Dass ich bis tief in die Nacht an meinem Werk gearbeitet habe, ist in den letzten sechs Jahren ein paar Mal vorgekommen. Auch weil ich nie gewillt war, von meinen hochgesteckten Zielen abzurücken.
Mein in Stein gemeisselter Vorsatz besagte, eine hohe Informationsdichte und diverse Aspekte zum Thema liefern, sodass möglichst viele Zuschauer auf die Kosten kommen: die Windows-Nutzer und die Macianer, die iPhone-Fans und die Android-Jünger – die unerfahrenen Nutzer und ausgebufften Profis. Das ist mir nicht immer gelungen. Aber ab und zu schon.
Schaut doch mal bei Youtube vorbei
Als feierlicher Schlusspunkt habe ich die Übersicht mit aller Folgen hier aktualisiert. Ausserdem gibt es ausgewählte Videos – übrigens neu untertitelt – neuerdings auch bei Youtube. Ich habe vor, die vorhandenen Folgen dort nach und nach einzuspeisen und mit Aktualisierungen zu versehen. Jedenfalls ein stichhaltiger Grund, meinen Kanal zu abonnieren, falls ihr das noch nicht getan habt.
Falls an dieser Stelle die Frage auftauchen sollte, warum die Serie zu Ende geht, muss ich die Antwort schuldig bleiben. Der Entscheid wurde nicht einvernehmlich getroffen und darum will ich nicht in die Details gehen. So viel sei gesagt, dass ich nicht im Streit scheide und Nachfolgeprojekte bereits in der Schwebe sind. Aber in Sachen Video werde ich erst einmal kürzertreten.
So Long, and Thanks for All the Fish
Darum vielen Dank für die Aufmerksamkeit und die Treue. Wie gross das Interesse war, habe ich festgestellt, nachdem die Videos hinter die Paywall gewandert sind und sich viele, Leute bei mir beklagt haben. Und es war immer wieder verblüffend, wenn ich von unerwarteter Seite aufs Video angesprochen wurde. Und es ist auch mehrfach passiert, dass Besucher, die zum ersten Mal bei uns zu Hause waren, die Kulisse am Küchenfenster wiedererkannt haben.
Äusserst bedauerlich (und unverständlich), dass der Tagi die «Digitalen Patentrezepte» absägt. Aber derzeit beweisen ja viele Medienschaffende, dass es auch Geschäftsmodelle ausserhalb der traditionellen Medienhäuser gibt. Den YouTube-Kanal habe ich jedenfalls schon mal abonniert.