Meine Pflichten als Literaturkritiker habe ich auf diesem Kanal in der letzten Zeit vernachlässigt. So skandalös das ist, will ich das Versäumnis jetzt auf halbherzige Weise wettmachen. Nämlich durch Kurzkritiken meiner letzten (Hör-)Bücher:
In meiner Stephen-King-Versessenheit habe ich mich auf Doctor Sleep gestürzt. Das ist der Nachfolger von dem 36 Jahre früher erschienen und von genial, aber nicht sehr vorlagentreu verfilmten The Shining. Da ich auch den Vorgänger nicht kannte, musste ich mich erst einmal diesem widmen.

«The Shining» ist zu recht ein Klassiker. Aber mit «Doctor Sleep» beweist Stephen King, dass er mit dem Alter noch zulegen kann. Ergreifend, wie aus dem Danny Torrance, dem Jungen mit dem Shining, ein alkoholkranker Versager und dann ein Kämpfer gegen die True Knot wird, der zusammen mit einem Mädchen, das seine Begabung teilt, nicht nur eine akute Bedrohung beseitigt, sondern auch (echte und nicht bloss halbherzige) Wiedergutmachung leistet. „Halbherzige Wiedergutmachung“ weiterlesen