My Intranet is my castle

Mithilfe von Lighttpd wird aus dem Raspberry Pi ein Webserver, auf dem man ein Blog oder eine statische Website betreiben könnte. Mir reicht es vorerst, damit ein privates Intranet einzurichten.

And the saga continues… Nachdem mein Rasperry Pi als Airplay-Empfänger und als NAS dient, musste nun so etwas Ähnliches wie ein Intranet her. Denn so praktisch das NAS auch ist, von den iOS-Geräten lässt sich nicht darauf zugreifen.

Links: Das BarracudaDrive ist nicht nach meinem Geschmack. Rechts: Kiss!

Ich habe als erstes mit BarracudaDrive experimentiert, war davon aber underwhelmed. Pardon, unbeeindruckt. Mir ist die Optik zu schrill und es ist für meine Belange zu überdimensioniert. Apache liegt nahe, aber ich hatte die Befürchtung, dass er dem Raspberry Pi bei der Performance zu viel abverlangt. Also bin ich bei Lighttpd gelandet. Die Installation des Webservers ist anhand Running a lightweight webserver ruckzuck erledigt, zumal ich mir den Heckmeck mit dem Dyn-DNS und dem Portforwarding sparen kann – der Zugriff soll nur lokal und nicht via Internet erfolgen und auch PHP brauche ich erst einmal nicht. Mit sudo apt-get install lighttpd ist die Hauptarbeit entsprechend auch schon fast erledigt – im Vergleich zu Windows ist die Installation von Software bei Debian echt es Träumli!

Etwas Spass mit Konfig-Dateien…

Nun muss ich noch den Root des Servers auf die externe Festplatte umbiegen. Das tue ich, indem ich die Konfigurationsdatei editiere (sudo nano /etc/lighttpd/lighttpd.conf) und dort server.document-root anpasse. Ausserdem will ich, dass die Verzeichnisstruktur durchsuchbar ist und setze entsprechend server.dir-listing = “enable”, wie hier beschrieben. Schliesslich will ich gemäss dieser Anleitung einen Passwortschutz einrichten, sodass auch neugierige Gäste im WLAN nicht gleich alle meine Daten durchstöbern können. Dazu trage ich wie geheissen folgende Informationen in die lighttpd.conf-Datei ein:

server.modules += ( "mod_auth" )
auth.debug = 2
auth.backend = "plain"
auth.backend.plain.userfile = "/home/pi/.lighttpdpassword"

auth.require = ( "/" =>
(
"method" => "basic",
"realm" => "Matnet Intranet",
"require" => "user=dm"
)
)

… erzeuge die erwähnte .lighttpdpassword-Passwortdatei und schreibe dort das Passwort hinein. Dann brauche ich nur den Server neu zu starten, was gemäss all den Anleitungen, die ich im Netz gefunden habe, aber nicht funktioniert. Es klappt, sobald ich auf die Idee gekommen bin, den Befehl als Superuser, d.h. mit vorangestelltem sudo auszuführen (sudo nano /etc/lighttpd/lighttpd.conf). Ich weiß nicht, warum dieser Trick in den Anleitungen nicht erwähnt wird.

… und fertig ist die Laube

Nun lässt sich über den Browser auch von den Smartphones und Tablets aufs Intranet zugreifen. Dokumente, die iOS von Haus aus kennt, können problemlos geöffnet werden. Das funktioniert mit PDFs, Office-Dateien und mit Bildern, Musik und Videos. Das heisst, auch die Videos auf dem Raspberry Pi lassen sich abspielen, ohne dass man mit iTunes syncen oder mit irgendwelchen Streaming-Apps hantieren müsste. Das macht Laune!

Auf dem Raspberry Pi gespeicherte Videos abspielen ist kein Problem.

To be continued…

Die nächsten Kapitel in der Raspberry-Pi-Saga werden die folgenden sein: Wie beschleunigt man den Zugriff aufs NAS (ext3 statt NTFS auf der Festplatte?)? Und: Wie bringt man die Macs dazu, den Raspberry Pi als Ziel fürs TimeMachine-Backup zu akzeptieren? Ausserdem bleibt die Frage, wie ich die Überreste des BarracudaDrive komplett wegbekomme. Ich habe gemäss Anleitung im Forum das Script ausgeführt, doch bei der https-Verbindung meldet sich das vermaledeite Ding noch immer… Also bleibt die Herausforderung, dem Pi die überzähligen Dämonen auszutreiben…

2 Kommentare zu «My Intranet is my castle»

  1. Hoi Matthis
    Das sollte auch ohne extra Shell-Script gehen, Externe Shell-Scripte sind immer etwas mit Vorsicht zu geniessen ausser du kontrollierst es noch. Doch wer macht sich solche Mühe, darum die folgenden Tipps noch.

    In einem Debian oder Ubuntu System kriegst du Pakete vollständig weg mit: sudo apt-get purge [paketname]

    Aufräumen kannst du dann im nachhinein noch mit: sudo apt-get autoclean

    Für das Prüfen ob noch alles ok ist benutze den befehl: sudo apt-get check

    Alles eigentlich ganz logisch, sonnst kannst du alles noch in der Man-Page nachlesen: man apt-get

    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
    Gruss
    Melzi

  2. Sali Melzi
    Merci für den Tipp, die sind immer willkommen, da ich Linux-mässig nicht gerade firm bin. Ich wollte es mit apt-get probieren, habe aber den Namen des Pakets nicht herausgefunden. Es könnte damit zu tun haben, dass BarracudaDrive nicht über die Konsole installiert wird, sondern über den Raspberry Pi-App Store (http://store.raspberrypi.com/projects/barracudadrive)…
    Gruss, Matthias

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