Google ist nicht der Weisheit letzter Schluss

Es gibt einige Dinge, die lassen sich schlecht per Suchmaschine recherchieren: Personen, Instrumentalsongs, Informationen aus dem Vor-Internet-Zeitalter oder auch bildliche Gegenstände. Such-Tipps für solch knifflige Fälle.


Wie findet man das Ungooglebare?

Ich nutze Google gerne, auch wenn die Suche IMHO in der letzten Zeit abgebaut hat. Doch egal ob man nun ein Fan oder ein Nutzer ist, der mit Bing noch nicht warm geworden ist, sollte man die Grenzen seines Werkzeugs kennen.

Wobei: Es ist gar nicht so einfach, die Grenzen von Google in Worte zu fassen – zumindest dann nicht, wenn man keine Zeit für eine elaborierte Untersuchung hat. Es ist wohl eher so, dass man mit der Zeit ein gewisses Gespür entwickelt, in welchen Fällen man mit guten Resultaten rechnen darf und wann man nur Schrott zurückbekommt. Google vermag einen nicht zu befriedigen, wenn – und das ist jetzt auch nicht so richtig überraschend – man mit vagen, mehrdeutigen Begriffen operiert, die das Thema nicht so richtig einzugrenzen vermögen.

Nicht alle Themen lassen sich leicht in eine Suchanfrage fassen

Das ist dann der Fall, wenn man selbst das Thema nicht so richtig zu fassen vermag. Weil man es noch nicht durchdrungen hat. Weil einem das Vokabular oder das Hintergrundwissen fehlt. Oder weil man den wichtigen Protagonisten noch nicht begegnet ist. Die Suche nach Menschen ist in aller Regel effizient – zumindest, wenn die Menschen einen gewissen Popularitätsgrad haben und nicht Peter Müller (oder John Doe) heissen.

In solchen Fällen ist es ein übliches Verfahren, sich an das Thema heranzutasten. Mit ein paar Suchen gelingt es einem vielleicht, den entscheidenden Schlüsselwörtern auf die Spur zu kommen, um das Thema effizient zu ergoogeln. Wenigstens, wenn einem Google diese Strategie nicht verweigert.

“When all else fails, give up and go to the [virtual] library.” (Stephen King)
In anderen Fällen funktioniert auch das nicht: Natürlich, das ist immer dann der Fall, wenn bei Google selbst zu wenige Primärquellen vorhanden sind. Entgegen des populären Aberglaubens steht längst nicht alles im Netz. Naturgemäss sind Informationen aus dem Vor-Internet-Zeitalter unterrepräsentiert, auch wenn natürlich viele Websites (allen voran Wikipedia) auch diese Themen erschliessen. Aber das Lexikon zeigt den Blick aus der Gegenwart. Wenn man den zeitgenössischen Blick sucht, dann braucht es (wie im Video empfohlen) Archive, die bis in die entsprechende Zeit zurückreichen.

Wie sucht man nach einem Instrumentalsong?

Google ist naturgemäss schlecht bei Suchanfragen, wo sich das Thema schlecht in Worte fassen lässt. Das klassische Beispiel, das mir fürs Video eingefallen ist, sind Instrumentalsongs: Da hat man schlicht keine Worte für das, was man gerne suchen möchte. Oder versuch einer mal, die Melodie des Peter Gunn Themes in Worte zu fassen: Dun dun dun dun dun dun dun dun tüü tüü? Viel Glück beim Googeln.

Was Google oft nicht versteht, ist der implizite Kontext einer Frage. Den kann man durch ein, zwei dazugestellte Begriffe ergänzen. Doch manchmal hilft auch das nicht so richtig weiter. Dann kann man es mit den massgeblichen Büchern zum Thema, mit Foren probieren. Das lässt sich noch verfeinern, mit Suchparametern wie Site – den man unbedingt kennen sollte.

Das Gefühl, etwas übersehen zu haben, bleibt

Allerdings: Oft kann man die Menge der Resultate auch so nicht wirklich reduzieren. Und das ist das grösste Problem mit Google. Man hat das Gefühl, dass irgendwo in den Suchresultaten Perlen schlummern – aber dass es Google nicht geschafft hat, die an den Anfang der Liste zu sortieren. Und da man weder Zeit noch Lust hat, Zehntausende von Treffern durchzukämmen, bleiben diese Perlen unentdeckt. Und das ist ein sehr unangenehmes Gefühl…

2 Kommentare zu «Google ist nicht der Weisheit letzter Schluss»

  1. Kürzlich erwähnte ich, dass es viele Fremdwörter hat. Diesmal habe ich mit einer Abkürzung (IMHO) Mühe. Aber dank Wiki konnte ich selber nachschauen.

  2. Für die, die keine Lust haben nachzusehen: «Meiner bescheidenen Meinung nach» (in my humble opinion).
    Ich weiss, Abkürzungen, gerade von Anglizismen, sind eigentlich ein n.g. (no go). Aber die finde ich praktisch, weil ich bei manchen Gedanken zum Ausdruck bringen will, dass das meine Ansicht ist und ich verstehe, wenn man es anders sieht – aber jedes Mal der Zusatz «meiner Meinung nach» die Texte umständlich macht.

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