Einen Vorgeschmack vom Internet der Dinge

Die Stromschiene Energenie EG-PMS2-LANSW von Gembird bietet einen Über­span­nungs­schutz und die Mög­lich­keit, Geräte per Soft­ware und SMS zu schalten.

Für unsere grosse Gadget-Sause habe ich von brack.ch ein Testgerät mit dem etwas unhandlichen Namen Energenie EG-PMS2-LANSW von Gembird erhalten. Das ist eine Stromschiene, die einen Überspannungsschutz bietet. Spannungsspitzen können High-Tech-Geräte töten.

Das kommt nicht allzu häufig vor. Aber ein halbes Dutzend Anfragen bezüglich Datenrettung nach einem grösseren Gewitter sind bei der Kummerbox eingetroffen, würde ich schätzen. Mit der Stromschiene kommt eine Versicherung bis maximal 100’000 Euro, die zahlt, wenn ein Gerät gebraten wird, obwohl es an der Gembird-Stromschiene hing. Wenn man sich den neuen Mac Pro leisten wird, wäre diese Schiene erwägenswert.

Vom Design her eher auf der klobigen Seite…

Wichtiger für den Alltag ist aber die zweite Funktion. Die Schiene hat vier Dosen, die einzeln schaltbar sind. Und zwar per Internet. Man verbindet die Leiste mit per Ethernet mit dem Router. Die Schiene kann direkt mit dem Server des Herstellers kommunizieren, sodass kein Computer laufen muss, um diese Funktion zu nutzen. Man loggt sich per Browser in sein (natürlich passwortgeschütztes) Konto unter energenie.com ein und schalten den Drucker oder den PC ein. Praktisch, wenn man beispielsweise per Google-Cloud-Print ein Dokument zu Hause ausgeben will oder per Teamviewer auf seinen Computer zugreifen möchte. Auch ein NAS könnte man auf diese Weise steuern. Der Zugriff per Android- und iOS-App ist ebenfalls möglich.

Man kann die Schiene aber auch lokal steuern, indem man sich per Browser auf den Webserver der Schiene einloggt und die einzelnen Dosen per Mausklick oder zeitgesteuert schaltet.

Bitte das richtige Kabel verwenden!

Die Installation ist vergleichsweise einfach. Wie erwähnt, muss man die Schiene per Ethernet an seinen Router anschliessen. Es lohnt sich, wenn man die Gebrauchsanweisung liest und das graue Kabel benutzt, das mitgeliefert wird. Ich habe es zuerst mit dem roten Kabel versucht, was nicht geklappt hat. Ich nehme an, es handelt sich beim roten Kabel um ein Crosskabel, das man brauchen würde, wenn man die Schiene direkt an den PC hängt.

Dann ist die Software zu installieren, die nichts anderes tut, als die Schiene im lokalen Netzwerk zu lokalisieren. Das funktionierte in meinem Fall, nachdem ich das richtige Kabel verwendet hatte, innert Sekunden. Die grösste Herausforderung war, die Mini-CD ins Laufwerk zu bekommen.

Ehrlich, Leute, wer liefert heute Software noch auf Mini-CD aus? Da mein Computer hochkant unter dem Schreibtisch steht, ist die erst zu verwenden, nachdem man den Korpus beiseite geschoben und den Computer flach hingelegt hat (natürlich im laufenden Betrieb, denn ein bisschen Nervenkitzel muss schon sein).

Der in der Schiene eingebaute Webserver.

Die Software ist nicht gerade eine Augenweide (was auch für die App gilt), aber funktioniert hat die Sache in meinem kurzen Test einwandfrei. Bleibt die Frage, wozu man die Schiene denn wirklich nutzen könnte. Für die eingangs erwähnten Fälle – Fernzugriff oder Fern-Drucken – könnte man die entsprechenden Geräte auch einfach laufen lassen.

Das ist zwar nicht ökonomisch, aber trotzdem dürfte es eine ganze Zeit dauern, bis man den Preis von 129 Franken für die Schiene durch Einsparungen beim Strom amortisiert hat. Was man sinnvollerweise nicht, bzw. nur zeitgesteuert tun kann, ist die Schaltung des Routers. Denn wenn man ihn ausschaltet, dann geht auch die Schiene offline, sodass man leider nicht mehr einschalten kann.

Steuern per SMS?

Wenn man den Internetzugang auf diese Weise steuern will, benötigt man eine per Mobilfunknetz steuerbare Stomschiene. Vor zwei Jahren habe ich die GSM Mini von Ecostarter.com getestet gehabt.

Per Browser (links) oder App (rechts) Geräte ein- und ausschalten.

Entsprechend sind die Anwendungsfälle für die Fernsteuerung eher beschränkt. Die Zeitschaltuhr finde ich allerdings sinnvoll. Den Drucker, Router etc. über Nacht automatisch vom Stromnetz zu nehmen, ist sinnvoll, selbst wenn die Geräte einen einigermassen stromsparenden Standby-Modus haben. In Kombination mit dem Überspannungsschutz ist die Möglichkeit, Geräte einzeln fernsteuern zu können, ein nettes Bonus-Feature, das uns mal wieder einen Vorgeschmack vom Internet der Dinge gibt…

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