Patriotistische Gefühle sind mir reichlich fremd. Ich halte es nicht für notwendig, dass man auf etwas stolz ist, für das man nichts kann. Da kann ich auch stolz aufs Matterhorn oder den Bodensee sein.
Trotzdem habe ich ein Video gemacht, das ein leicht patriotisches Gerüchlein hat. Es stellt nämlich drei Apps vor, die aus diesem Land hier stammen, die mir gut gefallen – und die nicht so bekannt sind, wie sie sein könnten. Es geht mir nicht darum, uns Schweizer zu verkannten Software-Entwickler-Genies zu deklarieren. Das sind wir mutmasslich nicht.
Aber ein anderer Aspekt hat mich dazu gebracht, das Video zu machen. Nämlich, weil ich es doch schön finde, dass es doch ein paar Leute gibt, die sich mit der Herstellung von Software auskennen und nicht für eine Bank, Versicherung oder für einen internationalen IT-Riesen wie Google oder Apple arbeiten. Das scheint mir nämlich die Ausnahme zu sein. Es ist zwar nur meine subjektive Beobachtung: Aber hierzulande entscheiden sich die meisten Leute für die sichere Karriere mit der regelmässigen Lohnüberweisung.
Ich habe ja auch kein Startup gegründet
Nun gut, ich selbst habe auch kein Software-Startup gegründet, obwohl mich das gereizt hätte. Der Journalismus hat, von meinen beiden Interessen und Begabungen das Rennen gemacht. Meine Vermutung ist, dass ich den noch etwas besser beherrsche. Man könnte, weil einem dann doch immer eher die eigenen Defizite denn Stärken ins Auge stechen, auch sagen: Weil ich da weniger schlecht bin.
Aber zurück zu den Apps: Das ist ein Dankeschön an die Leute, die dazu beitragen, dass wir hierzulande so etwas wie eine Softwareszene haben. Und ich bin auch gerne bereit, den Menschen weiterhin meine Anerkennung zu zollen: Wenn ihr also Tipps zu Programmen und Apps habt, die angeschaut, besprochen und gelobt werden müssten, dann lasst mich das wissen. Entweder über die Kommentare oder aber auch über dieses Formular hier:
Die Apps im Video werden Leserinnen dieses Blogs hier bekannt vorkommen. Es handelt sich nämlich um Ueli (Ueli, der Windows-Knecht) und um Snow Haze (Eine unterbewertete Datenschutz-App). Als Zusatznomination, die im Video nicht auftaucht, verweise ich im Artikel auch auf Passfindr (Ein Clouddienst für Erwachsene). Ich zeige den im Video nicht, weil er optisch nicht viel hergibt. Und weil die Idee zwar in der Schweiz entstanden ist, es heute aber ein US-amerikanischer Dienst ist.
Warum sind diese Schweizer Apps nicht viel bekannter?
Die dritte App, die im Video vorkommt, scheint mir die bekannteste zu sein. Das ist Boldomatic (fürs iPhone und Android), ein Meme-Generator wie Textograph Pro (Memes im Eigenbau) mit angehängter Community.
Verhaltenes Medienecho
Sie hat beim Start 2012 ein verhaltenes Medienecho ausgelöst. Und ganz ähnlich wie bei Snow Haze haben die vor allem die Entstehungsgeschichte thematisiert. Hier der «Blick am Abend» vom 4. Dezember 2012:
Die Idee zu Boldomatic kam den Entwicklern auf einer Zugfahrt. Ziel war es, eine Art Instagram für Text zu erstellen. Dabei sollte aber dieser Kurztext cool und auffallend dargestellt werden.
Die App wird hierzulande benutzt, aber die englischen Memes dominieren bei weitem. Ich habe fast keine guten Sprüche in Deutsch gefunden. Und mein eigener hat die Community auch noch nicht erobert…
Beitragsbild: Vorzeige-Schweizerin, ohne Kenntnisse in Softwareentwicklung (Ulrike Leone/Pixabay, Pexels-Lizenz)
Da fallen mir spontan Bexio, PeakFinder und Pflotsh ein. Und aus aktuellem Anlass TwixTel, aber das habe ich Dir ja schon geschrieben. 🙂
Genau. Vielen Dank für den Vorschlag. Den greife ich übrigens gerne auf – aber dann erst im neuen Jahr.