Wo die dicken Datenbrocken schlummern

WinDirStat ist ein hervorragendes Werkzeug zur Datenverwaltung. Es zeigt, mit welchen Daten die Festplatte belegt ist und hilft bei der sinnvollen Organisation von Ablage und Backup.

Zehntausende von Dateien, Hunderte von Gigabytes – wer soll da den Durchblick bewahren? Wer sich per Windows-Explorer ein Bild von der Belegung seiner Festplatte machen möchte, sieht sich mit einem fast aussichtslosen Unterfangen konfrontiert und gibt es schnell wieder auf, sich durch Verzeichnisse und Unterverzeichnisse zu klicken.

Ein Programm mit einem etwas holperigen Namen schafft Klarheit. WinDirStat heisst es, was kurz für «Windows Directory Statistics» steht. Das Programm analysiert nach dem Start die Festplatte – was durchaus ein paar Minuten dauern kann –, und zeigt die Belegung dann als so genannte Treemap (zu deutsch Baumkarte) an. Bei diesem Verfahren wird die Datenmenge als rechteckige Fläche dargestellt. Jede Datei wird durch eine Kachel in dieser Fläche repräsentiert, wobei die Fläche der Grösse der Datei entspricht. Das heisst: Grosse Dateien springen als riesige Rechtecke sofort ins Auge, während kleinere Dateien als winzige Kästchen in Erscheinung treten. Die Daten werden pro Verzeichnis als Block organisiert.

302’999 Dateien sind auf dieser Festplatte vorhanden und hier als Baumkarte entsprechend der Grösse dargestellt.

Klare Visualisierung der Festplattenbelegung

Oberhalb der Treemap-Ansicht gibt es eine hierarchische Dateiliste, die die Verzeichnisse und Unterverzeichnisse auflistet und die auch den prozentualen Anteil an der gesamten Datenmenge angibt. Wählt man ein Verzeichnis oder eine Datei an, wird diese in der Treemap-Ansicht durch eine helle Umrandung hervorgehoben.

Die Datenblöcke sind farblich gekennzeichnet – MP3-Dateien, Videos, Systemdateien, Digitalfotos und ZIP-Dateien lassen sich so klar unterscheiden. Nebst den einzelnen grossen Dateien sind so auch die Verzeichnisse erkennbar, die sehr viele Daten oder grosse Datenmengen beinhalten. In der Legende rechts oben werden auch die Dateitypen mit ihrem prozentualen Anteil ausgewiesen.

Diese Visualisierung und die Prozentangaben geben einen schnellen Überblick über die Belegung der Festplatte. Klickt man in der Baumkarte an, wird die Datei in der hierarchischen Dateiliste markiert. Über die Plus-Taste zoomt man in ein Verzeichnis, d.h. sieht dann nur das Verzeichnis des markierten Elements in der Treemap-Darstellung. Durch Betätigen der Minus-Taste zoomt man aus, bis man die ganze Festplatte im Blick hat.

Grosse Brocken auslagern

Dateien lassen sich in WinDirStat über das Aufräumen-Menü löschen. Es gibt in diesem Menü auch den Befehl Explorer hier starten, der ein Windows-Explorer-Fenster mit dem ausgewählten Ordner bzw. der markierten Datei öffnet. Grosse Dateibrocken lassen sich so schnell identifizieren, selektieren und auf eine andere Partition oder eine andere Festplatte verschieben.

Fazit: WinDirStat ist ein hervorragendes Instrument, wenn es darum geht, grosse Dateibrocken aufzustöbern und herauszufinden, welche Dateitypen den Hauptharst ausmachen. So kann man sein Backup und seine Datenorganisation besser planen – die grossen Videodateien, bei denen es kaum Änderungen gibt, müssen nicht täglich gesichert werden. Umgekehrt kann es sinnvoll sein, all die vielen RAW-Dateien auf eine eigene, schnelle Festplatte auszulagern. Drückt man die Taste F6, zeigt WinDirStat auch den freien Speicher als graue Fläche an. Das macht sofort fassbar, wie viel man davon noch übrig hat – meistens natürlich viel zu wenig…

windirstat.info

3 Kommentare zu «Wo die dicken Datenbrocken schlummern»

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