Der privaten Schuldenkrise entgegenwirken

Eine App namens Mein Haushaltsbuch verfolgt Einnahmen und Ausgaben und zeigt auf, wie es um die persönlichen Finanzen steht.

Das Prinzip für die Führung eines soliden Finanzhaushalts ist denkbar einfach: Man gibt weniger Geld aus, als man einnimmt. Damit das klappt, sollte man Bescheid wissen über die Zu- und Abflüsse und diese im Auge behalten.

Dabei hilft die App Mein Haushaltsbuch von Christian Drapatz aus Essen. Sie existiert für iOS und Android, und zeigt nicht nur an, wie man finanziell gebettet ist, sondern führt auch vielfältige statistische Auswertungen durch – und zeigt so die grossen Posten und eventuell sogar Sparpotenziale auf.

Links: Die Übersicht zeigt auf einen Blick, wie es um die Finanzen steht. Rechts: Erfreulich, wenn das grüne Bälkchen höher ist als das rote.

Für Buchhalternaturen

Die App ist, das sei vorausgeschickt, nur etwas für Buchhalternaturen und User mit einem Sinn für Sorgfalt. Damit das Haushaltsbuch Aussagekraft besitzt, muss man seine Daten kontinuierlich und sorgfältig erfassen. Es gibt keine Anbindung ans elektronische Bankkonto, wie das beispielsweise beim Online-Finanzverwaltungsdienst Mint.com der Fall ist – der bislang aber nur in den USA und Kanada genutzt werden kann.

Es ist nötig, Einkaufsbelege, Restaurant- und Taxiquittungen zu sammeln, die Beträge zu erfassen und mit den Bankkonten abzugleichen. Das macht einiges an Arbeit und schon um die App in Betrieb zu nehmen, muss man einiges an Zeit investieren: Man erfasst seine Bankkonten mit dem Kontostand, definiert wiederkehrende Buchungen wie Miete, Krankenkasse und Handyabo, stellt die Kategorien wie Lebensmittel, Kleidung, Freizeit, Ausflüge, Unterhaltung und Gesundheit bereit (viele sind schon von Haus aus vorhanden). Bei den typischen Zahlungsarten sind eine Reihe von Möglichkeiten bereits vorgegeben (Dauerauftrag, EC-Karte, Kreditkarte oder Barzahlung), einige weitere muss man allenfalls selbst hinterlegen. Wiederkehrende Zahlungen mit variablen Beträgen legt man am besten als Vorlagen fest, damit man hinterher bei der Datenerfassung etwas Zeit spart.

Wie es um die Privatfinanzen bestellt ist

In der Ansicht Status listet die App alle Konten mit ihren aktuellen Ständen und die letzten Buchungen an. Und man sieht auf einen Blick, wie es um die Privatfinanzen bestellt ist. Über die Symbole am oberen Rand erfasst man Ausgaben und Einnahmen und nimmt Umbuchungen vor. In der Rubrik Übersicht sieht man die einzelnen Buchungen nach Monat geordnet. Bei Kontoauszug sind die Buchungen für das Konto für einen wählbaren Zeitraum ersichtlich.

Die Rubrik Statistik zeigt die Buchungen pro Kategorie an. Es ist möglich, die Ansicht nach Unterkategorien aufzuschlüsseln oder summarisch darzustellen. Am iPad kann man diese Informationen ausserdem grafisch als Diagramm anzeigen lassen.

Die App bietet die Möglichkeit, Daten via iCloud oder auf dem Gerät zu sichern. Für Buchungen, die man im Auge behalten will, aktiviert man die Option Beobachten: Sie erscheinen dann auf dem Merkzettel. Es ist möglich, den Datenbestand als CSV (Comma separated Value bzw. kommagetrennte Werte) oder als HTML zu exportieren. CSV-Dateien lassen sich in Tabellenkalkulationsprogrammen oder Datenbanken einlesen. Man kann seine Daten mit einem PIN-Code schützen und es gibt eine, allerdings recht spartanische, Anleitung in der App.

Keine Wertschriftenverwaltung

Die App Mein Haushaltsbuch ist eine gute Wahl für alle Anwender, die ihre Finanzen im Auge behalten und bei den Ausgaben Selbstdisziplin üben möchten. Sie ist ein guter Ersatz für die Leute, die seit dem Ende von Microsoft Money (2000 in der Schweiz, 2008 auch in den USA) suchen oder früher mit Quicken gearbeitet haben. Die App setzt wie beschrieben eine seriöse Erfassung der Daten voraus. Sie bietet keine Möglichkeit, ein Wertschriftenportfolio zu verwalten oder Bestanddaten zu importieren – eine solche Funktion soll aber demnächst nachgerüstet werden. Es ist auch nicht möglich, Daten zwischen iOS-Geräten abzugleichen.

Fürs iPad und das iPhone (2 Franken) im App Store.

Ab Android 2.1 für 2.15 Franken im Play-Store.

Informationen zu der Software finden sich unter mybudgetbook.de.

2 Kommentare zu «Der privaten Schuldenkrise entgegenwirken»

  1. Es gibt dutzende von Haushaltsbuch-Apps im Store. Das Problem bei den meisten ist die fehlende Anbindung zu den “grossen” Programmen für PC und Mac. Leider ist mir noch kein Programm mit dem Funktionsumfang von GnuCash für’s iPhone über den Weg gelaufen, geschweige den eines mit einer schlauen Import/Export-Funktion. Mint.com ist vielversprechend aber wie schon geschrieben in der Schweiz nicht sonderlich nützlich.

    Damit nicht alles der Tim kriegt noch ein Flattr.

  2. Ich selbst habe bislang noch nie auf ein solches App zurückgegriffen. Es klingt aber hier schon sehr interessant. Damit hat man seine Ausgaben im Überblick und kann feststellen, an welchen Stellen man Geld einsparen kann.

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