Kann man in einer Dreiviertelstunde das Scripting in InDesign lernen? Vermutlich nicht – zumindest nicht so, dass man die Scripte gleich rechts und links aus den Ärmeln schütteln würde. Was man in der Zeit aber sehr wohl tun kann, ist, sich der Materie anzunähern und sich von Andreas Eberhard erklären lassen, worauf es ankommt: Wie funktioniert die programmatische Steuerung der Layoutsoftware? Welches sind die Konzepte, die man verstanden haben muss, um loslegen zu können? Und wie findet man heraus, wie man einen einzelnen Befehl in InDesign auslöst?
Klar – das Scripting einer komplizierten Software wie InDesign ist eigentlich ein Dreifrontenkrieg: Erstes muss man verstanden haben, wie das mit JavaScript funktioniert, wie man eine Schleife aufbaut oder eine if-Weiche baut. Zweitens muss man das Objektmodell von InDesign durchdringen und verstehen, wie man spezifische Anweisungen für die Anwendung und die Manipulation von Dokumenten formuliert. Drittens muss man vom Layouten selbst eine Ahnung haben und kapieren, wie man eine Aufgabe denn automatisieren könnte.
Tollkühn – aber nicht aussichtslos
Entsprechend ist das Unterfangen, das Andreas und ich hier wagen, eine tollkühne Aktion. Und selbst für unsere Videoreihe Publisher Insiders, wo wir keine Berührungsängste mit komplexen Themen haben, eine eigentliche Grenzerfahrung. Doch ich finde nicht, dass man den Zuschauer bei solchen Themen schonen sollte. Es geht schliesslich darum, ein realistisches Bild zu vermitteln und die Schwierigkeiten nicht kleinzureden.
Das ist Andreas hervorragend gelungen, finde ich. Man sieht eins zu eins, wie er an ein Projekt herangeht, auf welche Ressourcen er zugreift und wie Schritt für Schritt ein Script entsteht, das nicht nur seinen Zweck erfüllt, sondern auch unerwartete Situationen auffängt.
Für den Einstieg eine sehr grosse Hilfe – und Andreas hält ja auch noch diverse Ressourcen für die Vertiefung bereit (Die Präsentation, die im Video zu sehen ist, Die Projektübersicht GFZ, die öffentliche Kursdokumentation und das Buch von Gregor Fellenz, der ja auch schon in einer Publisher Insiders-Folge aufgetreten ist). Darum gibt es eigentlich keinen Grund, nicht noch heute mit dem Scripting loszulegen. Tolle Scripts stelle ich übrigens auch gerne in der Online-Rubrik von publisher.ch vor.