Computerschriften, die so genannten Fonts, sind zur Massenware verkommen. Als billige Dreingabe zu vielen Softwareprodukten gelangen sie ins System und ins Schriftmenü. Corel, ein Hersteller von Grafikprogrammen hat mit dieser Unsitte angefangen und heute pflegt sich namentlich Microsoft. Mit jeder Installation werden obendrein noch ein Dutzend Schriften installiert – und der Anwender hat gar nichts davon. Denn wer macht sich bei Hunderten von Schriften schon die Mühe, den passenden Schrifttyp zu finden? Wer das verhindern will, wählt bei Softwareinstallationen die benutzerdefinierte Setup-Methode und deaktiviert die unerwünschten Dreingaben.
Wer gestalterisch tätig ist, der sollte die Schriften behalten – denn vielleicht kommt der eine oder andere Font irgendwann doch mal gelegen. Dann braucht es allerdings auch ein Instrument, um die Schriften in den Griff zu bekommen. FontExplorer des Schriftenherstellers Linotype ist ein ausgereiftes Programm für diesen Zweck. Es existiert seit längerer Zeit für Mac OS X, und ist nun auch für Windows erhältlich. Als Font-Manager deaktiviert die Software unbenötigte Schriften und sorgt für Übersicht im Schriftmenü.
In Gruppen aktivieren oder deaktivieren
Aber nicht nur das: FontExplorer erlaubt es auch, die Schriften in Gruppen zu organisieren. Sie lassen sich nach Stil und Aussehen, nach Einsatzmöglichkeiten oder nach Projekten einordnen. Es gibt auch die so genannten Intelligenten Gruppen, in denen Schriften nach bestimmten Merkmalen automatisch gruppiert werden. Zur Selektion der Schriften stehen fast dreissig Kriterien zur Auswahl, darunter der Name des Gestalters, der Schriftname, der Schriftschnitt oder Beschreibung.
Schriften können auch mit Farbetiketten und mit einer Wertung in Form von null bis fünf Sternen klassifiziert werden. Auch diese Angaben, ebenso der Benutzerkommentar, stehen für die intelligenten Gruppen zur Verfügung.
FontExplorer bietet im Menüband Ansicht diverse Befehle zum Filtern und Optimieren der Schriftenliste. Mit der Option WYSIWYG-Vorschau wird der Name Schriftname mit der Schrift selbst anzeigt: Das hilft bei der Suche nach einer bestimmten Schrift. Über Vorschau erscheint ein entsprechender Bereich, in dem ein wählbarer Beispieltext mit den die selektierten Schriften angezeigt wird. Schriften können in der Liste auch nach Familie gruppiert werden, und es gibt ausgeklügelte Filtermethoden. Diese verwenden Sie, indem Sie in der Schriftliste mit der rechten Maustaste auf einen Spaltenkopf klicken, Zeige Filter aus dem Kontextmenü auswählen und in einer der Spalte ein Filterkriterium eintragen.
FontExplorer hilft nicht nur beim Organisieren der Schriften, sondern zeigt beim Doppelklick auf eine Schrift umfangreiche Informationen an: Vorhandene Zeichen, Kerning-Paare und technische Angaben wie Version, Hersteller und den Urheber.
Schriftkonflikte bereinigen
Und schliesslich hilft FontExplorer auch bei der Bereinigung von Schriftproblemen, beispielsweise Konflikten, wie sie auftreten, wenn mehrere Schriften gleichen Namens vorhanden sind. Diese Probleme werden über das Menüband Werkzeuge bereinigt. Es gibt auch die Möglichkeit und Schriftcaches zu löschen – das kann gerade bei den unter Mac OS X recht häufigen Problemen Wunder wirken. Für Adobe-Programme (Photoshop, InDesign und Illustrator) sowie für QuarkXPress existieren Plug-ins, mit denen FontExplorer Schriften automatisch aktivieren kann, wenn Sie beim Öffnen eines Dokuments benötigt werden.
Fazit: Für gestalterisch tätige Computerarbeiter ist FontExplorer ein wertvolles Instrument, das sich schnell bezahlt macht.
Die Software ist für 79 Euro für Windows und Mac erhältlich. Es existiert eine kostenlose Testversion. Falls Sie die Software nur ausprobieren möchten, schalten Sie beim ersten Start die Option Fonts verwalten nicht ein – die Option bewirkt, dass Schriften in einen eigenen Ordner verschoben werden und Sie diese Schriften nach der Deinstallation der Testversion manuell in den Schriftenordner des Systems zurücklegen müssen.
YESSS!!! ich bin stolz auf mich, dass ich genau dieses programm erworben und installiert habe 🙂 ist wirklich sehr einfach und verständlich!