Neulich konnte ich am Morgen im Zug nicht die tägliche Herausforderung bei der Microsoft Solitaire Collection in Angriff nehmen, weil die offline noch immer nicht funktioniert. Natürlich muss sich die Spiele-App die neuen Aufgaben aus dem Internet holen. Ich verstehe aber nicht, warum sie das nicht auf Vorrat tut, zum Beispiel schon um 0 Uhr in der Nacht. Oder meinetwegen drei Monate im Voraus.
Jedenfalls habe ich vermutet, dass das Login via Xbox live nicht funktioniert. Das funktioniert nämlich sehr oft nicht. In vielen Netzen ist der Dienst auch gesperrt, weil er offensichtlich die gleiche Wirkung hat wie Pornografie oder social media: Er lässt die Leute nämlich unnütz Zeit vertrödeln.
Doch dieses Mal war Xbox live unschuldig. Stattdessen hatte mein Mobilfunkbetreiber Salt einen Aussetzer. Und mir ist eingefallen, dass ich hier schon lange einmal allestörungen.ch vorstellen wollte.
Das ist ein praktischer Dienst, der für sehr viele Dienste aufzeigt, ob sie gerade funktionieren oder nicht. In der Liste findet sich nicht nur Salt, sondern auch Swisscom, Sunrise und UPC, aber auch Netflix, Facebook, Youtube, die iCloud, Office 365, Instagram, Google, GMX und WhatsApp – also alles Dinge, ohne die man als moderner Mensch aufgeschmissen ist. Oder auch nicht. Ach ja, auch Xbox Live gehört zu den überwachten Diensten.
Störungsmeldungen und Detailinformationen
Klickt man einen Dienst an, sieht man die Zahl der Störungsmeldungen, gelöste Störungen, eine geografische Eingrenzung und die Art des Problems. Bei Salt wird gemeldet, ob das mobile Internet betroffen ist, Internet überhaupt nicht mehr funktioniert oder die Mobiltelefonie nicht zur Verfügung steht. Je nach Dienst tauchen auch Meldungen der Anbieter selbst auf. Bei Sunrise zum Beispiel sieht man die Twitter-Feeds zum Stichwort und von @Sunrise_de. Man kann selbst Störungen melden und Kommentare abgeben oder lesen.

Wie hilfreich die Kommentare sind, darüber kann man geteilter Meinung sein. Über die generelle Zuverlässigkeit sagen sie nichts aus, weil typischerweise nur die genervten Kunden, nicht aber die zufriedenen Nutzer eine Meldung abgeben. Immerhin, die Top 10 (die wohl besser Worst 10 heissen würde) gibt einen Eindruck der Unzuverlässigkeit eines Dienstes.
Wobei man sich auch da fragen kann, wie die Störungen gemessen und gewichtet werden. Ist ein Totalausfall, der nur wenige Nutzer betrifft, nun schlimmer als sporadische Aussetzer, die ganz vielen Leuten das Leben schwer machen? Das scheint mir schwer vergleichbar. Darum bringt es wahrscheinlich nicht sonderlich viel, die Zahl der Störungen zu zählen. Aber wenn es ein Anreiz für die Anbieter ist, möglichst nie in dieser «Top 10» aufzutauchen, dann soll es mir allemal recht sein.
Nicht das ganze Netz ist vertreten
Natürlich ist nicht das ganze Netz bei allestörungen.ch vertreten. Ich vermisse etwa meinen Provider Init7 in der Liste. Ebenso meinen Hoster Hostpoint und den Fernseh-Streamer Teleboy (Fernsehen in Zeiten der Glasfaser). Da ist die Übersicht etwas zu lückenhaft, um das «Alle» in der URL wirklich zu rechtfertigen.
Wenn man eine Website oder ein Dienst hier nicht vorfindet, dann gibt es dafür ebenfalls Hilfsmittel. Im Beitrag Herausfinden, wie es um eine Website steht habe ich seinerzeit einige vorgestellt. Downornot.com ist leider inzwischen selbst nicht mehr up. Aber man kann es mit downforeveryoneorjustme.com oder mit isitdownrightnow.com probieren.
Und noch ein kleiner Tipp für Betreiber von WordPress-Webseiten: Das Downtime Monitoring von Jetpack warnt per Mail, wenn die eigene Website nicht erreichbar ist – damit man umgehend dem Hoster aufs Dach steigen kann…
Nachtrag
Der sehr geschätzte Mikko Hyppönen empfiehlt auf Twitter downdetector.com.
Beitragsbild: Früher gab es bei solchen Gelegenheiten ein schönes Testbild zu sehen (tv-testbild.com).