Ich halte die jüngsten Software-Updates von Apple im Grossen und Ganzen für gelungen. Doch schon bei meiner Besprechung vor einer Woche habe ich den Eindruck von vielen anderen Testern geteilt, dass ein bisschen mehr Zeit den Updates gutgetan hätte: Es ist offensichtlich, dass der Akku beim iPhone weniger lange durchhält.
Auch von Problemen in der Fitness-App (sie hiess bis iOS 13 noch Aktivitäten) war die Rede. Die zeigen sich je nach Anwender unterschiedlich. Es fehlen Daten oder die Fitness- oder Health-App sind nicht mehr ausführbar.
Dieses Problem habe ich ebenfalls beobachtet. In meinem Fall fehlte in der Aufzeichnung einer Aktivität das Herzfrequenz-Diagramm. Das ist inzwischen wieder aufgetaucht. Doch nach wie vor nicht vorhanden ist die Route, die ich beim Gehen, Rennen oder Velofahren absolviert habe.
Mich stört das nicht wirklich, weil die Apple Watch bei den sportlichen Aktivitäten nur die Backup-Lösung ist. Hauptsächlich verwende ich eine Garmin-Uhr. Die sorgt dafür, dass meine sportlichen Betätigungen nach wie vor lückenlos dokumentiert werden. Ohne diese zweigleisige Strategie hätte mich dieser Fehler allerdings massiv geärgert.
Diese Probleme hat Apple im Supportdokument If you’re missing Workout GPS routes or Health data after updating to iOS 14 and watchOS 7 angesprochen.
Apple spricht in diesem Dokument explizit von einem Datenverlust. Das wäre das schlimmere der beiden denkbaren Szenarien. Das weniger gravierende wäre ein Anzeigeproblem, bei dem die Daten zwar erhoben, aber nicht korrekt in der App angezeigt werden. Ich war von der harmlosen Erklärung ausgegangen, weil die erst nicht vorhandenen Herzfrequenzdiagramme plötzlich doch wieder sichtbar waren.
Die Lösung, die Apple vorschlägt, ist radikal: Man muss die Verbindung zur Uhr trennen, ein Backup anlegen und überprüfen, das iPhone zurücksetzen und wiederherstellen und auch die Apple Watch einem Restore unterziehen und neu verbinden.
Keine Frage, dass ich das bleiben lassen – denn damit wäre ich locker einen Tag beschäftigt. Ich kann das aussitzen. Aber es ist trotzdem ärgerlich, dass Apple die Probleme mit den Updates nicht in den Griff bekommt. Denn solcherlei Bugs sind seit Jahren eher die Regel, denn die Ausnahme.
Vor drei Jahren habe ich die gesammelten Missstände im Beitrag Bei Apple häufen sich die Pannen aufgeführt. Inzwischen ist es nicht ganz so heftig, aber auch beim letzten Update brauchte es einen grossen Patch, um die gröbsten Fehler zu beheben. Zuletzt hatte das eigentlich kleine Update 13.4 für neuerlichen Ärger gesorgt.
Wie schmeckt das Bier, das die KI braut?
Die Pressemeldung, die ich vor zwei Tagen erhalten habe, die hat meine Aufmerksamkeit geweckt: Es geht um eine künstliche Intelligenz, die sich als «Braumeisterin engagiert».
Die Hochschule Luzern, ein Softwareunternehmen aus Luzern namens Jaywalker Digital und die Rothenburger Brauerei MNBrew haben zusammen das «erste KI-basierte Bier der Schweiz» hergestellt. Das heisst Deeper und ist ein Indian Pale Ale mit Zitrusnote.
Als digitale Braumeisterin fungierte die an der Hochschule Luzern entwickelte KI «Brauer AI» (ausgesprochen als Brauerei). Ihre Vorschläge basieren auf einer Datenbank mit 157’000 internationalen Bierrezepten.
Mit einem neuronalen Netz forscht die KI nach Mustern und fabriziert daraus eigene Kreationen. Die wiederum dienen echten Braumeisterinnen als Inspiration.
Schade ist, dass ich die Pressemeldung nur in digital und nicht in Papierform – zusammen mit einem Rezensionsexemplar dieses Pale Ale namens Deeper – erhalten habe. Sonst gäbe es hier eine ausführliche Rezension.
Beitragsbild: Dieser Bug hier ernährt sich vor allem von Fitnessdaten (Juan Pablo Mascanfroni, Unsplash-Lizenz).