Neulich geisterte eine Liste mit den erfolgreichsten Android-Apps der letzten fünf Jahre durchs Internet. Die meisten der dort aufgeführten Titel kamen mir bekannt vor. Eine Ausnahme gab es jedoch – und eine für mich relativ peinliche. Von Subway Surfers hatte ich noch nie etwas gehört, obwohl das doch in das Genre der Endless Runner gehört, für das ich ein ausgewiesener Experte bin.
Also muss dieses Versäumnis hier wettgemacht werden. Es gibt das Spiel für Android und iPhone/iPad, plus für irrelevante Plattformen wie Windows Phone.
Zugänglich, mit sympathischer Grafik
Es wirkt sympathisch, mit flüssigen und aufwändigen Animationen und einer zugänglichen, abwechslungsreichen Grafik. Trotzdem ist unüberschaubar, dass es sich um einen dreisten Klon handelt. «Subway Surfers» funktioniert wie «Temple Run» (Jogging für Gehfaule) – und damit gewissermassen wie der Film Speed: Man darf bzw. kann die Renngeschwindigkeit nicht verändern und muss daher sehen, nirgendwo dagegenzurennen.
Wie bei «Temple Run» hat man drei Spuren zur Verfügung und kann hüpfen und den Kopf einziehen. Wie bei «Temple Run» sieht man die Spielfigur in einer 3-D-Welt von hinten und wie bei «Temple Run» sammelt man Münzen, Powerups. Im Fall von «Subway Surfers» sind das Jetpacks, Super Sneakers, Münzenmagnete und Münzenverdoppler, Wiederbelebungsschlüssel und die Mystery-Box, die irgend etwas enthalten kann.
Und auch die Möglichkeiten, die man durch seine erspielten Münzen erhält, erinnern sehr an «Temple Run»: Man investiert sie in Spielfiguren, andere Boards und Aufrüsten der Fähigkeiten.
Fazit: Für Endless-Runner-Fans ist das eine Möglichkeit, etwas Abwechslung in den Gamer-Alltag zu bringen. Für «Subway Surfers» spricht, dass dieses Spiel solide gebaut ist und einen zwar etwas mit Werbung nervt, aber nicht allzu schlimme Free-to-Play-Mätzchen treibt. Es gibt eine nette Rangliste, wo man auch seine Position im Landesvergleich sieht. Und diverse Specials bringen Vielfalt in die sonst eher etwas eintönige Strecke.
Wenig neue Ideen
Doch gegen «Subway Surfers» spricht, dass letztlich sehr wenig eigene Ideen eingeflossen sind. Ich finde es völlig in Ordnung, ein Spiel zu adaptieren – und das Prinzip «Temple Run» ist packend genug, um viele Titel dieses Genres zu ermöglichen. Doch wie zum Beispiel «Lara Croft: Relic Run» (Lara rennt) zeigt, kann man das Spiel auch stärker variieren und erweitern, ohne dass die Faszination verloren ginge – ganz im Gegenteil!