Vom Zune-Player blieb immerhin eine hübsche Software übrig

Microsoft hat sein iPod-Konkurrenzprodukt eingestellt. Die Musikverwaltungssoftware gibt es aber weiterhin, und sie ist dank ihres ungewöhnlichen Aussehens eine hervorragende Alternative zum angestaubten Windows Media Player.

Mit dem Zune-Player war Microsoft kein Glück beschert. Die Hoffnung, dem iPod Marktanteile abzuringen, blieb unerfüllt. Peinlicherweise war der Zune nicht kompatibel zu Microsofts PlaysForSure-Technologie, die dazu da war, Bedenken wegen des Digital-Rights-Managements im Windows-Media-Player zu zerstreuen – was all jene bestärkt hat, die Kopierschutz als generell sehr problematisch ansehen.

Und selbst das Ende des Zune-Players war von Pannen begleitet: Die Meldung über das Ende der Zune-Produktlinie wurde ohne Wissen des Supportteams online veröffentlicht und daraufhin widerrufen. Letztlich hat sie sich aber als zutreffend erwiesen. Microsofts ambitionierter Player wurde anfangs Oktober 2011 zu Grabe getragen.

In der Ansicht «Aktuelle Wiedergabe» werden Coverbilder als Flickenteppich ausgelegt.

Alternative zum angestaubten WMP

Immerhin: In Windows Phone 7 lebt er weiter, und auch die Windows-Software zur Verwaltung der Zune-Geräte gibt es weiterhin. Sie heisst ebenfalls Zune und ist eine optisch äusserst ansprechende Alternative zum angestaubten Windows Media Player. Sie erschliesst die Musiksammlung über Playlists und automatische Wiedergabelisten, die sich anhand von vorgegebenen Kriterien automatisch aktualisieren – genauso wie die intelligenten Wiedergabelisten von iTunes. Die gesamte Sammlung lässt sich ausserdem über die Rubriken Künstler, Genres, Alben und Songs erschliessen, und natürlich auch über die Suchfunktion. Und Zune spielt unter Windows 7 auch das AAC-Format (M4A) – das heisst, dass man auch seine im iTunes-Music-Store gekauften Stücke nutzen darf.

Sie lädt Podcasts (auch im AAC-Format, allerdings ohne Unterstützung von Enhanced-Podcast-Features wie Kapitel, Links oder wechselnden Bildern). Die Zune-Software bietet über den Marktplatz Zugang zu Microsofts Online-Filmverleih und zum Market-place für Windows-Phone-7-Apps.

Übersichtlich, sogar spartanisch ist die «Quickplay»-Ansicht.

Keine Menüs, keine Knöpfe, kein Schnickschnack

Die Zune-Software besticht wie erwähnt durch ihre Optik. Auf der Hauptseite sieht man in einer mehrspaltigen Ansicht, die an die Metro-UI von Windows-Phone 7 erinnert, links die angepinnten Lieblingssongs, dann daneben die neuen Titel und rechts die zuletzt gespielten Tracks. In der Ansicht Aktuelle Wiedergabe werden die Cover aus der Sammlung als Mosaik ausgelegt – ähnlich wie das der Bildschirmschoner iTunes Cover von Mac OS X tut.

Zune dient auch der Synchronisation mit Windows-Phone-7-Handys, kann Musik rippen und auf CD brennen. Titel, die in den Windows-Musik-Ordner gelegt werden, tauchen automatisch auch in Sammlung auf.

Fazit: Die Möglichkeiten sind, verglichen mit iTunes oder dem Windows Media Player geringer. Beispielsweise sind die Möglichkeiten zur Bearbeitung der Metadaten eher bescheiden. Man kann für diese Zwecke hervorragend auch weiterhin ein «traditionelles» Musikverwaltungsprogramm benutzen und Zune wegen der schicken, modernen Option für den stilvollen Musikkonsum wählen.

In der Sammlung erschliesst sich die Musiksammlung über Künstler, Genres, Alben, Songs, Wiedergabelisten oder über die Suchfunktion.

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