Dieses Blog ist am Ende (Teil 3)

Die Strategie zur Ablösung meines alten CMS konkretisieren sich. Ich überlege mir, welche Wege infrage kommen.

Demnächst wird die Sonne über einem neuen CMS aufgehen… (Bild: Rakicevic Nenad/Pexels, CC0)

Ich habe gestern hier ein Fazit versprochen, wie ich weiterzufahren gedenke, nachdem das CMS des Blogs offiziell für tot erklärt worden ist. Eine endgültige Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Ich warte auf alle Fälle die Reaktionen, Empfehlungen und Tipps und Tricks aus den Reihen meiner Leserinnen und Leser ab. Und generell will ich es nicht überstürzen. Denn ich strebe eine Lösung an, die mindestens die nächsten zwanzig Jahre hält! 😉

Eine Migration ist eine Möglichkeit. Falls keine unüberwindlichen Hürden auftauchen, werde ich die WordPress-Spur weiterverfolgen und sehen, ob das alte Blog so mit vernünftigem Aufwand weiterleben kann. Falls das klappt, könnte ich auch die Importmöglichkeiten prüfen, zum Beispiel bei Squarespace. Dieser Dienst importiert von Blogger, Tumblr und eben WordPress.

Plan B: Neu anfangen und das alte Blog stehen lassen

Der Plan B wäre die Lösung, die viele Leute in solchen Fällen praktizieren: Sie lassen die alten Inhalte stehen und fangen neu an. Dabei entsteht ein unschöner Bruch. In meinem Fall wird das alte Blog optisch stagnieren und sich nicht an neue gestalterische Gegebenheiten anpassen. Und was mich schmerzt, ist die inhaltliche Trennung. Die Kategorien sind nicht durchgängig: Wer sich im neuen Blog durch die Spieletipps, die Videos oder meine App-Besprechungen klickt, landet nicht beim allerersten Blogbeitrag, den ich geschrieben habe. Sondern eben nur beim ältesten Beitrag des neuen Blogs.

Der WordPress-Import ist halbwegs gelungen. Bis eine präsentable Seite daraus wird, braucht es aber noch Arbeit.
Nach einigen Optimierungsbemühungen präsentieren sich die übernommenen Inhalte schon ganz ansehnlich.

Doch ist das ein echtes Problem – oder nur eine ästhetische Unschönheit, die mich als Puristen stört? Vermutlich ist letzteres der Fall. Die allermeisten Besucher lesen die aktuellen Beiträge. Alte Inhalte finden sie über Links oder über Google und nicht über die Navigation im Blog. Das Menü ist dennoch wichtig, weil es dem Nutzer ein Verständnis für die Struktur des Blogs und eine Übersicht des Angebots vermittelt. Aber ob es nun vollständig ist oder nicht, das spielt aus Sicht der Besucher nicht so eine grosse Rolle.

Wie gross soll der Aufwand sein?

Das alte Blog kann mit Flatpress weiterlaufen, solange das CMS noch sicher ist. Das hat den Vorteil, dass sämtliche Beiträge unter den alten Links erhalten bleiben. Bei einer Migration ist das wahrscheinlich nicht der Fall – und da müsste man sehen, ob man die alten Beiträge mittels .htaccess auf das neue Blog umschreiben kann. Jedenfalls darf man damit rechnen, dass das in eine aufwändige Bastelei ausartet. Und wenn das alte Blog online bleibt, hat das den zweiten Vorteil, dass man sich die Möglichkeit des Imports offen hält. Denn so lange die Site aktiv ist, kann man sie mittels Scripts und ähnlichen Dingen auslesen, exportieren, rippen oder scrapen…

Falls ich diesen Weg gehe, würde ich mich unbedingt für den Fall absichern, dass ich das alte Blog von jetzt auf sofort aus dem Verkehr ziehen muss, zum Beispiel wegen einer Sicherheitslücke. Dafür sollte man sich wie gestern beschrieben rüsten, indem man eine Kopie mit HTTrack zieht.

Bleibt die Frage nach dem neuen Blog. Da ist WordPress eine Option, aber ich werde mir auf alle Fälle auch andere Dienste ansehen, zum Beispiel das erwähnte Foursquare. Und die statischen Webseiten-Generatoren sind es wert, genauer inspiziert zu werden – auch wenn ich vom Umfang des Angebots überfordert bin.

Selbst- oder Fremdgehostet?

Jedenfalls habe ich keine Lust mehr, das CMS selbst zu betreuen. Es wird somit auf eine gehostete Version hinauslaufen. Und es versteht sich von selbst, dass ich die begutachteten Kandidaten hier an dieser Stelle bebloggen werde.

Es gibt noch weitere Entscheide zu treffen. Zum Beispiel: Unter welcher Domain sollte das neue Blog laufen? Eine neue Domain, zum Beispiel matthiasschuessler.ch vergrössert den Bruch zur Vergangenheit. Doch sie hat auch Vorteile: Die Umstellung auf https wäre mit der neuen Domain deutlich einfacher. Denn wenn auch das neue Blog unter clickomania.ch läuft, müsste ich auch Flatpress auf die Verschlüsselung umstellen. Was ich aus den eingangs erwähnten Gründen nicht tun möchte. Für die neue Domain spricht auch, dass sich die Clickomania-Ära dem Ende zuneigt – und das Blog sowieso nie viel mit dem Spiel gemeinsam hatte. Das spricht dafür, bei einem Neuanfang beides zu trennen.

Somit wird Flatpress hier trotz des unheilschwangeren Titels dieser dreiteiligen Blogserie noch etwas weiterleben. Ich hoffe, im Lauf des Monats eine neue Lösung in Angriff nehmen zu können. Es kann auch schneller gehen oder länger dauern: Irgendwie muss ich auch den zeitlichen Zusatzaufwand in den Griff bekommen. Ich hoffe, den «Sendeausfall» hier möglichst kurz halten zu können. Aber je nach Lösung könnte es sein, dass das Blog während der Umstellung ein paar Tage oder Stunden offline sein wird.

Es soll mehr Zeit fürs Bloggen bleiben

Und das Ziel ist schliesslich auch, dass am Schluss eine Verbesserung für mich herausschaut, indem ich komfortabler und noch effizienter werde bloggen können. Und auch für die Leserschaft sollte der Genuss mindestens gleich bleiben – wenn nicht gesteigert werden. Ich bin guter Dinge, dass letzteres der Fall sein wird: Denn es ist ganz klar, dass das neue Blog dann endlich auch auf mobilen Geräten vernünftig zu lesen sein wird und das wahnsinnig schlechte mobile Theme, mit dem wir uns alle bis jetzt noch herumschlagen müssen, der Vergangenheit angehört.

4 Kommentare zu «Dieses Blog ist am Ende (Teil 3)»

  1. Meine zwei Rappen: Ich würde mich zuerst für ein System entscheiden und dann die Migration planen. Ehrlich gesagt sehe ich statische Generatoren nicht so für ein Blog. Mit denen erstellt man die Website ja lokal und schiebt sie auf den Server. Sachen wie die Kommentarfunktion benötigen aber eine Logik auf dem Server.

    Deswegen entweder WordPress oder ein Flat-File-CMS wie Grave.

    Weil ich weder in den Kosten noch der Performance Nachteile bei einer Datenbank sehe, würde ich WordPress vorziehen.

    Dieses würde ich unbedingt selbst hosten (bzw. in einem Hosting installieren) und nicht über wordpress.com beziehen.

    Begründung:
    – Ein Hosting ist auch sonst praktisch, man will neben dem Blog vielleicht noch andere Sachen laufen lassen (Nextcloud etc.). Da Hostings mit eigener Domain bei wordpress.com kostenpflichtig sind, müsste man zwei Abos bezahlen.
    – Bei wordpress.com ist ein Business-Abo nötig, damit man AdSense einbinden darf.
    – Das Allerwichtigste: Bei wordpress.com können weder eigene Templates noch Plugins eingebunden werden. So verzichtet man auf einen grossen Teil der Möglichkeiten.

    Ich sehe das Problem beim Selbst-Hosten nicht: WordPress installiert Updates automatisch und ich hatte damit noch nie Probleme. Man kennt die Geschichten von Joomla, das alle paar Monate gehackt wurde, wenn man nicht immer brav die Updates gemacht hat. Mit WordPress hatte ich solche Probleme noch nie.

    Weiterer Vorteil beim Selbst-Hosten: Wenn einem der Hoster nicht mehr passt, nimmt man die Dateien und die Datenbank und zieht um. PHP und MySQL sind Industriestandards, dafür findet man immer einen Anbieter. Bei wordpress.com kann man zwar die Inhalte exportieren, aber an die vorgefertigten Templates kommt man nicht ran.

    Falls es WordPress sein sollte, würde ich die Migration über RSS bzw. XML versuchen, wie im Kommentar zum letzten Beitrag erwähnt. Bei Grave müsste man schauen. Evtl. könnte man die Beiträge mit einem Kopierscript in die neue Struktur überführen, es verwenden ja beide Systeme Markdown. Mit den Kategorien und Kommentaren würde es wohl schwieriger.

  2. Merci für den Input. Ich habe erst einen Migrations-Testlauf durchgezogen, um zu sehen, wie weit die mich bringt. Denn der Export zu WordPress ist dank des Scripts die vielversprechendste Alternative. Wenn die nicht geklappt hätte, dann wären die Überlegungen grundsätzlich in eine andere Richtung gegangen. Denn selbst ein Script zu stricken, wäre mir einfach zu aufwändig gewesen.

    Der Testlauf ist so gut geglückt, dass ich mit dem arbeiten kann: Ich müsste nur noch die Änderungen dieser Woche übernehmen und wäre dann startbereit. Das spricht sehr für die Lösung, zumal ich mich bei näherer Betrachtung schon mit WordPress anfreunden kann. Diese Lösung hat nun mal auch den Vorteil, dass sie sehr weit verbreitet ist und einem viele Möglichkeiten eröffnet.

    Was du zu WordPress.com und dem Hosting schreibst, ist sehr nachvollziehbar und meine Überlegungen gehen inzwischen aucn in die Richtung. Die Limitationen bei WordPress.com sind mir zu stark – und ich würde die beteiligten Dienste auch eher konsolidieren, denn noch weiter verzetteln wollen. Im Moment ist die Site bei Hostpoint registriert und bei VTX gehostet. Ich neige dazu, alles zu Hostpoint zu bringen. Und dort kann man sich WordPress einfach dazuklicken und muss nicht alles selbst auf dem Server einrichten. Das ist eine angenehme Variante des Selber-Hostens…

  3. Ich mag den Namen Clickomania für dieses Blog, gerade weil er nicht wirklich etwas damit zu tun hat. Es geht ja hier nicht darum, einen spezifischen Themenbereich abzudecken, den man mit der Domain treffend beschreiben könnte. Mir gefällt der wilde Mix aus Soft- und Hardwarethemen, Literaturbesprechung, Zukunftsvisionen, etc., eben weil er nicht darauf ausgelegt ist, dass jeder Beitrag jeden Leser interessiert, sondern eine gewisse Mania voraussetzt.

    Das Argument mit https überzeugt mich allerdings. (Nicht so sehr wegen Googles Priorisierungsalgorithmen, sondern weil https generell der Standard sein sollte.)

    Ich werde auf jeden Fall als interessierter Leser dabei bleiben, egal wie es weiter geht.

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