Der Shrink fürs PDF

Pdfshrink.com verringert die Dateigrösse von PDF-Dateien. Das funktioniert bestens, hat aber auch einen Nachteil.

Bei der Website Pdfshrink.com geht es nicht etwa darum, den PDF-Dateien die Psychosen und Neurosen auszutreiben. Nein, es geht nicht um den shrink (Psychiater), sondern um shrink, also die Verkleinerung.

Fünf Verkleinerungsmethoden, von denen die erste meine PDF-Datei allerdings vergrössert hat.

Die Nutzung ist ähnlich simpel wie bei den Verkleinerungsdiensten für JPG (JPGs kleinkriegen) und PNG (Das gleiche in Grün für PNGs): Man dragt und droppt eine PDF-Datei aufs Browserfenster. Alternativ kann man auch PDF-Dateien direkt via Dropbox übermitteln. So spart man sich unterwegs den Umweg über die lokale Datenablage.

Verkleinerung in fünf Stufen

Da bei PDFs durchaus unterschiedlich radikale Verkleinerungen möglich sind, muss man sich dann für eine von fünf Stufen entscheiden:

  • High Quality (Bessere Bildqualität, aber grössere Dateien)
  • Website (Mittlere Bildqualität)
  • E-Mail (Maximale Komprimierung)
  • Mobile (Maximale Kompatibilität zu Geräten, die nicht alle PDF-Funktionen unterstützen)
  • Scanned Documents (Optimale Komprimierung mit Jbig2, plus Geraderücken und Bereinigen von eingescannten Seiten)

Mein Testlauf mit einer Seite aus dem Publisher hat erst Überraschendes ergeben: Mit der Einstellung High Quality wuchs die PDF-Datei sogar, und zwar von 615 KB auf 982 KB. Das ist nicht im Sinn des Erfinders. Immerhin: Mit der Einstellung E-Mail wird die PDF-Datei tatsächlich reduziert. Und zwar beträchtlich: Von 615 KB auf 211 KB. Die Qualität der Datei ist durch die herabgerechneten Bilder merklich reduziert, aber brauchbar.

Man muss sich die verkleinerte PDF-Datei zuschicken lassen

Etwas ärgerlich ist, dass man die Dateien nicht direkt herunterladen kann, sondern eine Mailadresse angeben muss, über die man den Download dann zugeschickt erhält. Wozu dieser Umweg gut sein soll, ist nicht einleuchtend. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Adressen gesammelt werden sollen. Das streiten die Betreiber des Dienstes zwar ab – aber unbedingt glauben muss man diese Beteuerungen ja nicht.

Stattdessen kann man auch einen Dienst wie mailinator.com benutzen. Siehe Warum Wegwerf-Mailadressen okay sind. Noch ein Tolggen im Reinheft ist der gelegentlich auftretende Fehler Invalid Download Request beim Downloadversuch.

Das Resultat der Bemühungen: Eine merkliche Verringerung der Dateigrösse, hier mit der radikalsten Einstellung «E-Mail».

Fazit: Pdfshrink.com ist unter Vorbehalten nützlich. Empfehlen würde ich den Dienst aber nur für PDF-Dateien, die keine Geheimnisse enthalten und z.B. sowieso ins Netz hochgeladen werden sollen. Beachtet werden muss ferner der Umstand, dass die Verkleinerung bei PDF-Dateien nicht so einfach ist wie bei Grafikdateien.

PDF-Dateien können eine Vielzahl an eingebetteten Inhalten enthalten, die ein automatisch agierender Dienst nicht unbedingt optimal behandelt. Wer ganz gezielt vorgehen will, muss das mit Adobe Acrobat tun. Die Details dazu verrate ich im Beitrag Dateien wirklich kleinkriegen in der Publisher-Ausgabe 1-12.

Genutzt werden kann der Dienst auch via Smartphone. Mit dem iPhone aber nur via Dropbox, da kein direkten Upload von PDF-Dateien möglich ist.

Nachtrag

Auf Twitter empfiehlt man mir smallpdf.com: Dieser Dienst macht ebenfalls eine sehr gute Falle, und er bietet obendrein noch viele andere PDF-Werkzeuge: Man kann diverse Office-Formate hochladen und in PDFs wandeln und – besonders grossartig – PDFs zusammenfügen, aufteilen und drehen.

Unlock PDF soll darüber hinaus sogar Passwörter aus PDF-Dateien entfernen. Was einerseits betrüblich ist, wenn man seine eigenen Dateien auf diese Weise schützen möchte. Und was andererseits ein sehr schlechtes Licht auf Adobe wirft…

SmallPDF kann mehr als verkleinern!

Kommentar verfassen