Vor einiger Zeit habe ich dieses Solarpanel vorgestellt, mit dem man seine Gadgets mit Sonnenstrom versorgt. Das ist ganz auf das harte Outdoor-Leben getrimmt und wirkt mit seinem leicht camouflagigen Look etwas marzialisch.
Ganz anders der Sunshine solar charger von XD-Design (Amazon Affiliate). Er sieht aus wie ein Strauss kleiner Sonnenblumen und ist damit ein guter Beweis, dass Tech-Gadgets auch charmant aussehen können. Die Blüten haben nicht die Original-Grösse von Sonnenblumen. Das würde die Solarpanel zwar sehr effizient, das Gadget aber auch etwas unhandlich machen. Es ist etwa zwanzig Zentimeter hoch und die Blüten haben einen Durchmesser von 4,7 Zentimeter.
Erst die Powerbank laden, dann das Gadget
Mit diesem Gadget lädt man seine Geräte nicht direkt. Es hat einen eingebauten Akku, der aufgeladen wird und hinterher die Geräte mit Strom versorgt. Das ist sinnvoll, weil das Laden selbst bei starkem Sonnenschein auf für geduldige Leute zu lange dauert. Von der Batterie lädt man sein Gerät dann in der üblichen Dauer auf. Die Ladezeit im Sommer dauert gemäss Hersteller um die 28 Stunden, wobei das Sonnenstunden sein dürften. Man kann den Akku auch ab Stomnetz laden und den Strauss als normale, wenn auch etwas unhandliche Powerbank nutzen. Es wird sogar empfohlen, das einmal alle sechs Monate zu tun. Ich nehme an, zwecks Akkupflege. Das langsame und unregelmässige Laden, bei Sonnenstrom unvermeidlich, dürfte nicht gerade schonen sein.
Der interne Akku fasst 2600 Milliamperestunden, was bei vielen Smartphones ungefähr einer Akkuladung entspricht. (Beim iPhone 7 sind es 1960 mAh, also etwas weniger. Beim Samsung Galaxy S7 aber sogar 3000 mAh, das bekommt man somit nicht ganz voll.) Man braucht also ungefähr zwei solcher Sträusse, wenn man im Sommer mit 14 Sonnenstunden rechnet und ganz auf die Sonne setzen möchte. In dem Fall wäre es allerdings einfacher, sich ein Solarpanel aufs Dach zu machen.
Spart man Geld?
Bleibt noch die Frage: Lohnt sich das aus finanzieller Sicht? Entlastet man die Stromrechnung? Die Antwort: Nope. Watson.ch hat verdienstvollerweise mal durchgerechnet, wie viel das Handy im Jahr an Strom kostet: Etwa einen Franken ist es. Man müsste sein Handy somit jahrzehntelang laden, um nur in die Nähe des Kaufpreises zu kommen.
Aber darum geht es ja nicht – es geht um den Charme dieser Idee und um ein bisschen zusätzliche Unabhängigkeit. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Besonders dann, wenn wir uns wieder einmal extrem abhängig von der Technik fühlen…