Wenn es bei der UPC mal wieder klemmt

Bei Verbindungsproblemen kann es helfen, auf ein VPN auszuweichen, zum Beispiel PureVPN – ein kleiner Test.

Ich habe hier die Vorteile eines VPN-Zugangs gelobt: Man muss sich nicht bevormunden lassen, welche Inhalte man im Netz konsumieren darf und welche nicht. Man kann in offenen WLAN-Netzen den Schutz für seine Daten erhöhen. Und VPNs helfen, Netzsperren zu umgehen.

Streaming ist das eine, Provider-Engpässe umgehen das andere.

Neulich ist mir ein weiterer Pro-VPN-Grund begegnet. Die UPC (früher bekannt als UPC-Cablecom, noch früher bekannt als Cablecom und nochnoch früher bekannt als Rediffusion) hatte nämlich das Problem, was sie des Öfteren hat: Sie war nicht willens, einen reibungslosen Internetzugang bereitzustellen. Konkret war es so, dass viele Websites funktionierten, manche aber nicht.

Zum Beispiel war dieses Blog fast gar nicht erreichbar – die Ladezeiten betrugen fünf Minuten und länger. Auch andere, für mich wichtige Websites waren davon betroffen. Ich bin kein Netzwerkexperte, aber für mich deutet das auf ein Peering-Problem hin. Ich habe einen Anruf bei der Hotline oder eine kleine Stänkerei auf Twitter erwogen. Doch erfahrungsgemäss bringt das nichts: Bei der Hotline exerziert man in solchen Fällen jeweils ein Diagnoseprogramm durch, bei dem man seinen Router neu starten, die Leitung vermessen und unzählige Fragen beantworten muss – selbst wenn schon von Anfang an (aufgrund des selektiven Auftretens) völlig klar ist, dass die Ursache nicht beim Anschluss und nicht auf der letzten Meile liegt, sondern irgendwo in einem Rechenzentrum der UPC oder einem ihrer Partner.

Ein (unerwarteter) Geistesblitz

Stattdessen hatte ich den Geistesblitz, etwas Erfolgversprechendes zu tun. Ich habe nämlich mein VPN angeworfen und einen Schweizer Server ausgewählt. Und siehe da: Nach einer kurzen Wartezeit für den Verbindungsaufbau ging alles wieder wie gewohnt – auch meine Website hier und die anderen vorher kaum erreichbaren Sites.

Fazit: Für mich lohnt es sich, einen VPN-Zugang in der Hinterhand zu haben – denn ich kann gerne darauf verzichten, aus so einem doofen Grund nicht arbeiten zu können. Das VPN, das ich nutze, stammt übrigens von PureVPN. Natürlich – es gibt auch andere, günstigere Lösungen, zum Beispiel beim Opera-Browser, wo ein Gratis-VPN eingebaut ist.

Meine Meinung ist allerdings, dass VPN eine Vertrauenssache ist. Da der ganze Datenverkehr beim Betreiber durchgeschleust wird, liefert man sich aus. Und ist meine Annahme, dass ein Betreiber weniger versucht ist, diese Daten zu missbrauchen, wenn er von den Nutzern bezahlt wird und sich daher nicht irgendwelche anderen Einnahmequellen ausdenken muss. Zumal dieses Geschäftsmodell augenblicklich zusammenbricht, wenn ein Missbrauch ruchbar wird.

Apps für alle Plattformen

PureVPN stellt Apps für Windows, Mac, Android und iOS zur Verfügung. Die Nutzung ist einfach. Man wählt in der App – bei der man sich nicht durch die ausnehmend schlechte deutsche Lokalisierung verunsichern lassen darf – den Zweck. Zur Verfügung stehen natürlich Netflix-Streaming aus den USA, Amazon Prime-Streaming, Zugang zur BBC, Sport, Zattoo, aber auch Umgehung von Zensur in China.

Alternativ kann man via Standort wählen auch angeben, über welches Land die Daten denn geleitet werden sollen. Ich habe die Länder nicht ausgezählt, aber die Liste scheint ziemlich vollständig zu sein. Es gibt jedenfalls auch Server in Ländern wie Afghanistan, Äthiopien oder Syrien, sodass man nicht nur als Netflix-Kunde auf seine Rechnung kommt.

Die App bietet, zumindest beim Mac und Windows, die Möglichkeit, beim Systemstart automatisch geladen zu werden und auch die Verbindung sofort aufzubauen. Es gibt einen so genannten Internet Kill Switch. Er trennt die Verbindung, wenn das VPN nicht zur Verfügung steht. Das soll sicherstellen, dass man keine Daten ins Netz schickt, wenn man seinen Standort nicht verschleiert hat. Das dürfte dann sinnvoll sein, wenn man untergetaucht ist.

Es klappt!

Meine Erfahrungen bis jetzt sind gut: Die Verbindungen mit diversen Servern haben fast immer reibungslos geklappt. Die Geschwindigkeit ist sehr gut. Das Streaming aus den USA und anderen Ländern klappt ordentlich. Wenn man, wie im Fall mit dem UPC-Problem bei einem Schweizer Server anmeldet, ist keine merkliche Geschwindigkeitseinbusse zu verzeichnen.

PureVPN kostet 10,95 US-Dollar im Monat. Preispläne für ein halbes Jahr, ein Jahr oder zwei Jahre gibt es meist mit massivem Rabatt. Ich habe 36 Dollar für ein Jahr bezahlt.

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