Hier läuten Kuhglocken in jeder Grösse

Die BBC hat ein um­fang­rei­ches Archiv mit Bil­dern, Videos, Sound­effek­ten, Ge­räu­schen und Musik öffentlich gemacht. Das darf man unter Um­stän­den für eigene Pro­jek­te ver­wen­den.

Unter dem Schlagwort Multimedia-Ressourcen sammle ich hier im Blog Ressourcen für kreative Produktionen aller Art. Ob das Endresultat nun eine Drucksache, ein Blog, ein Video, ein Podcast oder Hörbuch, eine Radiosendung oder eine App, ein Spiel oder eine VR-«Experience» ist, spielt keine Rolle. Entscheidend ist lediglich der Bedarf für digitales Rohmaterial: Wer Bilder, Videos oder Soundeffekte, Geräusche, Musik oder Atmo braucht, der wird in diesem Links fündig.

Heute ergänze ich die Sammlung um das tolle Archiv der BBC Sound Effects. Bei dem gibt es 16’000 Aufnahmen im WAV-Format, die man sich anhören und herunterladen darf. Das Angebot ist beeindruckend. In der Category-Auswahl habe ich fast vierhundert Kategorien gezählt (393, um genau zu sein). Da gibt es Windmühlen, Werkstätte, Wrestling und Fenster, Flugzeuge und Flughäfen, Alarmsiganale und Barmänner, Busse, Kaffees und Kirchen – die Chancen jedenfalls stehen gut, dass man hier fündig wird.

Was gibts aus der Schweiz? Natürlich Kühe zum Anhören

Lustigerweise gibt es auch Kategorien wie Africa, Belgium und, bevor ihr fragt, ja, auch Switzerland. Die Kategorie «Schweiz» hat drei Aufnahmen zu bieten, nämlich Small cowbells, Large cowbells und Tram journey: Kuhglocken in zwei Grössen und eine Tramfahrt. Naja, etwas klischeehaft und eingeschränkt – aber besser als gar nichts.

Das Archiv der BBC mit 16’000 Soundeffekten, darunter auch drei zum Stichwort «Switzerland».

Die Tonqualität ist, wie ein paar Stichproben ergeben haben, wie man es von der BBC erwartet: Einwandfrei. Die Aufnahmen sind auch lang, dass man genügend Reserve hat und es nicht auffallen sollte, wenn man eine Aufnahme mehrmals hintereinander verwendet, weil man eine lange Szene zu untermalen hat. Die Kuhglocken-Aufnahmen sind beide um die vier Minuten lang; die Tramfahrt 3:16.

Und man lädt die Dateien im unkomprimierten WAV-Format herunter, das sich hervorragend in jeder gängigen Schnittsoftware benutzen lässt, zum Beispiel in der hier. Bemängeln würde ich einzig die Abtastrate: Die beträgt bei den Dateien, die ich mir angeschaut habe, 44,1 kHz. Die stammt noch aus der CD-Ära. Heute verwendet man typischerweise auch bei Audioproduktionen 48 kHz; bei Video sowieso.

Natürlich haben auch hier die Juristen die Hände mit im Spiel

Bleibt die Gretchenfrage: BBC, wie hältst du es mit der Lizenz? Leider gibt es die Dateien nicht unter einer Creative Commons-Lizenz. Stattdessen kommen die RemArc-Bestimmungen zum Einsatz. Man darf sie für personal, educational or research purposes, also privat, für Bildung und Forschung benutzen.

Für kommerzielle Zwecke benötigt man eine Lizenz. Ich würde das so auslegen, dass die Verwendung zur Untermalung eines privaten Videos auf alle Fälle akzeptabel ist und auch eine Produktion für (das nicht-kommerzielle) Radio Stadtfilter in Ordnung geht – denn dort herrscht klar der Bildungsgedanke vor. Bei einem Patentrezept-Video für die Tamedia andererseits kommt eine Verwendung nicht infrage. Die BBC möchte ausserdem einen Credit in der Form: bbc.co.uk – © copyright [Jahreszahl] BBC 

Es gibt auch offene Alternativen

Alternativen, die auch für kommerzielle Zwecke taugen, stelle ich im Beitrag Das Internet als Soundfundgrube vor. Ergänzen lässt sich diese Liste wie folgt:

  • freemusicarchive.org: Eine gute Anlaufstelle für freie Musik. Bei der Suche nach Musik für Videos kann man angeben, welche CC-Lizenz man bevorzugt.
  • findsounds.com: Eine Suchmaschine für Audio. Wie es sich mit den Rechten verhält, muss man im Einzelfall abklären.
  • looperman.com: Hier gibt es, wie der Name andeutet, vor allem Loops für Kompositionen am Computer: «free to use in your project».

Beitragsbild: Jaclou-DL/Pixabay, Pexels-Lizenz

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