Guck mal, wer da Daten sammelt

Die Browser-Erweiterung Ghostery entlarvt die versteckten Mechanismen, mit denen Webseiten-Betreiber ihren Besuchern hinterherschnüffeln, und blockiert unerwünschte Datensammler.

Eine Website besteht aus Text und Bildern, manchmal auch aus Video und Multimedia. Aber nicht nur. Bei vielen Sites stecken unter der Oberfläche Scripts, Zählpixel und «Webwanzen». Sie sollen dort Daten über das Surfverhalten erheben und diese an Werbetreibende, Marktforscher und Anlyseunternehmen weiterleiten. Ausgewiesen werden diese neugierigen Instrumente kaum – sodass man als Surfer sich kaum im Klaren ist, wo man eine Datenspur hinterlässt.

Die Box in der rechten oberen Ecke zeigt, welche Elemente von Drittanbietern auf einer Website vorhanden sind. Die durchgestrichenen Einträge wurden blockiert.

Erhältlich für alle Browser

Klarheit schafft das Ghostery-Add-On. Es existiert für alle gängigen Browser (Firefox, Google Chrome, Safari, Opera und Internet Explorer) und es ist als iOS-App erhältlich. Es zeigt beim Öffnen einer Website in der rechten oberen Ecke an, welche Dienste eingebunden sind.

Bei manchen Webseiten sind das ein halbes Dutzend oder mehr: Werbeanbieter wie Adsense von Google oder Doubleclick, Analysedienste wie Google Analytics oder Omniture, soziale Plug-Ins von Facebook, Widgets von AddThis, Disqus oder GetSatisfaction, und so weiter. Fast Tausend Dienste kennt Ghostery, weist sie aus, und sperrt sie gegebenenfalls aus.
Ghostery blendet in der Menüleiste eine Schaltfläche mit einem blauen Gespenst ein. Klickt man darauf, erscheint ein Kontextmenü, in dem die gefundenen Dienste einzeln aufgeführt sind. Über dieses Menü lässt sich eine Beschreibung des Dienstes abrufen.

Es ist möglich, den Dienst zu blockieren, eine Sperrung temporär aufzuheben und Websites auf eine weisse Liste zu setzen, d.h. von Sperrungen auszunehmen.

Mündiger surfen

Ghostery ist weniger radikal als andere Browser-Erweiterungen. NoScript blockiert Scripts komplett und macht das Surfen sehr sicher, nimmt oft aber auch erwünschte Funktionen aus den Websites heraus.

Über die Browser-Erweiterung sind Informationen über die ausgewiesenen Dienste abrufbar.

Ghostery hingegen ermöglicht es, unerwünschte Dienste zu blockieren und andere weiterhin zuzulassen. Das macht etwas Arbeit, da man sich über die Dienste informieren und überlegen muss, was man sperrt und was man beibehalten möchte. Diese Zeit ist gut investiert: Es fördert die Mündigkeit beim Surfen und lässt einen im Hinterkopf behalten, welche Datenspur man im Web hinterlässt.

Das Add-On für Firefox
Das Add-On für weitere Browser (Chrome, Safari, Internet Explorer)
Die Ghostery-App im App Store (kostenlos)

Und ja… diese Website hier ist auch nicht ganz unschuldig, was Datensammelei angeht (wobei die gesammelten Daten nicht bei mir landen…)

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