Morsen im App-Zeitalter

Die Kommunikation per Morse-Alphabet ist im Zeitalter des Internets obsolet – könnte man meinen. Trotzdem gibt es Dutzende von Apps, die Morsesignale erzeugen oder decodieren.

Das Internet, aber auch Mobilfunk und Satellitentelefonie haben die Kommunikationsmöglichkeiten ungemein erweitert. Sprach- oder Datenübertragungen stehen und jederzeit zur Verfügung und es gibt kaum ein Fleckchen Erde ohne Netzabdeckung oder Internetcafés in nützlicher Reichweite. Da würde man denken, dass das Morsen zu einer ausgestorbenen Form der Kommunikation gehört. Aber weit gefehlt. Genau wie der Amateurfunk hat das Morsen seine glühenden Anhänger.

Links: Die App Morse Code Translate transkribiert Texteingaben ins Morsealphabet und gibt sie per Lichtsignal oder akustisch aus.
Rechts: Bei der App Learn Morse Code kann man in beide Richtungen übersetzen.

Das zeigt sich auch an der enormen Zahl von Morse-Apps im App Store. Je nach App werden Morsesignale akustisch oder über das LED-Lämpchen erzeugt. Ein Beispiel ist Morse Code Translate (1 Franken im App Store). Man tippt einen Text oder wählt aus der Morse Code-Liste eines der gängigen Kürzel wie GE (Good evening), CUL (See you later) oder SOS. Über die Hold-Taste kann man das Morsesignal aber auch manuell absetzen, wenn man mit dem Alphabet vertraut ist.

Morsen lernen und üben

Die App Learn Morse Code übersetzt in beide Richtungen – von normalem Text zur Morseschrift und umgekehrt. Wer das Morsealphabet lernen möchte, kann das anhand der Übersetzungstabelle tun und in der Rubrik Level üben. Diese App ist kostenlos, aber mit lästiger Werbung versehen. Diese lässt sich aber als InApp-Kauf für 1 Franken beseitigen. Für ernsthafte Morser ist die App Ham Morse zu empfehlen, die mit 5 Franken zu Buch schlägt.

Die App iToneMaker – Morse Edition (kostenlos) übersetzt einen Text in ein akustisches Signal. Diese App zeichnet sich durch die Einstellungen zur Klangqualität ein. Verschiedene Oszillator-Module, Regler zur Höhe, zur Geschwindigkeit und zur Länge der Pausen beeinflussen das Signal ebenso wie die diversen Filter und Effektoren. Das Resultat kann abgespielt und in der Pro-Version (erhältlich als In-App-Kauf für 2 Franken) auch per Mail versandt, kopiert oder in die Dropbox hochgeladen werden. Da steht dann der Soundtüftler-Gedanke vor dem effektiven Nutzen für die Morse-Kommunikation.

Links: iToneMaker generiert ein Morsesignal, das dann als Audiodatei weitergegeben werden kann.
Rechts: Morse Decoder erkennt den Morsecode auch in verrauschten Signalen.

Hilfe bei der Entschlüsselung

Wer Morse-Signale empfängt, bei der Entschlüsselung aber nicht so firm ist, dem kann ebenfalls geholfen werden. Morse Decoder (zehn Franken) nimmt ein Funksignal über Mikrofon oder Audioeingang entgegen. Mit allerhand Tricks und Filtern werden Störgeräusche und atmosphärischen Einflüsse reduziert, sodass die Morsebotschaft auch bei einer schlechten Verbindung erkannt werden kann.

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