Eine ganze Woche ohne Internet liegt hinter mir. Keine Mails, kein Surfen, kein Twittern (bis auf einen einzigen Ausrutscher am vorletzten Samstag), kein Facebook, kein Skypen, kein Podcast-Herunterladen – und keine Entzugserscheinungen.
Letzeres hat mich etwas überrascht. Ich gehöre durchaus zu den Leuten mit einem leichten Internetsuchtpotenzial. Aber nach etwas Angewöhnung lebt es sich ganz gut in der nichtcybrigen Space, vulgo der Realität, wenn man sich darauf einlässt.
Die Rache des Cyberspace am Homo Interneticus
Doch so ein Homo Interneticus wie ich darf sich nicht ungestört offline amüsieren. Die Rache des Cyberspace ist hart und sie erfolgt unmittelbar: Unzählige ungelesene Mails. Eine Million Tweets, die man wahrscheinlich sichten müsste. Zig Podcasts, die ungehört auf dem iPhone liegen und leichte Stressgefühle verursachen, weil man keine Ahnung hat, wie man diesen Rückstand wieder aufholen könnte. Ja, und natürlich die Computerarbeit, die auf einen wartet, weil man dann doch nicht ohne Digicam, ohne Aufnahmegerät und ohne GPS-Logger in den Ferien war. Das heisst, Bilder verschlagworten und vergeotaggen, Aufnahmen kopieren und aufbereiten, Fotos ins Internet stellen… Manchmal denke ich das Undenkbare und kann mir plötzlich vorstellen, ein Aussteiger zu sein.