Die besten Rezept-Apps – die standen schon lange auf meiner Themenliste. Aber gibt es ein kontroverseres Thema als das? Mir fällt nur gerade eines ein: «Die schönsten Religions-Apps.»
Doch gerade nach den Glaubensbekenntnissen kommt die Ernährung als Gebiet, wo Überzeugungen nahtlos in Ideologien übergehen und Weltanschauungen aufeinanderprallen: Manche mögen es heiss und fettig, andere naturbelassen und knackig. Es gibt die Leute mit der Laktoseintoleranz – und solche mit null Verständnis für hipsterige Zutaten wie Quinoa, Avocado, Blumenkohl oder Sriracha-Sauce.
Da gibt es Leute, die keine Konservierungsmittel vertragen und andere, die mit gänzlichem Unverständnis darauf reagieren, dass ein Gericht nicht in der Plastikschale gereicht wird und mindestens 350 Lebensmittelzusätze aufweist.
Manche Apps machen es sich zu einfach
Für mich stellt sich die Frage: Kann man solche Apps vorstellen und neutral bleiben? Denn ich habe keine Lust, für die eine oder andere Position Stellung zu beziehen oder bezüglich meiner persönlichen (nicht allzu aussergewöhnlichen Vorlieben) die Hosen allzu weit herunterzulassen.
Aufgefallen ist mir, dass es sich manche Apps einfach machen: Sie bieten einfach Kompromisse an, die die möglichst niemandem weh tun. Andere setzen auf eine Unmenge an Rezepten. Sie tun das in der sicher nicht verkehrten Annahme, dass bei einer grossen Community jeder etwas findet, das ihm passt.
Und falls doch Lücken vorhanden sein sollten, kann sie jeder schliessen, indem er sein Lieblingsrezept selbst einträgt. Zumindest, so lange es sich auf legalem Fundament bewegt und nicht darauf aus ist, die kulinarischen Vorlieben eines Dr. Dr. Hannibal Lecter oder einer Katherine Knight zu befriedigen.
Köche und Esser mit bestimmten Vorlieben
Andere Apps setzen auf ein bestimmtes Publikum: Auf Leute, die sich gesund ernähren oder einen Diät frönen wollen. Oder man kümmert sich um die breite Masse der Leute, die sich an ihren Fähigkeiten als Hobbyköche orientieren und nicht allzu anspruchsvolle, aber trotzdem leckere Gerichte fabrizieren wollen. Wie oben angedeutet, würde ich mich auch in diese Kategorie eingliedern.
Für mein Video hat mir jedenfalls geholfen, dass ich beim Nerdfunk Kevin an meiner Seite habe. Er hat anfangs Jahr seinen Kumpel Daniel Hofstetter eingeladen, mit dem er seinen eigenen Podcast über Kaffee, Where have you bean macht.
Dani ist Ernährungswissenschaftler und -berater, und er hat in unserer Sendung Nein, von Luft und Liebe allen lebt es sich nicht einige Apps vorgestellt. Davon habe ich mich für mein Video inspirieren lassen. Denn Dani hat einige Apps erwähnt, die ich auch schon auf meiner Liste hatte
Die Shortlist
Ich hatte darum letztlich keine Skrupel, daraus eine Shortlist zu basteln, die nun im Video zum Zug kommt.
Sechs Apps fürs leibliche Wohl
Und das sind die Apps:
- Kitchen stories. Hübsch und modern (Android/iPhone).
- Betty Bossi. Schweizer Klassiker, aber nicht ultra-innovativ (Android/iPhone).
- Fooby. Die Community von Coop. Natürlich auch ein Marketing-Vehikel, aber trotzdem ganz okay (iPhone/Android).
- SuperFood. Die App für Leute, die Diäten beachten oder eine Ernährungform wie Vegetarismus oder Veganismus praktizieren. (Android/iPhone).
- KptnCook. Die App für Männer, die sich gerne als Starkoch sehen würden – aber die eigenen Fähigkeiten trotzdem realistisch einschätzen (Android/iPhone).
Natürlich: Ich habe sicherlich eure Lieblings-App vergessen oder übersehen. Für Tipps bin ich wie üblich dankbar. Ich denke, gerade dieses Thema wäre mehr als geeignet für ein Folgevideo mit Tipps aus dem Publikum.
Beitragsbild: So, und was nun? (Lukas Blazek, Unsplash-Lizenz)