Die E-Books sind auf dem Vormarsch und darum gibt es auch immer mehr Leute, die Kindles, Sony-Readers und iPads besitzen. Diese Geräte kann man natürlich mit gekauften Büchern bestücken. Man kann aber auch eigene Dokumente auf ihnen lesen. Ein praktischer Dienst, der Textbeiträge aus dem Web aufs Lesegerät bringt, heisst instapaper.com.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, vorhandene Dokumente aufs Lesegerät zu bringen. Der Kindle zeigt nebst dem Standardformat für Bücher (.azw) auch HTML-Dateien, Microsoft Word, PDF, reine Textdateien und Mobipocket an, plus die Standard-Dateiformate. Allerdings bieten diese Formate nicht den optimalen Lesekomfort. Sie sind meist nicht für die kleinen Bildschirme gestaltet, was sich in sehr kleinen Schriften, starren Umbrüchen und zu langen Zeilen bemerkbar macht. Auch lässt sich die Schriftgrösse nicht anpassen.
Konvertierte Dokumente komfortabler Lesen
Da hilft eine Konvertierung in ein Lesegerät-taugliches Format. Der höchst einfach zu benutzende Webdienst epubconverter.org wandelt PDF- oder Worddateien um. Man lädt eine solche Datei hoch und kann einige Momente später die umgewandelte Datei herunterladen.
Mehr Möglichkeiten stecken in der Open-Source-Software Calibre, die für Windows, Mac OS X und Linux existiert. Sie ist nicht nur ein Umwandlungsprogramm, sondern eine eigentliche E-Book-Verwaltungssoftware: Sie managt Medien, schickt Dateien aufs Lesegerät, zeigt E-Books am Computerbildschirm an, lädt News aus dem Internet und wandelt diese fürs Lesegerät um und stellt Bücher auch via Internet bereit.
Beim Kindle nutzt Calibre die komfortable Möglichkeit aus, dass sich Dateien aufs Gerät bringen lassen, indem man sie als Anhang per E-Mail an Amazon schickt. Die Adresse besteht aus dem Benutzernamen plus einer zufälligen Zahl und der Domäne @Kindle.com. Sie ist nach dem Einloggen bei Amazon unter Mein Konto > Mein Kindle hinter dem Namen des Geräts ersichtlich.
Damit die Lieferungen auch am Kindle ankommen, ist es allerdings wichtig, in den Persönliche Dokumente-Einstellungen die Mailadresse zu bestätigen, mit der die Dokumente abgeschickt werden (diese kann wiederum in Calibre angegeben werden) und ausserdem ein Gebührenlimit zu setzen, falls eigene über das Mobilfunknetz ausgeliefert werden. Bei Amazon stehen für persönliche Dokumente fünf GB Speicher bereit.
Bücher in einem Rutsch umwandeln
In Calibre lassen sich Dokumente in diversen Formaten importieren, u.a. Word-Doc, PDF, HTML, Epub und Text. Es lassen sich ganze Verzeichnisse in einem Rutsch einlesen und umwandeln. Auch ein Abruf von Metadaten (Autor, Titel, ISBN-Nummer und Coverbild) per Internet ist möglich – natürlich nur bei Titeln, die auf grossen Buch-Websites zu finden sind. In den Konvertierungseinstellungen gibt es eine fast unüberschaubare Zahl an Optionen, mit denen man eine möglichst gute automatische Anpassung ans Lesegerät erreichen kann.
So lässt sich angeben, wie Calibre mit den Angaben zu Schriften und Schriftgrössen verfahren soll, ob Abstände zwischen Absätzen zu entfernen sind, wann ein neues Kapitel zu erstellen ist, falls diese Information in der Originaldatei nicht greifbar ist, und so weiter. Wenn man sich nicht zu sehr mit den Details beschäftigen will, konvertiert man seine Dateien mit den Standardeinstellungen. Das Resultat ist dann nicht überwältigend, aber allemal besser, als wenn das Originaldokument ans Lesegerät geschickt wird.
Fazit: Calibre ist eine sehr leistungsfähige Software, um eigene Inhalte für den Kindle oder das iPad aufzubereiten. Im Test hat es bestens geklappt, das im PDF-Format vorliegende Buch «Kummerbox 09» ins Mobi-Format umzuwandeln und automatisch an den Kindle zu senden.