Aw-yeah!

Tap DJ ist eine gelungene DJ-App fürs iPad, mit der man Musik mixt, Samples einspielt und durch eine hübsche Optik überzeugt.

Ich muss von meiner neuesten Lieblings-App künden! Sie heisst Tap DJ. Man gibt den Disc Jockey und hat zwei Plattenteller und ein kleines Mischpult zur Verfügung. Man kann, wie es sich gehört, die spielende Platte abbremsen und rückwärts drehen, ohne dass die Nadel rausspringt (wie das bei NIcht-DJ-Turntables der Fall ist, wie ich einst leidvoll erfahren musste), man kann das Tempo der Platte steuern und zwischen zwei drehenden Tellern crossfaden.

Also genau das richtige für Leute wie mich, die gerne DJ spielen, ohne gigantische Plattentaschen durch die Gegend schleppen und sich die Nächte in stickigen Clubs um die Ohren schlagen zu müssen (wobei ich über gewisse Credentials verfüge, indem ich Ende der Achtziger ein paar Mal im Jugendkeller Schaffhausen Vinyl aufgelegt habe).

Es gab einmal Vinylplatten mit Video?!

… übrigens, wisst ihr, was ich gerade Schockierendes auf Wikipedia gelesen habe? Es gab mal Video auf Vinyl. Ist das zu fassen?!

Wie auch immer… zurück zu Tap DJ. Als Musik stehen die auf dem i-Gerät gespeicherten Songs zur Verfügung, zusätzlich Samples wie «Aw-Yeah» und das obligate «This is a journey into sound», das allerdings von irgend einem Loser gesprochen wird und einige Drum-Loops. Man kann Cuepoints setzen, Effekte wie Hall und Echo zuordnen und seine Mixes aufzeichnen und veröffentlichen.

Keine Duke-Nukem-Soundeffekte, zum Glück!

Was mir besonders gut gefällt, ist das programmierbare Soundboard, das geradezu danach schreit, bei Radio Stadtfilter eingesetzt zu werden – nachdem ich die Digital-Hörer vor nicht allzu langer Zeit mit dem Duke-Nukem-Soundboard erfreut belästigt habe.

Das Soundboard – nicht zwingend nötig für einen schönen Musikmix, aber eine spassige Sache.

Fazit: Eine Anwendung, die in den Händen eines kindlichen Gemüts (sprich: in meinen Händen) zu einer schrecklichen Belästigung der Umwelt wird und deswegen verboten gehört und sicherlich auch bald verboten wird – wo in Bayern die Senioren jetzt schon gegen Kinderlärm klagen, kann man nur auf ein solches Verbot warten.

Wo ist der Schalter für die Umdrehungen?

Äniwej, die Anwendung kostet 2,20 Franken und ist äusserst liebevoll gemacht. Besonders schön das kleine Plattenlabel… also, das runde Label in der Mitte der Platte, das mit dem Cover-Art-Bild des Tracks bestückt wird und sich fröhlich mit 33 Touren dreht. Ach ja, hey Laan-Labs, ein grosses Versäumnis ist das Fehlen des Schalters für 45 Umdrehungen! Ich will ja auch meine Singles spielen können!

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