Einmal alles durch die Röhre, bitte

Die Yahoo Pipes haben mich in ihren Bann geschlagen: Sie helfen einem dabei, Informationen aus dem Web zu kanalisieren und in die richtigen Bahnen zu lenken.

Dank Fussball habe ich dieser Tage mal wieder Zeit, mich mit einem meiner Lieblingsspielzeuge zu beschäftigen: Mit Yahoo Pipes.

Das ist ein lustiges Instrument für Mashups. Diesen Trend habe ich im Tagi 2007 unter dem Titel Grosses Puzzle-Spielen mit Versatzstücken aus dem Web so beschrieben:

Das Internet hat seinen neuen Super-Trend: Mashups. Das sind neue Webdienste, die komfortable Schnellstrassen durch den Datendschungel schlagen wollen.

So super war der Trend dann doch nicht. Es gibt zwar viele dieser Aggregator-Sites, aber einen wirklichen Lustgewinn bescheren die einem selten.

Die verstreuten Informationen an einer Stelle zusammenführen

Aber als geistige Anregung während eines Fussballspiels kann ich Yahoos Röhren wärmstens empfehlen – allerdings nur vor dem Fernseher in der heimischen Wohnzimmer; beim Public Viewing ist die Ablenkung doch zu gross. Mein kleines Projekt während der letzten Matches war der Clicko Aggregator. Er führt meine auf verschiedenen Sites im Netz zu findenden digitalen Hinterlassenschaften an einer Stelle zusammen.

So sieht mein persönlicher Aggregator aus.

Abgegrast werden die Tweets auf Twitter, diesen Blog hier, die Podcasts und meine Fotos auf Picasa. Er sortiert sie in chronologischer Abfolge und zeichnet die Quelle mit einem kleinen Icon aus. Also eine schicke Sache für mich – und womöglich sogar interessant für andere Leute. Vorausgesetzt, es gibt tatsächlich Leute, für die meine Urheberschaft an einer Webhinterlassenschaft Grund genug ist, sich dafür zu interessieren).

Wie kriege ich diese Informationen hier in den Blog?

Da die WM noch ein bisschen andauert, werde ich nach Möglichkeiten suchen, die aggregierten Informationen auf der «About»-Seite einzubinden. Ein Problem ist, dass mir die Standard-Darstellung von Yahoo nicht gefällt. Sie zeigt eine nutzlose Bild-Ansicht und es gibt offenbar keine Möglichkeit, die Listenansicht als Standard einzustellen (ein echtes Versäumnis).

Ein ferneres Ziel ist, meine Tagi-Artikel einzubinden. Vom Tagi gibt es zwar einen Feed pro Autor, aber der kommt in den Yahoo-Pipes leer an. Da hat wohl der Webmaster eine Blockade eingerichtet. Und schön wäre, auch meine Publisher-Artikel in die Liste einzubinden. Das wird nicht unmittelbar klappen, weil es die nicht als Feed gibt.

Ideal für einfache Projekte

Einfachere Projekte lassen sich mit den Yahoo-Pipes sehr schnell zusammenklicken. So braucht man für die Aggregation der Feeds nur die Befehle Fetch Feed, Truncate, Union und Sort kennen. Allenfalls noch Regex und Rename, wenn man den Twitter-Feed aufräumen möchte.

Ich habe mit den beiden letzten Befehlen das nicht nötige «MrClicko:» am Anfang jedes Tweet entfernt und die «Description» aus dem Feed geschmissen. Die verdoppelt bloss den Inhalt des Tweed, der schon im Titel steckt.

Ein massives Gebastel

Aufwändiger war die Sache mit dem Icon, das links neben jedem Item steht und die Quelle bezeichnet. Da habe ich relativ lange mit den Befehlen Loop und RSS Item Builder herumexperimentiert, ohne dass das zu etwas geführt hätte. Geholfen hat mir die Pipe Make Mediafeed, die vorexerziert, wie man durch Kopieren, Umbenennen und den Austausch des Inhalts mittels regulärem Ausdruck das media-image-Item im Feed generiert. Das ist für meinen Geschmack ein massives Gebastel, aber es funktioniert.

Also, ich verkneife mir jetzt die peinliche und unnötige Bemerkung, man könne mit den Yahoo-Pipes im Internet ein Rohr verlegen, zumal die nur primitiv und nicht lustig wäre und beende meinen kleinen Basteltipp stattdessen mit dieser Bitte: Falls ihr eigene Pipes habt, schreibt mir doch den Link in einen Kommentar, dann ich sie mir nämlich während der nächsten Fussballspiele ansehen …

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