Das iPad gebärdet sich als Laptop

Das neue Betriebssystem fürs iPhone und iPad, iOS 9, in der Vorstellung: Die verbesserte Tastatur, die Slide-over-Funktion und die für Youtube-Videos äusserst praktische Überlagerungsfunktion.

iOS 9 wird ab morgen offiziell zu haben sein. Das Update bringt einige Neuerungen, die das iPad bedienungsmässig ans Laptop heranführen. Die wichtigste: Man kann nun zwei Apps nebeneinander auf dem Bildschirm haben.


Das kann iOS 9.

Man kann nun darüber spotten, dass Microsoft das mit Windows 10 und dem Surface schon längstens vorexerziert hat – dort gibt es auch die Tastatur und den Stift, die wir mit dem iPad Pro werden erleben müssendürfen. Ich finde die Neuerungen weitestgehend gelungen. In meinem Test gab es Probleme mit einigen Apps. Horizon Go von der UPC-Cablecom hat vermutet, auf einem iPad mit Jailbreak zu laufen.

Siri zeigt sich reaktionär

Die automatische Helligkeitsnachführung arbeitet bei mir seit dem Update auf die Betaversion von iOS 9 recht willkürlich. Und von den neuen Siri-Funktionen haben bei mir nur wenige funktioniert – insbesondere die Suche nach Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Apple Maps, die mir sehr entgegenkäme, hat bislang keine Resultate gezeitigt.

Endlich: Videos lassen sich überlagernd laufen lassen, während man etwas Vernünftiges tut.

Das Update ist sinnvoll, und man sieht auch die Bemühungen Apples, mit Siri und der «Intelligenz» im Suchfeld neue Interaktionsmöglichkeiten mit dem Gerät zu eröffnen – zumal der Startscreen mit seinen Ikönchen inzwischen wirklich angestaubt wirkt. Ob diese evolutionäre Vorgehensweise der richtige Weg ist oder ob es nicht einen Neuanfang für den Homescreen bräuchte, das ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Ein vorwärtsgewandter, mutiger Bruch mit der Vergangenheit wäre sinnvoll

Ich würde einen Bruch mit der Vergangenheit vorziehen – weil vorwärtsgewandt und mutiger. Aber wenn man sieht, wie schwer sich das Publikum mit den Neuerungen in Windows 8 getan hat, dann spricht auch einiges für Apples Weg. Allerdings – damit dieser Weg funktioniert, müsste die Siri-«Intelligenz» wirklich spürbar sein. Und ich habe so meine Zweifel, dass sie meine Nutzungsgewohnheiten wirklich durchschaut und antizipieren wird, wann ich welche App benötige.

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