Zwei schlechte und eine gute Alternative zu Threes!

Theresa ist ein Meilenstein bei den Casual-Games fürs Smartphone. Da wundert es nicht, dass es viele Nachahmer gibt. Manche taugen sogar etwas. Ich stelle vor: 2048, Eights und Betract.

Threes! (Android, iPhone/iPad) ist ein kleveres kleines Logikspiel, bei dem Zahlentäfelchen kombiniert und zu immer höheren Werten aufaddiert. Aus einem Einer und einem Zweier ergibt sich ein Dreier. Zwei Dreier ergeben einen Sechser, zwei Secher einen Zwölfer, und so weiter.

Da sich alles in einem Feld von vier auf vier Feldern abspielt, muss man die Täfelchen geschickt organisieren – denn bei jedem Zug werden neue Täfelchen ins Feld geschoben. Wenn man sie nicht schnell genug zu höheren Werten kombiniert und so freien Platz schafft, dann füllt sich das Spielfeld komplett und man hat keine Bewegungsoptionen mehr.

Links: Das Original.
Rechts: Der uninspirierte Rip-off.

Seit ich Threes! im Februar für den Tagi vorgestellt habe (Eine Mischung aus «Tetris» und Sudoku), ist es mir noch nicht verleidet. Im Gegenteil: Ich spiele es noch sehr gern ab und zu, auch wenn ich nicht über die 768 bzw. 23’283 Punkte hinausgekommen bin. Nicht nur die Punkte nehmen exponentiell zu. Auch der Schwierigkeitsgrad wächst rasant, je mehr Täfelchen mit unterschiedlichen Werten auf dem Spielfeld liegen. Wenn die 96, die 192 oder gar die 384 auftaucht, kann jeder kleine Fehler sofort zum Ende führen.

Man muss sich gut organisieren

Das heisst: Man muss sich im Klaren sein, wie man seine Werte organisiert und beispielsweise die hohen Werte immer in die linke obere Ecke bugsieren. Und man muss genau darauf achten, ob beim nächsten Zug ein normales Zahltäfelchen, eine blaue Eins oder eine rote Zwei oder gar ein Plus-Täfelchen mit einem hohen Wert folgt. Denn wenn einem ein unpassendes Täfelchen ins Feld geschoben wird, kann das das sofortige Ende bedeuten.

Mit anderen Worten: Dieser exponentielle Schwierigkeitsgrad ist das Erfolgsrezept von Threes! – und gleichzeitig das, was nervt. Man macht sehr schnell keine Fortschritte mehr. Vor allem, wenn man (wie ich) nicht hoch konzentriert, sondern lieber impulsiv spielt. Meines Erachtens fehlt bei Threes! ein «Relax»-Spielmodus, bei dem bei höheren Spielständen weniger neue Täfelchen hinzugefügt werden.

Geht es auch etwas entspannter?

Darum habe ich mich nach Alternativen umgesehen, die eine entspanntere Spielweise erlauben. Fündig zu werden, war nicht schwer. Das Threes!-Spielprinzip war so erfolgreich, dass es x Klone gibt. Allerdings taugen die meisten nichts. Asher & Greg, die Macher von Threes!, sind im Beitrag The Rip-offs & Making Our Original Game recht harsch mit der Konkurrenz umgesprungen:

2048

Das (iOS, Android, Online; Beischreibung bei Wikipedia) ist die populärste Alternative, die man auch einfach im Browser spielen kann. Die Steuerung per Pfeiltasten ist intuitiv und ermöglicht ein ausnehmend schnelles Spiel.

Es ist, im Vergleich zum Original, aber viel monotoner. Die neuen Täfelchen sind immer Zweier, die man auch über die ganze Länge des Spielfelds schieben kann, wenn der Weg frei ist. Das macht die Sache berechenbar und somit auch wenig herausfordernd. Wer diese Variante spielt, sollte unbedingt das Threes ausprobieren!

Eights

(iOS/Android) Bei dieser Variante kombiniert man Fünfen und Dreier zu Achten, und die dann zu 16er, 32er, 64er, etc. Das ist ebenfalls ein seelenloser Klon (der versucht, über die eingeblendeten Werbebanner ein paar Einnahmen abzustauben). Immerhin, zwei interessante Ideen hat der Macher eingebracht: Nebst dem normalen Spielmodus gibt es auch den Modus gehen die Uhr (man spielt eine Minute) oder mit einer limitierten Anzahl Züge (man hat dreissig Schiebbewegungen zu gut).

Links: Wenig eigene Ideen – abgesehen von zwei eigenen Spielmodi.
Rechts: «Betract» hat nicht nur ein eigenes Layout, sondern auch drei Schwierigkeitsgrade zu bieten.

Betract

(iOS/Android) Das ist die dritte Variante – und die einzige, die ich als eigenständige Variante gelten lassen würde. Sich Inspiration zu holen und eine vorhandene Idee weiterzuentwickeln, ist nicht verboten, finde ich. Wir sind schliesslich alles Zwerge, die auf den Schultern von Riesen stehen.

Christian Zangl hat bei seiner Version zum einen das Layout angepasst. In der wabenförmigen Anordnung ist das Ziel, die höchste Zahl im mittleren Feld zu erzielen. Das gibt mehr Bewegungsmöglichkeiten, indem man von sechs Positionen Zahlenfelder in die Mitte schieben kann. Bei diesem Spiel kann man mit etwas Konzentration im «entspannten Modus» fast ewig weiterspielen – wenn man konzentriert genug ist, um keinen groben Fehler zu machen.

Spannend, aber enorm schwierig

Es gibt in diesem Spiel auch den Modus, bei dem die Zahlen sich nicht nur addieren, sondern auch verringern. Wenn eine Zahl mit einem tieferen Wert auf die höhere geschoben wird, dann wird die höhere ausgelöscht – ausser im mittleren Feld: Was man hier hat, ist sicher. Dieser «Twist» macht Betract spannend, aber auch enorm schwierig und zu einer Herausforderung für alle, die Threes! problemlos gemeistert haben…

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