Die Firefox-Erweiterung, die alles kann

«Greasemonkey» ist eine Erweiterung für den Firefox-Browser, die einen fragwürdigen Namen hat – und einen unbestrittenen Nutzen für anspruchsvolle Surfer. Über die Erweiterung lassen sich Scripts ausführen, die den Look und die Funktionsweise von Websites anpassen.

«Schmieraffe» ist im Englischen ein abfälliger Begriff für einen Automechaniker. Diesen Namen – Greasemonkey – trägt eine Erweiterung für den Open-Source-Browser Firefox. Weil sie überall dort Schmierfett aufträgt, wo es beim Surfen klemmt.

Die Greasemonkey-Erweiterung stellt die Möglichkeit bereit, in die Darstellung und Funktionsweise von Websites einzugreifen. Das geschieht über so genannte User-Scripts. Sie enthalten JavaScript-Code, die noch während dem Abruf einer Website aktiv werden. Sie können Elemente ausblenden, Funktionen oder zusätzliche Informationen hinzufügen oder beim Herunterladen von Online-Content helfen.

70’000 Scripts zur Auswahl

Im Katalog unter userscripts.org sind bis dato fast 70’000 Scripts vorhanden – was eindrücklich ist, aber daher rührt, dass es für jeden noch so ausgefallen Wunsch Scripte gibt. Populäre Scripts beschäftigen sich mit Google und der Google-Suche, mit Facebook oder mit Youtube.

So gibt es die Möglichkeit, über ein Script die neue, schwarze Google-Leiste auszublenden oder umzufärben. Das «Google Cleanup Script» bringt die ursprüngliche Google-Erscheinung zurück. Das Script «Gmail Disable Sponsored Links» blendet in GMail (Google Mail) die «Sponsored Links» aus. Andere Scripts entfernen den Facebook-Like-Button (Remove Facebook Like buttons), laden aus Google-Books ganze Bücher herunter (Google Book Downloader) oder blenden einen Knopf zum Herunterladen von Youtube-Videoclips ein (Download YouTube Videos as MP4).

Um ein Script zu nutzen, muss man als erstes die Greasemonkey-Erweiterung installieren. Ist das passiert, wählt man im Katalog auf unter userscripts.org ein Script und klickt auf die «Install». Es erscheint ein Warndialog, der auf die Installation und das mögliche Sicherheitsrisiko hinweist. Scripts können, das muss man sich bewusst sein, auch unerwünschte Funktionen erhalten oder sogar bösartig sein. Daher sollte man seinen Rechner anderweitig gut geschützt haben und bei der Installation neuer Scripts den gesunden Menschenverstand walten lassen.

Wie das fertig installierte Script sich verhält, hängt natürlich vom Script ab. Die Beschreibung sollte aber weiterhelfen. Und wenn nicht – lässt man besser die Finger von dem Script. Das erwähnte Script «Download YouTube Videos as MP4» zum Beispiel blendet im Youtube-Player eine Schaltfläche «Download» ein, über die ein Video im MP4-Format heruntergeladen werden kann.

Greasemonkey selbst integriert in der Navigations-Symbolleiste am rechten Rand eine Schaltfläche, über die man die Script-Funktion ein- und ausschalten kann. Beim Klick auf das Schaltflächen-Menü ist ersichtlich, ob auf der aktuell geöffneten Website ein Script ausgeführt wird und wenn ja, welches das ist. Und über den Menübefehl Manage User Scripts kann man Scripts deaktivieren und löschen.

Selbst Hand anlegen

Wer sich mit JavaScript auskennt und mit dem Document Object Model der HTML-Sprache vertraut ist, kann auch eigene Scripts entwickeln. Ein Tipp dazu ist, nicht bei null zu beginnen, sondern als Grundlage ein Script aus dem Katalog von userscripts.org zu wählen. Die Scripts sind im Quellcode ersichtlich und können dementsprechend auch modifiziert werden. Beim Einstieg in die Entwicklung eigener Scripts hilft das GreaseSpot-Wiki mit einer ausführlichen Dokumentation.

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