Am Montag ging es hier um eine tolle Schriften-App fürs iPad. iFontMaker führt nebenbei vor, dass es bei iOS möglich ist, eigene Schriften zu installieren. Das wirft natürlich sofort eine Frage auf. Nämlich: Wie kann man beliebige andere Schriften, also nicht selbst gezeichnete, bei iOS installieren?
Das geht mit der App AnyFont von Florian Schimanke, die für 2 Franken erhältlich ist. Sie bringt Truetype– und Opentype-Schriften ins System (Endung .ttf, .ttc und .otf), sogar wenn sie gezippt sind. Dazu leitet man die entsprechende Datei aus Mail, Dropbox, Onenote oder iCloud Drive, etc. über den Öffnen in-Dialog an die AnyFont-App weiter.
AnyFont zeigt unter Eigene Schriften nun an, welche Schriften in einem Archiv enthalten sind. Zu Demozwecken habe ich das mit der Schrift «Linux Libertine» durchexerziert, die hier gepflegt wird und hier als ZIP-Archiv heruntergeladen werden kann. Sie enthält 16 Schriftschnitte von normal über kursiv bis fett, Kapitälchen und geneigt.
Schriften installieren
Um einen Schriftschnitt zu installieren, tippt man ihn in der Liste an. AnyFont bringt einen Dialog zum Vorschein, über den man ein Schriftmuster anzeigen kann – ggf. auch mit eigenem Vorschautext – und über den man bei Gefallen die Installation initiiert.
Die Schriften werden bei iOS über ein Profil installiert. Die Profile sind in den Einstellungen bei Allgemein vorzufinden und können dort auch gelöscht werden. Nach einem Neustart stehen die so installierten Schriften in den Schriftmenüs der Apps zur Verfügung. Im Vergleich zu Windows oder OS X ist die Installation etwas umständlich – aber keine Hexerei, wenn man am Tablet auf die Hausschrift nicht verzichten mag.
1000 Schriften für 1 Franken
AnyFont stellt über einen In-App-Kauf ein Archiv von 1000 Schriften zur Verfügung, das für 1 Franken freigeschaltet werden kann und in der App gespeichert zur Verfügung steht, um kleinere Fontbedürfnisse zu befriedigen. Enthalten sind in diesem Archiv Schriften, die man durchaus brauchen kann:
Etwa die Advent Pro, Astloch Bold (!) oder die Josefin. (Meine Stichproben lassen die Vermutung zu, dass sich der Autor der App bei gängigen Schriftplattformen und bei den Google Fonts bedient hat.)