Facetune (4 Franken fürs iPhone und für Android) verfolgt die Philosophie, dass man nicht auf das perfekte Foto warten soll, sondern stattdessen einfach seine mittelmässigen Selfies auf Hochglanz poliert. Sprich: Man motzt seine Porträtfotos mit allen Mitteln der Technik auf: Man glättet die Haut, macht gelbe Zähne weiss, betont Lippen und Augen, entfernt Augenringe, Pickel und Hautunreinheiten und verdeckt Lücken in der Haarpracht.

Und wenn alles nichts hilft, wirft man den guten alten Weichzeichner aufs Bild oder greift zum Verformungswerkzeug – das macht die Proportionen des Gesichts wohlgefälliger und fördert die Schönheit ungemein.
Ist das ein Beschiss – oder bloss Idealisierung?
An dieser Stelle gibt es einen grossen Elefanten im Raum. Klar, die moralische Frage. Ist es Beschiss am Betrachter, wenn man ihm nicht «die Wahrheit», sondern eine aufgemotzte Version der Wahrheit zeigt? „Mach mich hübsch!“ weiterlesen