Rovio Entertainment hat 2009 mit «Angry Birds» einen Spiel-Erfolg gelandet, der bis heute seinesgleichen sucht. Als Spieler steuerte man erzürnte Vögel, die in Selbstmordmissionen die von grünen Schweinen gebauten Festungen zum Einsturz brachten. Das Spiel ist inzwischen auf fast allen Plattformen daheim und hatte auch einige Fortsetzungen erfahren. «Angry Birds Space» verlagert den ewigen Kampf zwischen Vögeln und Schweinen ins All, was dem Spieler Geschick im Umgang mit Schwerelosigkeit und Anziehungskraft abverlangt. Und bei «Angry Birds Star Wars» sind die wütenden Federviecher sogar auf den Yoda gekommen.
Die schweinischen Seifenkistenrennen
Der anderer neuer Streich von Rovio versetzt den Spieler nicht mehr in die Rolle der Vögel, sondern handelt aus der Schweine-Perspektive. Die grünen Schweine, die sich schon immer durch ihren Hang zu aberwitzigen Konstruktionen auszeichneten, müssen sich jetzt zu Lande und in der Luft bewähren. Auf der Jagd nach den Vogeleiern sind diverse Parcours durch unwegsames Gelände zu absolvieren – und zwar mittels eines selbstgebauten Verkehrsmittels. Die Materialien, die man in der Rolle des Schweine-Ingenieurs zur Verfügung hat, variieren von Level zu Level. Mal sind es Kisten, Räder und Federn, die man zu einer Seifenkiste kombiniert. Dann gibt es Flügel, Ballone, Höhenruder und Ventillator oder Rotor, aus denen eine abenteuerliche fliegende Kiste entsteht. Und mitunter erhält man einfach nur eine Kiste Dynamit, mit der man sich über die Ziellinie sprengt.
Hat man sein Gefährt zusammengebaut, platziert man das Schweinchen an Bord (manchmal verlangt auch der dicke Schweinekönig eine Mitfahrtgelegenheit) und macht sich auf den Weg zum Ziel. Dafür braucht man, je nach Level, ganz unterschiedliche Fahrkünste. Das Segelflugzeug landet ganz automatisch am richtigen Ort. Beim PS-starken Motorrad muss man den Motor mit Fahrgeschick ein- und ausschalten, um die Bahn in der richtigen Geschwindigkeit abzufahren und nicht aus den Kurven zu fliegen.
Geweckter Erfindergeist
In einigen Fällen gibt es nur eine Fahrzeugkonstruktion, die sich für den Parcours als tauglich erweist. Anderen Levels hingegen kann man mit sehr unterschiedlichen Ansätzen bezwingen – da weckt das Spiel den Erfindergeist.
Bezwingt man den Parcours, gibt es einen Stern. Es gibt aber immer zwei zusätzliche Sterne zu gewinnen, wobei die Anforderungen dafür unterschiedlich sind. Manchmal muss man das Ziel unter der vorgegebenen Zeit erreichen. Es gibt unterwegs Kisten einzusammeln und manchmal wird für den Bonus verlangt, die Kiste heil über die Ziellinie zu bringen oder auf ein bestimmtes Bauteil zu verzichten.
Fazit: Rovio beweist eindrücklich, dass «Angry Birds» kein «One-Hit-Wonder» war. «Bad Piggies» ist eine kluge Weiterentwicklung, die wiederum mit der bewährten Physik-Engine operiert und eine äusserst realistische Simulation der Fahrzeuge mit ihren Eigenschaften und dem Fahrverhalten liefert. Beim Bauen ist Fantasie und Vorstellungsvermögen gefragt und beim Fahren braucht es Fingerspitzengefühl.
Im Sandkaten die ultimative Fortbewegungsmaschine bauen
Das Spiel, mit Grafiken und der Musik ist wiederum mit viel Liebe zum Detail gestaltet, und es gibt viele Extras zu erspielen. Nebst den 72 Levels kann man sich mit Drei-Punkte-Landungen zusätzliche 18 Parcours freispielen. Ausserdem gibt es die «Sandkasten-Missionen», bei denen man nicht nur wenige Gegenstände zur Verfügung hat, sondern aus den 33 verschiedenen Bauteilen quasi die ultimative Fortbewegungsmaschine bauen darf.
«Bad Piggies» für 1 Franken im Appp Store fürs iPhone, das iPad und den iPod Touch.
Das Spiel ist auch in einer Android-Variante in Googles Play-Store erhältlich (kostenlos).