Protestnote von Matthias’ Hintern

So toll Fahrradtouren auch sind: Ein Körperteil hat beim Radeln nichts zu lachen.

Ich bin wieder zu Hause!

Mein Besitzer und Träger war letzte Woche nun nicht mehr davon abzuhalten, die seit einiger Zeit in seinem Kopf herumschwirrende Idee einer Fahrt von Winterthur nach Höchstädt in die Tat umzusetzen. Daran wäre nichts auszusetzen gewesen, wenn er als Transportmittel Zug, Helikopter, Zeppelin oder Unterseeboot ausgesucht hätte.

Nur war aber 68 Zentimeter weiter oben die Idee entstanden, mich auf einem Fahrradsattel zu platzieren und dort während Stunden und Stunden durch die Gegend zu karren. Das ist, um es mal ganz offen zu sagen, nicht meine Vorstellung von Sommerurlaub. Fahrradsättel sind hart, und man kriegt keine ruhige Sekunde, wegen dieses nicht mehr endenwollenden Getrampe und Pedale, dem Geächze links und rechts von den Oberschenkeln, und von weiter unten knarren die Knie.

Für die Sitzfläche ist es kein Vergnügen

Also echt, auch wenn man als Hintern doch sowieso immer der Arsch ist: Sowas hat doch keiner verdient. Und warum konnte er kein Rad mit bequemerem Sattel aussuchen? Auch die Aussicht ist ja nicht gerade prickelnd: Man sieht durch die Hosenbeine nur ein unendliches Asphaltband, das unter einem vorbeizieht. Das ist langweilig, sodass Feldwege, Kies oder gar Rasen eine so unglaubliche Abwechslung darstellen, dass man vor Rührung weinen möchte. Was man aber tunlichst unterlassen sollte, weil das Klima auf dem Sattel und unter der Radlerhose dadurch nicht besser wird.

Also daher meine nachdrückliche Forderung: Keine Wiederholung solcher Aktionen! Auch wir haben Gefühle! (Und wie, nach acht Stunden auf dem Rad!)

Kommentar verfassen